Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
genommen.«
Das Glitzern in seinen Augen verlor sich und er wurde ernst. Er legte eine Hand auf Devyns Wange. »Siehst du? Das Kondom und die Körperbutter waren absolut notwendig für die Mission. Meine Mission war, dafür zu sorgen, dass du dich besser fühlst.«
»Besser ist dafür gar kein Ausdruck.« Sie schloss entrückt die Augen und zog ihn näher an sich.
»Wer hat dich so tief verletzt, Dev?«
Sie wusste nicht wirklich, was sie darauf antworten sollte. Zum einen ihr Mann. Dann ihre Stiefeltern, die dauernd darauf herumhackten, dass sie nicht Blut von ihrem Blut war, Fleisch von ihrem Fleisch und so weiter. Ihre leibliche Mutter, die sie nicht gewollt hatte. Und, natürlich, Finn MacCauley. Der Mann, dessen Gene sie mit sich herumtrug.
Finn war schuld, dass sie niemals erfahren würde, wie es wäre, Marc Rossi zu lieben und von ihm geliebt zu werden.
»Dev?«, bohrte er.
Sie schüttelte den Kopf, drängte die Dämonen in den hintersten Winkel ihres Gehirns zurück und wünschte sich, in Marcs Kopf zu sein, anstatt in ihrem eigenen. »Nein, Marc, ich bin dran«, sagte sie. »Erzähl mir von dieser Frau, die dir alles weggenommen hat.«
Er hob den Kopf, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
»Du hast mir doch erzählt, das letzte Mal, als du einer Frau vertraut hast, hat dich das alles gekostet. Hat sie dich bei der Scheidung bis aufs Hemd ausgezogen?«
»Sie sitzt im Gefängnis.«
Oh. Uffz. Im Gefängnis? »Wirklich?«
»Ja, wirklich. Und ich hab sie dahin gebracht.«
18
Marc wollte nicht über Laura reden, während er noch in den himmlischen Sphären von phänomenalem Sex schwelgte. Immer noch hart und in Devyns süßes Fleisch geschmiegt, surfte er auf einer Endorphinwelle, die ihn zum Küssen und Kuscheln beflügelte, obwohl er himmlisch erschöpft war.
»Du hast sie ins Gefängnis gebracht?« Sie bewegte sich gerade so viel, dass er aus ihr herausrutschte, und seinem kleinen Freund tat das mehr weh, als er gedacht hätte.
»Sie ist eine Kriminelle. Das ist mein Job. Besser gesagt, es war mein Job, schlimme Jungs und böse Mädchen hinter Gitter zu bringen.« Er wusste, dass er sich kalt und brutal anhörte. Aber es musste so sein. In dieser Diskussion blieb er stets hart und distanziert. »Dev, willst du wirklich, dass wir diese wunderbare Nacht zerstören, indem wir uns über unsere Expartner unterhalten?«
Sie setzte sich auf, schnappte sich ihren Bademantel, tastete sein Gesicht mit Blicken ab. Es gab nicht viele Männer, die sich mit der fragwürdigen Auszeichnung schmücken konnten, ihre eigene Frau ins Gefängnis gebracht zu haben. Ihre Neugierde war demnach ganz natürlich, oder?
»Was ist denn passiert?«, bohrte sie weiter.
»Was passiert ist? Ganz einfach, ich war so naiv zu glauben, dass jemand, der äußerlich so perfekt ist, nicht gleichzeitig innerlich total kaputt sein kann.«
Ein Schatten flog über ihr Gesicht, vielleicht war es auch der flackernde Feuerschein. »Was hat sie denn getan?«
Außer auf seinem Herz herumzutrampeln, seinen Glauben an die Frauenwelt zu erschüttern und ihm obendrein das Einzige wegzunehmen, das ihm wichtig war? »Veruntreuung in fünfundzwanzig Fällen und versuchter Mord. Wir haben uns während des Prozesses scheiden lassen, und sie sitzt jetzt sieben Jahre in einem Staatsgefängnis ab.«
»Wen hat sie versucht zu ermorden?«
»Mich.«
Schockiert stieß Devyn die Luft aus.
Er schloss die Augen und besann sich auf jenen Abend, als er auf der Suche nach Beweisen das Bürogebäude im Bankenviertel gecheckt hatte. Nun, er hatte definitiv Beweise gefunden. Er konnte sich noch an den muffigen Geruch der Büros erinnern, an die Stille auf den Fluren, bis er … sie gehört hatte.
Laura und ihren verfickten Komplizen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
»Und wie?«
»Spielt das eine Rolle?«
Sie band den Bademantel fester zusammen. »Für mich schon«, sagte sie. Das war doch nur natürlich, oder?
»Die Einzelheiten sind nicht wichtig, Devyn. Ich habe wegen Betrugs bei einer Gruppe von Investmentpartnern in Boston ermittelt. Als diverse Spuren in die Firma führten, in der meine Frau damals arbeitete, wollte ich den Fall loswerden. Aber Laura hat mir das regelrecht ausgeredet. Sie meinte, sie könne mir dabei helfen, die Firma auszuspionieren und herauszufinden, wer in die Betrügereien verwickelt sei.«
»Und so verhindern, dass du den wahren Täter findest?«, tippte sie zutreffend.
»Der zufälligerweise ihr Chef war.« Er
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