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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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wie einen Geisteskranken über das Rollfeld spurten sah. Um ihr seine Liebe zu gestehen oder ihr den Arsch zu retten? Im Moment war ihr das egal.
    Sie durfte einfach nicht zulassen, dass Cara entkam und dieser Flieger abhob.
    Durch das Fenster auf der anderen Seite der Kabine beobachtete sie, wie Cara die Treppe hinunterstürmte. Lang würde sie bestimmt sehen und ihr nachsetzen, während das Flugzeug mit der Sprengladung an Bord abhob. Wie konnte sie es schaffen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken?
    Die Treppe wurde wieder eingezogen, und innerhalb von Sekunden begann erneut das kreischende Rotieren der Triebwerke.
    Nein! Sie musste dieses Klebeband abbekommen. Sie senkte den Kopf und versuchte den Rand mit den Zähnen einzureißen – es funktionierte nicht. Sie musste sich weiter runterbeugen, noch tiefer. So, wie sie es gemacht hatte, um diese verdammten Stiefel auszubekommen, als sie genau in diesem Sessel gestrippt hatte.
    Keuchend beugte sie sich noch weiter hinunter, schloss ihre Zähne um das Band und zerrte. Etwas krachte …
    Das Porzellan, das der Zahnarzt angebracht hatte, um die fehlende Ecke zu ersetzen, damit ihr Gebiss so makellos anmutete wie Caras. Sie biss wieder zu, ein ekliger Schmerz, als gesprungene Keramik über Pflaster schrammte, flammte in ihrem Kopf auf, doch sie blendete ihn kurzerhand aus.
    Sie musste eine Hand befreien. An diese Bombe kommen. Dieses Flugzeug verlassen.
    Aber ihre Zähne bekamen nichts zu fassen, und die Triebwerke heulten mit zunehmender Geschwindigkeit. Als sich der Flieger ein bisschen drehte, erhaschte sie einen Blick auf Lang, der langsamer geworden war und in die Richtung schwenkte, in die Cara gestürmt war.
    »Lang!« Sie schrie das versiegelte Fenster an und knallte mit dem Kopf dagegen. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie sehen, dass er sein Telefon herausholte. Verstärkung rufen. Regeln befolgen. Ganz sicher nicht einem Privatjet hinterherrennen, der kurz vor dem Abheben war. Das wäre ja ein dummes, tollkühnes Risiko, das er niemals eingehen würde.
    Sie biss auf das Band, zerrte so fest sie konnte, und ihr frustriertes, beklommenes Keuchen wurde vom Röhren der Flugzeugmotoren überlagert, die gleich zum letzten Mal abheben würden.

24
    »Keine Bewegung!«, brüllte Colt, doch seine Worte wurden vom Dröhnen der starken Rolls-Royce-Triebwerke der G650 verschluckt.
    Selbst wenn sie ihn gehört hatte, die Frau, die gerade aus dem Flieger gekommen war, rannte weiter auf eine Öffnung im Maschendrahtzaun zu. War es Cara oder Vivi? Aus dieser Entfernung war das unmöglich zu erkennen.
    »Sofort stehen bleiben! FBI!«
    Sie hastete weiter, stolperte ein bisschen, während sie den Hund fest umklammert hielt. Das Flugzeug rollte wieder rückwärts, die Triebwerke drehten noch einmal auf, um zur Startbahn zu fahren. Sein Telefon klingelte unaufhörlich, und er warf flüchtig einen Blick auf das Display.
    Schon wieder Gagliardi. Er nahm ab und blaffte »Nicht jetzt«.
    »Doch, jetzt! Dringende Wendung im Oscar-Fall. Cara Ferrari ist …«
    Der Oscar-Mörder.
Er brauchte die Worte gar nicht zu hören.
    »Ich weiß. Und ich befinde mich zweihundert Meter von ihr entfernt im Vollsprint.« Oder jagte er hinter Vivi her?
    »Roman Emmanuel hat geredet, und diese Frau kann mit Sprengstoff umgehen. Schnappen Sie sie! Das ist ein Befehl!«
    Aber sein Bauch schrie einen anderen Befehl. Sprengstoff. Wenn Vivi in diesem Flieger war, konnte sie Opfer eines Mordanschlags werden – der Cara zur unwahrscheinlichsten Täterin machte, wenn sie es aussehen ließ, als hätte es jemand auf sie abgesehen und stattdessen aus Versehen das Double umgebracht.
    Ohne zu antworten, drückte Lang auf Auflegen, und seine Aufmerksamkeit wechselte zwischen dem rollenden Jet und der rennenden Frau. Sie wurde etwas langsamer und ließ den Hund zu Boden springen, dann rannte sie wieder schneller. Der Hund beeilte sich, Schritt zu halten, etwas, das sein tollpatschiger Gang indes vereitelte.
    Dann gab es keinen Zweifel, wer diese Frau war. Hinter Vivi würde Stella nicht herlaufen.
    Aber er. Er würde nicht zulassen, dass dieses Flugzeug abhob.
    Er stürzte über das Rollfeld, als der Jet begann, an Geschwindigkeit zuzulegen. Das Röhren der Triebwerke brandete ohrenbetäubend auf, während die Piloten das Flugzeug aus dem Parkbereich rangierten. Wenn er das Heck erst erreicht hätte – was dann? Den Piloten ein Zeichen geben? Schießen?
    Er würde auf das Fahrwerk klettern müssen. Oder

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