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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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zumindest das Ende einer Tragfläche zu fassen bekommen, wenn es auf die Startbahn bog. Er rannte direkt an der Öffnung zum Parkplatz vorbei, wo Cara Ferrari verschwunden war.
    Lass sie laufen.
Vivi war in diesem Flieger und dachte wahrscheinlich, sie täte ihrer Mandantin irgendeinen Gefallen, während sie unwissend in den Tod flog.
    Sechs Meter. Drei Meter. Die Triebwerke strömten Hitze aus, vibrierend fuhr ihm ihr Dröhnen in die Knochen. Selbst wenn er es bis zum Cockpit schaffte, würden sie ihn nicht sehen. Direkt hinter der linken Tragfläche ragte auf Augenhöhe das gewaltige Rad hervor, spuckte Steinchen nach ihm und verhöhnte seine Hoffnung, das Flugzeug noch zu stoppen.
    Es sei denn, er bekam die Fahrwerksklappe zu fassen, die dünn genug war, dass er sie greifen konnte, wenn das Flugzeug langsamer wurde, um sich zu drehen. Er musste es ganz genau timen, sich zur Tragfläche hochschwingen und Vivis Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann konnte sie die Piloten zum Anhalten bringen. Aus seiner Position würde er die Typen niemals auf sich aufmerksam machen können.
    Der Schweiß, der ihm in die Augen perlte, nahm ihm die Sicht, und seine Beine brannten vom Rennen, als er das Heck des Fliegers erreichte und geduckt zur linken Tragfläche vordrang, gerade, als das Motorengeräusch in eine tiefere Oktave wechselte und sich die Räder ein wenig verlangsamten.
    Er konnte es schaffen. Er konnte diese Klappe erreichen und sich hochziehen. Er hatte einen Versuch. Ihm blieben lediglich Sekundenbruchteile, wenn das Flugzeug zur Drehung ansetzte. Indes war es seine einzige Chance.
    Anderthalb Meter, einen halben Meter. Er streckte die Arme aus, seine Hände zielten auf die Metallklappe neben dem Reifen.
    Jetzt. Mit einem lauten Keuchen legte er die Hände auf den heißen Stahl.
    Es brannte, aber nicht so sehr, dass er losließ. Mit einem weiteren entschlossenen Ächzen schwang er ein Bein hoch und brachte seinen Schuh über den Stahl des Flügels, dann zog er sich unter Aufbietung seiner gesamten Muskelkraft hoch, während der Wind, der über die Tragfläche blies, alles gab, um ihn wieder abzuwerfen.
    Mit einem dumpfen Schlag landete er auf der Tragfläche, suchte nach Halt am Metallrahmen des allerletzten runden Fensters an der Seite des Jets. Seine einzige Hoffnung war, dass sie die hintere Kabine genommen hatte.
    Ihre Kabine. Wahrscheinlich war sie so weit von dieser Stelle entfernt wie nur möglich.
    Er klammerte sich fest, presste sein Gesicht gegen die Scheibe und entdeckte voller Erleichterung Vivi in einem der Passagiersessel, angeschnallt, den Kopf gesenkt. Nein, vornüber gebeugt, als wäre sie …
    Tot.
    »Neeeeiiiin!« Er hämmerte gegen die Scheibe, und ihr Kopf schoss nach oben, was einen weiteren Ruck der Erleichterung durch seine Glieder jagte.
    Er konnte sie nicht hören, aber ihr stummer Schrei sprach Bände.
    Hilf mir!
    Sie wand sich auf ihrem Sitz, festgehalten von ihrem Sicherheitsgurt – und an die Armlehnen gefesselt. Himmel, sie war mit irgendeinem Klebeband an den Armlehnen fixiert. Und die Piloten hörten sie entweder nicht, oder es war ihnen egal. Und ihn konnten sie auf der Tragfläche nicht sehen.
    Die Triebwerke kreischten lauter, und er wurde von den Biestern mit aller Kraft angesaugt. Er klammerte sich an die abgerundeten Fensterrahmen. Das Gesicht an die Glasscheibe gepresst, versuchte er Vivis Situation einzuschätzen und von ihren Lippen zu lesen. Und wünschte sich spontan, dort etwas anderes lesen zu können als ihre stumme Botschaft.
    Bombe! Bombe! Bombe!
    Er spähte zum Cockpit hinauf, doch die aerodynamische Linienführung des nagelneuen Jets verwehrte ihm den Blick zu den Piloten. Sie würden diesen Flieger bestimmt so schnell wie möglich verlassen wollen, es sei denn, sie befanden sich auf einem Selbstmordkommando.
    Die Triebwerke drehten wieder auf, und das Flugzeug begann auf die Startbahn zuzurollen. Er hatte nur eine Chance.
    Er hielt sich mit seiner rechten Hand an der Stahlkonstruktion fest, während der Wind und die Geschwindigkeit ihn gegen den Rumpf pressten. Mit der linken Hand griff er nach seiner Waffe und schaffte es, sie zu ziehen, dankbar, dass er sie während seines Sprints über das Rollfeld entsichert hatte.
    So an diesem Flugzeug zu hängen war riskant, und auf das Cockpit zu schießen konnte ein dummer Fehler sein. Aber er hatte keine andere Wahl.
    Er hob die Pistole in den unerbittlichen Wind, versuchte zu zielen, das Fenster des Cockpits zu streifen

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