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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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schnaubte verächtlich. »Und nebenbei ihr Geliebter.«
    »Oh«, entfuhr es ihr. Sie streckte eine Hand nach ihm aus. »Ich kenne dieses Gefühl. Man fühlt sich so …«
    »Betrogen.«
    »Ja.« Sie drückte leicht seinen Arm, hätte ihn gern tröstlich umschlungen. »Wie hat sie versucht … dich umzubringen?«
    »Ich habe sie auf frischer Tat ertappt.«
    »Beim Betrug?«
    »Beim Ehebruch.« Ihm entfuhr ein trockenes, humorloses Lachen. »Die feige Socke von einem Lover ist einfach abgehauen und hat uns unserem Streit überlassen. Sie hat eine Pistole gezogen und auf mich gezielt.« Null Emotion zeigen, sann Devyn, das konnte er wirklich gut, zumindest nach außen hin. Immerhin verabscheute er dieses Kapitel seines Lebens bis aufs Blut.
    »Hat sie auf dich geschossen?«
    »Ich habe auf sie geschossen.« Er lächelte angestrengt. »Nur um sie außer Gefecht zu setzen, nicht um sie umzubringen. Der Fall war von vorn bis hinten ein einziges Chaos, und … ich hab beim FBI die Brocken hingeworfen. Diese Entscheidung hab ich mit meinem Gewissen getroffen. Nachdem ich an dem Fall drangeblieben war, obwohl ich wusste, dass ich mich davon hätte suspendieren lassen müssen, war meine Kündigung die einzig logische Konsequenz. Und dann haben wir uns scheiden lassen.«
    Nach einer scheinbar endlos langen Pause sagte sie: »Wir haben viel mehr gemeinsam, als ich dachte. Nicht zuletzt unsere untreuen Ehepartner, die vom Schicksal für ihre Sünden bestraft wurden.«
    »Sie hat andere bloß ausgenutzt«, versetzte er härter als beabsichtigt. »Ich hätte auf meine Geschwister hören sollen. Sie konnten Laura nicht ausstehen, aber ich hab sie immer wieder in Schutz genommen. Sie hatte eine wirklich schlimme Kindheit, wurde von ihrem Vater geschlagen und einmal sogar in einem Schrank eingeschlossen – da war sie fünf Jahre alt. Sie erlitt ein schweres Trauma und hatte einen Knacks weg. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    Sie zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Fairerweise muss ich sagen, dass meine Eltern dagegen harmlos waren. Das Schlimmste, was mir mit denen passiert ist, war, dass sie mich einmal, bei einem förmlichen Dinner, geflissentlich ignorierten. Da gibt es weiß Gott Schlimmeres.«
    »Aber du hast auch einen … Knacks.«
    Sie warf ihm einen belustigten Blick zu. »Was denn für einen Knacks?«
    »Dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein«, sagte er, bemüht, sie nicht zu provozieren, indes merkte er, dass er bei ihr eine empfindliche Saite angeschlagen hatte. »Es schwingt unterschwellig in allem mit, was du sagst. Du bist das Kind von einem flüchtigen Kriminellen, und deine Mutter ist offenbar auch kein unbeschriebenes Blatt. Du trägst diese Identität wie eine Schildkröte ihren Schutzpanzer.«
    »Von wegen Schutzpanzer!« Ihre Stimme überschlug sich fast. »Den hab ich gerade für dich abgelegt.«
    »Hast du?«
    Sie stemmte sich hoch, doch er packte ihren Arm und drückte sie nach unten.
    »Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst, Dev. Du hast nichts Unrechtes getan.«
    Sie erstarrte und durchbohrte ihn mit einem laserscharfen Blick. »Du hast leicht reden.«
    »Ich habe dir gerade erzählt, welches Päckchen ich mit mir herumschleppe. Ich empfinde eine Menge, was meine Exfrau und den ganzen Schlamassel damals betrifft, aber keine Scham.«
    »Du hast sie geheiratet , Marc. Sie hat dich nicht auf die Welt gebracht. Das ist ein Riesenunterschied. Und deine Familie ist … ist … angesehen. Weil ihr grundehrlich seid und charakterstark.« Sie riss sich von ihm los. »Ich brauche eine Mütze Schlaf.«
    Er betrachtete sie eine lange Weile schweigend und überlegte, welchen Sinn es letztlich hatte, zu streiten. Keinen. »Allein?«
    Sie zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. »Natürlich nicht. Schlaf mit mir im Bett. Wir brauchen beide ein bisschen Gesellschaft.«
    Ein bisschen Gesellschaft? Nähe. Trost. Sex. Warum weckte das in ihm den Wunsch nach mehr? Mehr durfte er weder von ihr erwarten noch war er bereit, ihr mehr zu geben. Alles andere würde bedeuten, dass er wieder einmal … den Retter spielte.
    Er zog die Decke hinter sich her und folgte ihr schweigend zum Bett. Im Bett behielt sie ihren Bademantel an, und das war vermutlich auch besser so. Er kuschelte sich in Löffelchenstellung an sie und schmiegte sie ganz fest an seinen Körper.
    Er war nicht fair zu ihr gewesen, hatte ihr nicht die ganze Geschichte erzählt. Aber manche Geheimnisse sollte man für sich behalten.
    Schweigend lauschten

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