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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Türen und Gängen zu suchen, herumzuschnüffeln, den Gästen Streiche zu spielen und Leuten Probleme zu bereiten. Er würde ihr wahrscheinlich leid tun, sobald sie ihm die verdiente Abreibung verpasst hatte.
    Sie war auf ihren Knien und schielte unter das Bett, als das Zimmer explosionsartig mit Licht erfüllt wurde, weil sich die Tür öffnete. Cody stand dort in seinem SSI-Overall mit einer Taschenlampe in der Hand.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte sie und bemühte sich, cool zu wirken, obwohl ihre Wangen heiß und gerötet waren. »Dieser kleine Bengel–«
    Sie blickte unter das Bett. Nichts außer einem zerknüllten Taschentuch und einer dünnen, unberührten Staubschicht.
    »Ich hab auf dem Monitor gesehen, wie Digger das Zimmer verlassen hat«, sagte Cody. »Als du nicht rausgekommen bist, hab ich mir Sorgen gemacht.«
    Kendra richtete sich auf und setzte sich auf das Bett. »Digger ist nicht der einzige, der Dinge sieht, die nicht da sind.«
    »Du kannst dich hier auf gar nichts verlassen«, sagte Cody. »Meine MAC Attack dreht völlig durch. Die Messungen sind total chaotisch. Irgendetwas ist hier aktiv, das ist sicher.«
    »Nicht auch noch du«, sagte sie und die Erschöpfung kroch ihr in die Knochen. Sie befand sich hier in einem verdunkelten Schlafzimmer mit der adonishaften Zukunft des Horrors, die sich offenbar dafür interessierte, wo sie sich herumtrieb, und alles was sie wollte, war ein warmes Bad und ein Stapel »Red Sonja«-Comics. Sie hatte die Schnauze voll von Geisterjägern und ihren jämmerlichen Versuchen, mit der anderen Seite Kontakt aufzunehmen.
    »Du solltest besser hier raus«, sagte Cody, als die verzerrte Stimme Diggers wie eine Explosion aus seinem Walkie-Talkie dröhnte.
    »Nö, ich mag dieses Zimmer«, sagte sie und lehnte sich auf das Bett zurück.
    »Ich meine nicht dieses Zimmer«, sagte er. »Ich meine das Hotel.«
    »Und Digger gewinnen lassen? Du machst Witze.«
    »Verdammt, Kendra, sei nicht so stur. Mit Dämonen spielt man nicht.«
    Sie war beinahe erfreut über seine Verärgerung. Leidenschaft war schließlich Leidenschaft, und auch wenn sie noch nicht genau wusste, was sie damit anfangen sollte, war sie doch erregend und gab ihr einen gewissen Schub an Kreativität und Kraft. Kein Wunder, dass die Geisterjäger ihre eigenen Dramen inszenierten, und ein unsichtbares Drama war das Beste von allen. »Du solltest dich besser darum kümmern«, sagte sie, als Digger seine Aufforderung wiederholte, dass alle SSI-Leute in den Kontrollraum kommen sollten.
    »Ich gehe nicht ohne dich«, sagte er.
    »Was ist das nur hier mit den Leuten und ihren Versprechen?«, sagte sie. »Die müssen irgendwas in den kostenlosen Kaffee getan haben.«
    Cody durchquerte das Zimmer. Sie schloss die Augen und fühlte, wie er über ihr lehnte. Sie fragte sich, ob er irgendetwas versuchen würde, aber er hatte die Tür offengelassen und trug außerdem noch diesen lächerlichen Overall. Und sie wusste nicht, wie sie sich verhalten würde, wenn er ihr zu nahe kam, wo doch hier der schnüffelnde Bengel herumhing und die mysteriöse Tür sich von selbst verschloss und sie eigentlich als Jungfrau aufs College gehen wollte. Sie hielt den Atem an und Digger rief einmal mehr sein Team herbei.
    Sie nahm Codys Zögern wahr, und dann hörte sie das Flüstern eines Kindes.
    » Bleib. «
    Kendra öffnete die Augen. »Hast du das gehört?«
    Cody schüttelte den Kopf. »Komm schon. Die nächste Gruppe von Geisterjägern wird gleich hier sein.«

 
     
    Kapitel 25
     
    Schabe war sich sicher, dass das Portal unten war, im Keller.
    Theoretisch gab es keinen Grund anzunehmen, dass Dämonen aus der Erde kamen. Die Hölle war kein See von brennendem Schwefel unter der Erdoberfläche. Gott hatte die gefallenen Engel geschickt, um die Schmutzarbeit für ihn zu erledigen, weshalb es ebenso gut möglich war, dass sie auf Schneeflocken hinabschwebten, auf einem reißenden Fluss herangeschossen kamen oder wie die Sporen eines erkrankten Pilzes vom Wind herbeigeweht wurden. Nein, die Dämonen kamen nicht von einem bestimmten Ort – sie waren immer und überall, in ihrer eigenen Dimension, und sie bewegten sich parallel zur menschlichen Welt.
    An einigen Orten wurde das Gewebe zwischen den beiden Dimensionen dünner, vor allem an solchen, an denen es geografische Spannungen gab, und Schabe hatte sich die Theorie zurechtgelegt, dass die nahe gelegene östliche kontinentale Wasserscheide hier einiges durcheinander

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