Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
ausgewählt hatte. Den Göttern sei Dank.
»Tatsächlich besitzt Viper einen Club nicht weit von hier.«
Nefri sah ihn erstaunt an, als würde sie diese Bemerkung überraschen. »Noch einen weiteren Club?«
»Er verfügt über ein Dutzend Clubs oder sogar mehr.« Santiago zuckte die Achseln. »Manche kostspieliger als andere.«
Sie zog die Augenbrauen zusammen, zweifelsohne in der Erwartung des üblichen Angebots aus Blut, Sex und Gewalt. »Und wie sieht es mit diesem aus?«
»Der Summerset Club gehört zu den eleganteren Etablissements.« Santiago warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Käfige oder Orgien sind dort nicht zu finden.«
Er erwartete als Reaktion ein Lächeln, aber Nefri blickte ihn eigenartig forschend an.
»Macht dir das zu schaffen?«
»Die Orgien?« Er wackelte neckisch mit den Augenbrauen. Es war nicht so, als hätten ihm öffentliche Zurschaustellungen je gefallen. Und nun konnte er sich nicht mehr vorstellen, mit irgendeiner Frau außer Nefri intim zu sein, ob nun in der Öffentlichkeit oder privat. »Überhaupt nicht.«
Sie war jedoch nicht bereit, sich ablenken zu lassen. »Die Kämpfe.«
Er wusste, was sie meinte. Nachdem er Jahrhunderte damit verbracht hatte, jede Nacht um sein Leben zu kämpfen, war niemand schockierter gewesen als er, als Viper vorgeschlagen hatte, dass er einen Club verwalten solle, der für seine Käfigkämpfe berühmt war.
Aber nachdem er einige Zeit in diesem Club verbracht hatte, war er schließlich zu der Erkenntnis gelangt, dass dies genau das war, was er brauchte.
»Ganz im Gegenteil«, gestand er und drosselte das Tempo, um die nächste Abfahrt zu nehmen. »Es hat eine kathartische Wirkung.«
Sie ließ ihren Blick für einen kurzen Moment über die Maisfelder schweifen, bevor sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit zuwandte. »Das verstehe ich nicht.«
»Jetzt habe ich die Kontrolle«, erklärte er. »Das bedeutet, dass nur Dämonen, die es zu hundert Prozent freiwillig tun, die Käfige betreten dürfen, und diejenigen, die einen Kämpfer zu einem Kampf zu zwingen versuchen, müssen sich mir gegenüber verantworten. Außerdem kann ich dafür sorgen, dass die Gegner gleich stark sind und dass der Kampf beendet wird, bevor ein irreparabler Schaden entstanden ist.« Er bog erneut ab, diesmal auf eine Schotterstraße. »Und es gibt strenge Richtlinien hinsichtlich Masos.«
»Masos?«, fragte Nefri.
Es war Levet, der die Frage mit gerümpfter Schnauze beantwortete. »Ein Dämon, der seinen Höhepunkt erreicht, wenn er Schmerzen verspürt, ma belle. «
Sie legte die Stirn in Falten. »Weshalb kümmert es dich, ob sie es genießen, verletzt zu werden?«
Santiago schenkte ihr ein verschmitztes Lächeln. »Lustvoller Schmerz wird gesondert berechnet.«
Sie versteifte sich vor Abscheu. »Wie entzückend.«
»Jedem das Seine«, entgegnete er.
»Wenn du meinst.«
Santiago verlangsamte die Geschwindigkeit, bis der Lastwagen im Schneckentempo fuhr. Seine Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft. Auf die meisten Leute hätte dieser menschenleere Weg mehrere Kilometer südlich von Iowa City wie eine Straße ins Nirgendwo gewirkt, doch er wusste sehr gut, dass diverse abscheuliche Überraschungen auf diejenigen warteten, die es wagten, unbefugt hier einzudringen.
Der Summerset Club war einer von Vipers exklusiveren Etablissements und wurde durch ein besseres Überwachungssystem geschützt als Area 51.
Natürlich gehörte Santiago lange genug zu Vipers engstem Kreis, dass selbst die Vampire des niedrigsten Ranges ihn mühelos erkennen würden. Er hoffte, dass es keine Schwierigkeiten beim Durchqueren der versteckten Kontrollpunkte geben würde.
Er bog noch zweimal ab, bevor sie an der gepflegten Parklandschaft ankamen, die das riesige Gebäude im Kolonialstil umgab.
Das Haus war weiß gestrichen und hatte schwarze Fensterläden. Die Hauptdoppeltür wurde von hohen Bogenfenstern und einem breiten Tor mit einer Balustrade flankiert, die die beiden langen Flügel mit dem Haupthaus verband.
Santiago parkte den Lastwagen in der Seitenauffahrt und stellte den Motor ab. Einer der Lakaien würde ihn später wegfahren.
»Hier ist es.«
Sie stiegen aus und steuerten auf die Tür zu. Zumindest schlugen Santiago und Nefri diese Richtung ein.
Der Gargyle drückte sich jedoch weiterhin in der Auffahrt herum.
»Levet?«, fragte Nefri.
»Ich sollte versuchen, Kontakt zu Yannah aufzunehmen«, meinte der Gargyle, wobei sein Tonfall erkennen ließ, dass er nicht allzu
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