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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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den Atem. »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.« Sie drängelte sich an ihm vorbei und ging zurück zur Straße. »Ich werde wohl heute Nacht hierbleiben müssen. Glaub mir, ich bin nicht scharf drauf.«
    »Ich auch nicht.«
    »Das hab ich mitgekriegt, Zach. Klar und deutlich.«
    Er ignorierte die Bemerkung, legte ihr eine Hand auf den Rücken und blickte sich in alle Richtungen nach irgendwelchen Anzeichen von Gefahr um, während sie die Straße überquerten. »Ich bin auf deine Erklärung gespannt.«
    »Ich schulde dir keine Erklärung.«
    Er hätte beinahe die Glastür eingetreten, schaffte es aber noch, den Schlüssel umzudrehen und sie zurück ins Gebäude zu schieben. »Ich hab dir gerade den Arsch gerettet. Und ob du mir eine Erklärung schuldest.«
    Sam marschierte auf die Treppe zu. Die Schultern gestrafft, den Kopf hoch erhoben, sah sie sich an jeder Tür, an der sie vorbeikamen, nach links und rechts um, als könnte ihr Angreifer jeden Augenblick aus einer Ecke hervorspringen.
    Sie strich sich das Haar zurück, doch ein Blatt, das noch darin steckte, entging ihr. Aus irgendeinem Grund rührte ihn dieses Blatt. Sie hätte tot sein können. Wenn er nicht wegen irgendeiner gottverdammten Eingebung da rausgegangen wäre …
    Er zupfte das Blatt heraus, was sie zusammenzucken ließ.
    »Willst du das als Souvenir behalten?«
    Schweigend schnappte sie es ihm aus der Hand und warf es auf den Boden, schwieg, bis sie wieder in Vivis Wohnung waren, und entspannte sich erst, als er die Tür zweimal verriegelt hatte. Im Wohnzimmer angekommen ließ sie sich auf den Stuhl fallen, und man konnte ihr den Adrenalinschub beinahe ansehen.
    Vivis Handy lag blinkend auf dem Tisch neben seinem fast unberührten Bier und erinnerte Zach eindringlich daran, dass er verdammt noch mal nicht wusste, wo seine Schwester gegen zwei Uhr morgens war. Wo sie auch immer war, sie war ebenso verwundbar wie Sam.
    Er setzte sich ihr gegenüber auf das Sofa. »Fang ganz vorne an, Sam.«
    Sie blickte zu ihm auf, das Gesicht blass und gezeichnet. »Ich wurde vor einer Woche Zeugin eines Mordes.«
    »An diesem Sterling?«
    Sie nickte, wobei sie sich mit dem Vorderzahn auf die Lippe biss, die unter dem Druck weiß anlief.
    »Wie kam das denn?«
    »Wie hast du es formuliert? Falsche Zeit, falscher Ort.«
    Diese Erinnerung löste in seiner Narbe ein Brennen aus, wie immer, aber ehe er antworten konnte, wurden ihre Augen ganz groß. »Ich weiß, dass der Kerl da draußen eine Maske anhatte, Zach, aber hast du seine Augen gesehen? Hast du gesehen, welche Farbe sie hatten?«
    »Nein. Ich habe mir seine Augen nicht angesehen. Ich habe versucht, ihn windelweich zu prügeln und ihn von dir runterzubekommen.«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde für einen Moment ganz weich. »Und ich weiß das zu schätzen, aber … «
    »Aber du wolltest, dass ich ihm Handschellen anlege und ihn bei der Polizei abliefere.«
    »Ja, genau das wollte ich.«
    Also hatte er ihr zwar augenscheinlich das Leben gerettet, aber eigentlich doch versagt. »Ich hatte keine Ahnung, dass er kein stinknormaler Straßenräuber, Vergewaltiger oder Mörder war. Meine übliche Vorgehensweise ist, das Opfer zu schützen.«
    Sie nickte. »Ich weiß. Wenn ich dir gesagt hätte –«
    »Aber du bist ja abgehauen, bevor wir über irgendwas Wesentliches sprechen konnten.« Und er hatte sie nicht gerade angefleht zu bleiben. Denn zehn Minuten länger mit Sam, und er wäre hart und heiß gewesen und hätte etwas ganz anderes von ihr gewollt. Auf keinen Fall, nie wieder. Er würde weder sich selbst noch sie wieder durch diese Hölle schicken.
    »Was hast du denn überhaupt da gemacht?«, fragte er. »Im Paupiette’s diniert?«
    Sie warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. »Ich arbeite da.«
    Ach so? »Oh, das hat Vivi mir gar nicht … « Natürlich nicht. Das Thema Sam war Sperrgebiet. Er zuckte mit den Achseln, als ginge ihn ihr Arbeitsverhältnis nicht das Geringste an, dabei warf es eine Million Fragen bei ihm auf. »Die Polizei sagt, dass es das Werk eines Profikillers war. Was ist passiert?«
    »Also, ein Amateur war das nicht«, stimmte sie zu. »Und er hat ein Bild von mir.«
    »Was?«
    »Mein Gesicht wurde von der Überwachungskamera im Weinkeller aufgenommen. Sie war direkt auf mich gerichtet, als ich aufgestanden bin und gesehen habe, wie er abdrückte. Er hat die Kamera abgebaut und mitgenommen. Und offenbar … « Sie blickte in die Richtung, in der sich die Straße befand. »… verfolgt er

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