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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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wo der Teufel ihn niederstrecken konnte. Alles, was ihn interessierte, war, dass seine beiden Kinder, das Teuerste, was ein Vater haben konnte, in dieser Kirche mit der Verkörperung des Teufels waren. Und, fast genauso schlimm, sie waren mit Linda, die hinsichtlich Archer so geblendet war, dass sie nicht mehr richtig von falsch unterscheiden konnte.
    Er hätte fast gerufen, aber die Wächter des Teufels waren überall. Einige dieser streunenden Schäfchen konnten scharfe Zähne haben. Es verlangte sie vielleicht nach einem guten Bissen gottesfürchtigen Fleisches, damit sie es als Verhöhnung des rechtschaffenen, lieben Jesus kauen konnten. Genau wie sie es in Kalifornien gemacht hatten – und in der roten Kirche.
    Und dann machte es klick in Davids Gehirn.
    Die Jungs.
    Linda wollte sie Archer als eine Opfergabe darbieten. Als Seelennahrung.
    Er rannte und Schweiß strömte schneller aus seinen Poren, als die Nacht seine Haut abkühlen konnte. Tims Kopf tauchte in dem zerbrochenen Fenster auf, dann seine Schultern und Arme, und er fiel kopfüber aus drei Metern Höhe nach unten.
    Tim sog in Erwartung des Schmerzes Luft ein.
    Aber David war zur Stelle, um ihn aufzufangen. Er war immer dagewesen, um seine Jungs zu beschützen. Er und Jesus.
    »Schhh«, sagte David und legte eine Hand auf Tims Mund, bevor dieser schreien konnte. Tims Brille fiel zu Boden und landete sanft im Friedhofsgras.
    »Ich bin’s«, sagte David, dann nahm er seine Hand von Tims Mund.
    »Ronnie«, flüsterte Tim mit zusammengeschnürter Kehle. »Er hat Ronnie.«
    »Wer?«, fragte David, obwohl sein Herz wie ein Stein in seinem Bauch nach unten sank.
    »Der Prediger.«
    Littlefield sollte besser genug Glauben haben. Littlefield sollte besser tun, was Gott verlangte. Littlefield sollte besser das Opfer bringen.
    Denn auch wenn Gott immer den Kampf zwischen Gut und Böse gewann, floss manchmal das Blut von Unschuldigen. So viel wurde aus den ganzen Büchern in der Bibel klar.
    »Ronnie wird gerettet werden«, sagte David so überzeugend, wie er nur konnte.
    Aus dem Inneren der Sakristei drangen schlürfende Geräusche durch das Fenster nach draußen. Stimmen. Ronnie und jemand, dessen Stimme ihm bekannt vorkam.
    Nein, das konnte nicht sein.
    »Du sagst, dass der Prediger Ronnie hat?«, fragte David.
    »Ja. Prediger Staymore.«
    Staymore. David lächelte und blickte in den Himmel. Gott schickte immer einen heldenhaften Streiter, wenn es hart auf hart kam, wenn die guten Jungs mit dem Rücken zur Wand standen.
    Ein echter Prediger, ein Baptistenprediger reinen Herzens.
    Ronnie würde nichts passieren.
    »Mom ist da drin und sie benimmt sich wirklich komisch«, sagte Tim. David ließ ihn herunter und der Junge kniete sich hin, um seine Brille zu suchen.
    »Sie weiß nicht, was sie tut, mein Sohn. Aber Gott wird ihr den Kopf zurechtrücken.«
    So wie er es bereits zweimal getan hatte. Einmal, als Linda noch jung und rein gewesen war, und einmal, nachdem sie aus Kalifornien zurückgekehrt war. Aller guten Dinge sind drei , hieß es.
    David führte Tim an den grauen Grabsteinen vorbei an den Waldrand. Sie würden dort warten, in der Sicherheit der Schatten, bis der Kampf zu Ende war und sich Gott als Sieger erwiesen hatte.
    Genau wie immer.
     
    Frank hätte fast das Gewehr fallen lassen, als Ronnie aus der dunklen Sakristei trat. Das Gesicht des Jungen war blass, seine Augen glänzten fiebrig zu beiden Seiten der schmutzigen Bandage, die seine Nase bedeckte. Seine Lippen bewegten sich, als ob er sprechen wollte, aber vielleicht flüsterte er auch nur sich selbst etwas zu.
    Es war der gleiche Ausdruck, den Samuel auf dem Gesicht gehabt hatte in dem Augenblick, als ihm klar wurde, dass das Glockenmonster hinter ihm war und es ihn kriegen würde, ihn kriegen würde, ihn kriegen würde. Franks Herz verbog sich vor Wut, aber er vergaß Samuel sofort wieder.
    Denn hinter Ronnie schlurfte eine Kreatur, die diesen Tag voller Unmöglichkeiten krönte. Der Schlamm und Lehm ihres Fleisches funkelten im Kerzenlicht; ihre Gliedmaßen waren eine ungeschickte und pervertierte Imitation derer von Menschen. Am schlimmsten waren die schwarzen Schlitze, die Augen und einen Mund andeuteten.
    Der Mund schlabberte, seine Ränder waren wie kalter grauer Sirup.
    Mama Bet und Linda schnappten gleichzeitig nach Luft und Linda griff nach Ronnie, um ihn wegzuziehen.
    »Willkommen«, sagte das Ding und obwohl das Wort langgezogen und undeutlich war, wusste Frank, dass es sich um

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