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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Job.«
    »Niemand sollte seinen Job so ernst nehmen.«
    »Die Hütte bricht zusammen. Wenn noch was schiefgeht, müssen wir den Katastrophenschutz benachrichtigen.«
    »Das Leben geht weiter«, sagte Rhonda und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Ausgabe von »People« zu, in der Angelina Jolie ein weiteres Baby adoptierte, diesmal aus Madagaskar. Die Rezeptionistin war gegen die Schublade gelehnt, die als Kasse diente, auch wenn die meisten Gäste heutzutage Kreditkarten benutzten. Violet schielte danach und überlegte sich, wieviel Bargeld wohl darin zu finden war. Am besten konnte man in der Bar klauen, aber wenn die Streitaxt schon mal weg war, warum sich dann nicht ein paar Zwanziger schnappen?
    Violet versuchte es noch einmal mit dem Telefon. Es gab ein trauriges Blöken von sich, der Tod eines elektrischen Schafs. Sie schlug mit dem Hörer gegen die Wand und prüfte dann das Signal auf ihrem Handy. Das war natürlich hoffnungslos, denn Handys funktionierten im Hotel so gut wie nie. Einige sagten, dass das daher kam, dass das Hotel genau auf der östlichen kontinentalen Wasserscheide lag, während andere von einer »dunklen Zone« sprachen, die für die Mobilfunkanbieter nicht lukrativ genug sei. Was immer auch der Grund war, sie hatte keinen Empfang.
    Wally kam schnaufend und keuchend zur Rezeption, sein Gesicht war mit Schweißtropfen übersät. »Der Lift verblödet«, sagte er.
    » Verblödet? Ist das der Fachausdruck für ›außer Betrieb‹?«
    »Er funktioniert noch, er hält nur nicht auf dem Stockwerk, für das man den Knopf drückt.«
    »Wir haben nur drei Stockwerke. Was groß kann das Problem sein?«
    » Normalerweise wäre es keins, aber diese gottverdammten Geisterjäger kriechen von Stockwerk zu Stockwerk wie Ameisen in einer Zuckerfabrik. Und so wie unsere Stockwerke aufgeteilt sind, muss man eine Meile laufen, um von 210 zu 324 zu kommen. Runter, rundherum, und rauf.«
    »Und Janey hat nicht geantwortet?«
    »Ich hab so sehr an die Tür gehämmert, dass sie fast reingefallen wäre. Wenn Janey da drin ist, ist sie entweder tot oder taub.«
    Ein Gast näherte sich der Rezeption, eine Frau mit Habichtsgesicht in einem schlecht sitzenden Hosenanzug, der Probleme versprach. Wally entfernte sich und nahm die Haltung des unsichtbaren Arbeiters an. Violet war verärgert darüber, dass ihr die Verantwortung aufgedrängt wurde, vor allem weil ihre Schicht in einer halben Stunde zu Ende war   und Philippe Renaud, der neue Koch – »Maître« hatte er in seinem hinreißenden französischen Akzent betont –, wollte ihr ein Beck’s in der Hotelbar ausgeben.
    »Entschuldigen Sie«, sagte die Frau und klopfte mit ihrem Zimmerschlüssel auf das Pult. »Mit meiner Tür stimmt was nicht. Ich wurde in meinem eigenen Zimmer eingeschlossen.«
    Die vogelartigen Augen der knöchernen Frau zielten an Violet vorbei, als ob sie erwartete, dass sich jemand, der älter und reifer war, ihre Beschwerde anhören würde. Ein Erwachsener. Violet war angepisst. Sie hatte einen Abschluss vom Community College, verdammt noch mal. Und eines Tages würde sie auch einen Hosenanzug besitzen. Sobald sie zurückgezahlt hatte, was sie sich geborgt hatte.
    »Es tut mir leid, gnädige Frau«, sagte Violet und ließ ihr falschestes, süßestes Lächeln aufblitzen. »Aber unsere Schlüsseln funktionieren nur von außen. Alle Türen haben auf der Innenseite Schließknöpfe und Verriegelungen. Sind sie sicher, dass sie den Griff nicht in die falsche Richtung gedreht haben?«
    »Ich weiß, wie man eine Tür bedient, junges Fräulein«, sagte der Habicht mit genug Kälte in ihrem Atem, dass die Raumtemperatur sank. Die war, wie Violet feststellen musste, in den letzten paar Minuten sowieso niedriger geworden. Ein defektes Heizungssystem fehlte ihr gerade noch.
    »Ja, gnädige Frau«, sagte Violet mit eingefrorenem Lächeln. »Wally, könntest du bitte mal nach dem Schloss sehen?«
    Wally nickte, obwohl sich sein Gesicht verzog, als ob er eine Schnecke verschluckt hatte. »Ich werde J.C. gleich damit beauftragen.«
    »Und fassen Sie nichts an«, sagte der Habicht. »Ich habe sehr kostbare Geräte im Zimmer herumliegen.«
    Als Wally davoneilte, fügte sie hinzu: »Sie sollten etwas mit der Heizung machen. Man erfriert ja fast hier.«
    Sag das jemandem, den es interessiert.
    Ein paar Gäste schlenderten hin und her, als ob die Konferenz in eine Flaute geraten war. Violet kramte unter dem Pult und brachte ein paar Jetons aus Kupfer zum

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