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GU Die Familienschatzkiste

GU Die Familienschatzkiste

Titel: GU Die Familienschatzkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Bohlmann
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die Äste ein wenig auseinander, und der Igel rannte davon. Kurze Zeit später saß mitten auf der Wiese ein klitzekleiner Babyigel. Als er sich nach einigen Stunden immer noch am helllichten Tag auf unserer Wiese herumtrieb, zog ich Gartenhandschuhe an und nahm ihn vorsichtig hoch. Die Kinder bauten ihm gleich eine schöne Kiste mit Blättern, Moos und einem Unterschlupf und suchten alle Regenwürmer, die sie finden konnten. Doch er war wohl noch zu klein, um so große Mahlzeiten einzunehmen. Wir nahmen die Kiste mit dem Igel mit nach Hause und versuchten, über das Internet alles herauszufinden, was wir wissen mussten über die kleinen Igel.
    Wir wogen ihn auf unserer Küchenwaage, wir brieten ihm ein Rührei und stellten einen kleinen Teller voll in seine Kiste. Bald darauf hörten wir sein Schmatzen. Doch da dieser Igel so winzig war, fuhren wir ihn noch am selben Abend zu einer Igelmutter – sie nannte sich so, weil sie in ihrem Keller einen Stall neben dem anderen stehen hatte und seit Jahren kleine Igel aufnahm und über den Winter brachte. Im Frühjahr wurden sie wieder in die freie Natur ausgesetzt. Auf der Fahrt im Auto schlief der Igel in den Händen meiner Tochter ein. Der Abschied fiel uns schwer, aber wir wollten einfach nichts falsch machen.
    Wissenswertes rund um den Igel
    Wusstet ihr, dass Igel schon vor 65 Millionen Jahren auf der Erde lebten? Bei Gefahr rollt ein Igel sich zu einer Kugel zusammen, und kaum ein Feind kann diesem Stachelschutzschild etwas anhaben. Uhus, Füchse, Wölfe und Hunde schaffen es allerdings, einen Igel zu überwältigen. Es sind übrigens 8000 bis 9000 Stacheln auf so einem Igelrücken. Der Igel frisst Schnecken, Regenwürmer, Tausendfüßler, Asseln, Ohrwürmer, Käfer, Frösche, Eier und Spinnen, aber auch kleine Mäuse und heruntergefallenes Obst.
    Der Igel verfügt über einen sehr guten Geruchssinn und ein fantastisches Gehör. Man vermutet, dass er das Nagen einer Raupe an einem Blatt auf zwei Meter Entfernung hören kann.
    Igel sprechen, indem sie schnattern, gluckern, fiepen, keckern, schmatzen, schnüffeln und sogar schreien. Sie sind nachts aktiv und, wenn der Winter kommt und die Temperatur unter 15 °C fällt, werden sie müde. Sie fressen sich bereits in den Monaten davor Winterfett an und fallen dann in einen tiefen Winterschlaf. Dabei sinkt die Körpertemperatur von 36 °C auf 5 °C, der Herzschlag von 180 Schläge pro Minute auf 20. Alle 30 Tage wacht der Igel kurz auf. Bis zum Frühjahr hat er ein Fünftel seines Gewichts verloren.

Wenn ihr einen Igel findet
    Beobachtet den Igel erst eine Weile, vielleicht findet er von selbst zu seiner Mami zurück. Falls nicht:
    Hebt ihn mit Handschuhen vorsichtig hoch, und wiegt ihn. Er sollte mindestens 500 g schwer sein, dann kann er im Freien überwintern. Wenn er deutlich leichter ist, braucht er eure Hilfe.
    Igel tragen Zecken, Flöhe und Milben mit sich, die entfernt werden müssen. Am besten bei einem Tierarzt anrufen und geeignete Mittel holen. Der Tierarzt weiß auch, was dieser Igel für ein Futter braucht, denn wenn er noch sehr klein ist, braucht er eine besondere Milch. Gemischt mit ungesüßtem Fencheltee. Auf keinen Fall normale Kuhmilch! Nachdem er mit einer Pipette oder Milchflasche gefüttert wurde, muss sein Bäuchlein massiert werden. Größere Igel können auch zerdrückte Banane, Katzendosenfutter, gekochte Eier und Wasser bekommen. Nicht überfüttern, sonst wird euer Igel zu dick.
    Wenn der Igel bei euch überwintert, richtet ihm eine Kiste gemütlich auf dem Balkon oder der Terrasse ein. Mit Zeitungspapier auslegen. Solange der Igel wach ist, muss es täglich erneuert werden, sonst stinkt es. Auch Laub, Moos und geknülltes Zeitungspapier braucht der Kleine in seinem Winterquartier, damit er sich verstecken kann. Wenn er noch sehr klein ist, lege ihm eine Wärmflasche in seine Kiste.
    Tipp: Einen Igel bei sich zu Hause überwintern zu lassen, bedeutet große Verantwortung. Man sollte sich schon ein wenig mit Igeln auskennen. Wer sich unsicher ist, bringt den Igel lieber zu einer Igelauffangstation in der Nähe.
Einen Igelunterschlupf bauen
    Wenn es kälter wird, beginnen Igel – und manch andere Tiere –, sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Sie bauen warme Unterschlüpfe und fressen sich einen Winterspeck an, der sie warm hält und versorgt, während sie schlafen. Irgendwann ist es dann so kalt, dass sie sich in ihrem Winterquartier einrollen und bis zum Frühjahr schlafen: Sie haben

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