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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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der Ewigkeit«, bevor sie schwungvoll ihre Initialen daneben setzte. Eines Tages würde sie so berühmt sein wie Jack Kirby, Moebius und Todd McFarlane zusammen, und dann würden ihre Initialen Gold wert sein. Bis es soweit war, konnte ein Mädchen zumindest träumen.
    Für immer und ewig.
    Sie ließ die Zeichnung auf dem Tisch zurück und ging in Richtung ihres Zimmers. Sie schaltete ihr Walkie-Talkie ein. Vielleicht hatte Digger tatsächlich registriert, dass seine Tochter verschwunden war, und schäumte vor Wut, weil er ihre Hilfe benötigt hätte. Er würde schnaufen und keuchen wie der große böse Wolf auf einer Krebsstation und Flüche in sich hinein murmeln, während sein Blutdruck stieg. Seine Ungeduld und Verdrossenheit würden nur durch seine Hilflosigkeit übertroffen werden.
    Das würde sie um nichts in der Welt verpassen wollen.

 
     
    Kapitel 19
     
    Die Gruppe fing langsam an, Burton wirklich auf die Nerven zu gehen.
    Neunzig Prozent des Para-Tourismus bestanden darin, die Reisenden auf sicheren Pfaden zu halten und gleichzeitig die Illusion von Gefahr zu vermitteln. Das war der Grund dafür, dass die Verzichtserklärung vollgestopft war mit Ausdrücken wie »inhärentes Risiko« und Formulierungen, die nahelegten, dass der Jäger am Ende selbst zum Gejagten werden könnte.
    Deshalb entfuhr auch Burton mitunter ein Ausruf wie »Hey, hat sich der Schatten da nicht bewegt?«
    Diese Taktik versagte niemals, wenn es darum ging, ein paar Stoßseufzer hervorzurufen, und ab und an wurde ein Neuling sogar so sehr mitgenommen, dass die Jagd unterbrochen werden musste. Dann würde eine zwanzigminütige Debatte stattfinden, während der die Teilnehmer ihre Versionen dessen, was sie gesehen oder nicht gesehen hatten, zum Besten gaben, während diejenigen mit Kameras ihr Miniaturansichten durchguckten. Burton würde die Beweise prüfen und widerwillig anerkennen, was auch immer auf den Bildern zu sehen war, egal ob es sich um einen Geisterfleck, einen Lichtblitz oder die Wiedergeburt von Harry Houdini handelte. Alles nichts Besonderes, alles Teil der Show.
    Aber manchmal brachte eine willkürlich zusammengestellte Gruppe ein derart widerwärtiges Spektrum an Charakteren hervor, dass sich Burton fühlte, als ob er bei einem Dixiklo-Unternehmen die Stechuhr drückte, anstatt als schamanistischer Führer in das Land der Mysterien und Geister zu dienen. Wenn man es genau betrachtete, war Scheiße einfach Scheiße, und man wollte nicht darin landen, weder hier auf dem Planeten Erde noch im Jenseits.
    Und der Typ mit der Fischerkäppi à la Henry Fonda war ein zweihundert Pfund schwerer Sack voll Scheiße, der an den Nähten aufzuplatzen drohte.
    »Wo ist der Percival-Geist?«, quengelte Käppi. »Sie haben uns den Percival-Geist versprochen.«
    »Bei der Geisterjagd gibt es keine Garantien«, beschwichtigte Burton.
    »Vielleicht ist sie noch nicht einmal tot«, sagte eine bedauernswerte Frau, deren Make-up dick genug war, einen Bestatter stolz zu machen. Sie war viel zu alt, um noch Kool-Aid-blaue Strähnchen im Haar zu haben. Auf ihrem T-Shirt stand geschrieben »Geister glauben an mich«, und Burton vermutete, dass sie eine paranormale Schlampe war, die mit jeder Gruppe oder Ideologie ins Bett steigen würde, die ihr zuflüsterte: »Buh!«
    »Mittlerweile müsste sie so oder so tot sein«, sagte eine Frau, die über ihre Brille blickte wie eine Bibliothekarin. »Auch wenn sie nicht 1948 gestorben ist, müsste sie jetzt weit mehr als 100 Jahre alt sein.«
    »Vielleicht ist das der Grund, weshalb ihr Geist nicht hier ist«, sagte Käppi.
    »Eine Theorie lautet, dass sie hier im Hotel getötet wurde und dass man dann ihre Leiche fortgeschafft hat«, sagte Burton. »Das würde die Abwesenheit jeglicher Beweise erklären. Sie könnte ein intelligenter Geist sein und zwischen dem Ort, an dem sie ermordet wurde, und dem, an dem ihre Leiche begraben liegt, pendeln.«
    »Stimmt«, sagte die Kool-Aid-Frau, als ob es sich dabei um feststehende Tatsachen handeln würde. »Wenn sie ortsgebunden wäre, hätten wir sie wahrscheinlich schon zu Gesicht bekommen.«
    »Bei all dem ganzen Hin- und Hergelatsche haben wir wahrscheinlich genug Staub aufgewirbelt, um einen Elefanten zu verstecken«, sagte Käppi.
    »Diese Diskussionen bringen uns nicht weiter«, sagte Burton. Das Walkie-Talkie an seiner Hüfte begann zu krächzen, und Wayne verkündete: »Okay, alle Gruppen zu ihrer nächsten Station.«
    Burton führte die Gruppe zu

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