GU Mein Gluecksrezept
Schwerstarbeit leisten, um für Nahrung zu sorgen. Klar, dass es Übergewicht noch nicht gab – wahrscheinlich ebenso wenig wie Depressionen und Lethargie, denn so etwas konnte man sich schlicht nicht leisten. Skelett, Muskeln, Stoffwechsel, Hormon- und Immunsystem, unser ganzer Körper und natürlich auch die Psyche sind an ausgiebige und herausfordernde Aktivität angepasst – und schreien danach!
FOLGEN SIE EINFACH IHRER NATUR
Bis heute steckt die Fixierung auf den körperlichen Überlebenskampf in unseren Genen. Schon ein oberflächlicher Blick auf die Evolution zeigt, wie sehr sich das Leben hinsichtlich körperlicher Aktivität verändert hat: Generationen unserer Urahnen haben als Jäger, Sammler oder Nomaden täglich lange Strecken zu Fuß zurückgelegt. Auch die ersten als Steinzeitbauern sesshaft gewordenen Nachfolger mussten Tag für Tag viele Stunden körperlich hart arbeiten, um zu überleben. Sie sehen, warum wir heute in Sachen Bewegungsverhalten in der Zwickmühle stecken. Erst vor etwa zehn Generationen setzte die industrielle Revolution ein. Auch danach waren die meisten Menschen immer noch hohen körperlichen Anforderungen ausgesetzt.
Seit ungefähr 50 Jahren und umso mehr seit dem Beginn des Computerzeitalters sitzen viele Menschen ihren Berufsalltag nur noch ab und ernähren sich ohne nennenswerte körperliche Anstrengung. Muskelapparat, Stoffwechsel, Immunsystem und der Mechanismus des Stressabbaus sind aber völlig unverändert und verlangen auch im Informationszeitalter viel Bewegung.
INFO: Durch regelmäßige körperliche Aktivität …
bauen Sie Fett ab, erreichen und halten Ihr Wunschgewicht,
normalisieren Sie Ihren Blutdruck,
steigern Sie den Wert des gefäßschützenden HDL-Cholesterins im Blut und senken den des krankmachenden LDL-Cholesterins,
trainieren Sie Ihr Gehirn und Ihre Gedächtnisleistung,
verlängern Sie Ihre Lebensdauer,
senken Sie Ihr Krankheitsrisiko für Herzinfarkt, Diabetes oder Darmkrebs …
LAHMGELEGT HEISST MATTGESETZT
Wenn Sie sich zu wenig bewegen, setzen Sie Ihren Stoffwechsel matt und altern schneller. Außerdem schlägt Ihnen der Bewegungsmangel aufs Gemüt, macht Sie niedergeschlagen und passiv. Auf Dauer lässt die Muskulatur nach. Damit bringt man das wichtigste Stoffwechselorgan im Körper zum Schwinden, denn die Muskeln sind für den Energieverbrauch im Körper zuständig. Ruhen und schrumpfen sie, speichert der Organismus Energie aus der Nahrung in Form von Fett an Bauch, Beinen und Po. Nichts ist’s mehr mit dem Sexappeal unserer Jugendjahre …
Und nicht nur das: Der Stoffwechsel arbeitet nur noch auf Sparflamme, und das schadet dem Herz-Kreislauf- und dem Immunsystem. Tatsächlich rangiert mangelnde körperliche Bewegung als Ursache für die Entstehung vieler Krankheiten gleich nach dem Rauchen. Und Menschen, die sich im Alltag nur wenig oder gar nicht bewegen, wirken oft älter, als sie wirklich sind.
Nicht zu vergessen ist der Einfluss von zu wenig Bewegung auf das seelische Befinden und die Stimmung: Während körperliche Aktivität den Menschen durch die verstärkte Bildung von Glückshormonen ausgeglichener macht, fehlt dieser Effekt in einem unbewegten Alltag.
TIPP: Bewegung im Alltag
Sie trainieren Ihre Muskeln durch jede Art körperlicher Alltagsaktivität: Treppensteigen, Einkaufen zu Fuß, Rasenmähen, Getränkekisten schleppen, Fenster putzen, Keller fegen oder eben Sport. Am einfachsten ist: Laufschuhe anziehen und los!
BEWEGUNG HEILT
Fitte Menschen haben nicht nur mehr Ausdauer, sondern auch eine etwas dickere Haut gegen negativen Stress. Sie halten mehr aus und lassen sich in Krisenzeiten nicht gleich umwehen. Ohne meinen Mann, der mich immer zum Laufen anstachelte, wäre ich nicht aus meiner Hölle gekommen. Heute treibe ich manchmal ihn aus dem Bett und in die Laufschuhe, wenn er noch liegen bleiben will.
Ein trainierter Körper ist wesentlich leistungsfähiger. Der angekurbelte Stoffwechsel hinterlässt weniger schädliche Abfallprodukte im Körper. Denn bei den Stoffwechselprozessen im Körper entstehen Sauerstoffmoleküle, die freien Radikale. Diese erfüllen grundsätzlich und in gesunder Konzentration lebenswichtige Aufgaben. Doch Umweltbelastungen, Ernährungsmängel, Nikotin und Alkohol, körperlicher oder seelischer Stress, aber auch Medikamente und Verletzungen führen zu einer unkontrollierten Produktion dieser Radikale. Übersteigt ihre Konzentration ein gesundes Maß, sprechen wir Ärzte vom »oxidativen Stress«,
Weitere Kostenlose Bücher