GU Mein Gluecksrezept

das zweite Leben, und mein Leben mit Großfamilie und Arztpraxis ist einfach zu viel für Wochenpläne. Mein Mann hat wieder eine ganz andere Strategie, lebt mit Fünf-Jahres-Plänen. Auch ein Konzept. Bei uns geht beides fantastisch zusammen.
PLANEN IST TYPSACHE
    Sind Sie ein Monats- oder Fünfjahresplaner? Finden Sie heraus, welcher Typ Sie sind. Reservieren Sie aber unbedingt Zeit für Ihre Bedürfnisse. Planen Sie fest Aktivitäten ein, die Ihnen guttun, wie etwa Yoga oder Laufen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie sich immer viel um andere kümmern und anderen oft Gefallen tun.
    Planen Sie Ihre Arbeitszeit flexibel. Ein Plan kann immer nur eine Stütze zum Einordnen wichtiger und weniger wichtiger Dinge sein. Ziel muss auf jeden Fall eine realistische Tagesarbeitszeit sein, die unter zwölf Stunden liegt. Schätzen Sie den Zeitbedarf für Ihre Aufgaben realistisch ein. Sagen Sie keine Termine vorschnell zu, sondern erbitten Sie sich Bedenkzeit. Sollten Sie dauerhaft in Verzug geraten, sollten Sie überprüfen, ob Sie sich zu viel vornehmen oder ob Sie die Zeiten zu knapp planen.
MEINE GOLDENEN REGELN FÜR DEN VEREINFACHTEN, GUT GEPLANTEN ALLTAG
Stehen Sie eine halbe Stunde früher auf und nutzen die Zeit für Yoga, Atemübungen, Meditation, einen Spaziergang oder Morgenlauf. Wer in letzter Minute aus dem Bett springt, um gestresst im Bad zu stehen und hektisch zu frühstücken, verdirbt sich den Tag.
Beachten Sie Ihren Biorhythmus! Jeder hat seine persönliche Leistungskurve. Biologen sprechen von verschiedenen »Chronotypen«. Wir sind eben zu bestimmten Zeiten leistungsfähiger als zu anderen. Der eine kommt frühmorgens gut aus den Federn und bringt zwischen 8 und 12 Uhr volle Leistung. Nach einem Tief zu Mittag kommt erst am frühen Abend ein Leistungshoch. Andere sind erst gegen Mittag fit, haben frühnachmittags einen Hänger und sind ab 16 Uhr wieder voll da. Am frühen Abend kommt wieder ein Leistungsabfall, gefolgt von einem späten Hoch, das bis in die Nacht dauern kann. Planen Sie passend zu Ihrer Leistungskurve. Gehen Sie danach, wann Sie sich am besten konzentrieren können, wann Sie am besten ausruhen oder Routinearbeiten erledigen und wann Sie sich fit machen. So entspricht Ihre Planung Ihrer inneren Uhr.
Halten Sie Zeitlimits ein! Jede Aufgabe planen Sie nicht nur mit einem Termin für den Beginn, sondern auch fürs Ende. Erledigen Sie Ihre Aufgaben direkt. Ohne Pardon. Bei längerfristigen Aufgaben setzen Sie ein Etappenziel für den Tag. Lassen Sie nichts liegen, bis Sie Ihr angestrebtes Pensum erledigt haben. Verschieben Sie Terminsachen nicht. Was Sie sich sofort vom Hals schaffen, befreit Sie und bringt Glücksgefühle.
Sonst halten Sie Ihre zeitlichen Beschränkungen konsequent ein. Für mich gibt es eine Wechselwirkung zwischen der Zeit, die ich einer Arbeit einräume, und der, die sie dann erfordert. Ich brauche in der Regel genauso viel Zeit, wie ich habe. Ein positiver Nebeneffekt des Zeitlimits ist, dass wir konzentrierter arbeiten und uns weniger ablenken lassen.
Planen Sie Zeitpuffer für Termine ein, deren Verlauf Sie nicht allein in der Hand haben, wie etwa für Arzttermine. Teilen Sie große Arbeiten in Abschnitte auf! Je größer eine Aufgabe aussieht, desto schwerer fällt es uns, sie anzugehen. Bleiben Aufgaben liegen, verlieren Sie nicht die Nerven und verschenken Sie dafür keine Freizeit. Machen Sie kleine Schritte, aber machen Sie sie jetzt sofort.
HANDELN IM HIER UND JETZT MACHT GLÜCKLICH
    Machen Sie sich jeden Moment Ihres Lebens bewusst. Das gibt Ihnen ein Gefühl für Ihren Willen, Ihren Antrieb und Ihre Handlungsfähigkeit. Der japanische Zen-Buddhismus nennt dieses Prinzip Achtsamkeit. Momente der Achtsamkeit kann mein Mann schon mit einem Blinzeln in der Morgenstunde auslösen, eine Patientin, die mich drückt, weil sie endlich schwanger ist, oder meine Kinder mit einem Gutenachtkuss. Freuen Sie sich über den einen magischen Moment, den jeder Tag mit sich bringt. Erwarten Sie ihn, seien Sie offen, dann passiert er auch Ihnen, im Großen oder Kleinen … Es bedeutet nichts anderes, als ganz im Jetzt zu sein, sich von nichts ablenken zu lassen und das, was man tut, bewusst zu tun.
    Wenn Sie gehen, tun Sie jeden Schritt bewusst. Wenn Sie sich einem Menschen zuwenden, dann voll konzentriert, wenn Sie die Blumen gießen, tun Sie auch dies achtsam … Achtsames Handeln ist das Gegenteil von Multitasking, auf das moderne Frauen oft besonders stolz sind: Beim Telefonieren