Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
kann, der genug Schlagkraft erzeugt, um den Zauber zu brechen.«
Styx antwortete ihr, bevor Roke protestieren konnte. »Darcy wird die Sachen besorgen, die Ihr benötigt.«
»Na schön, aber ich gehe nicht wieder in den Kerker«, ließ sie ihn wissen. »Wenn Ihr meine Hilfe wollt, dann dürft Ihr mich nicht wie eine Gefangene behandeln.«
Der Anasso forschte mit zusammengekniffenen Augen in ihrem Gesicht. »Habe ich Euer Wort, dass Ihr nicht versuchen werdet zu fliehen?«
Sie blinzelte überrascht. »Ihr traut dem Wort einer Hexe?«
»Habe ich Euer Wort?«, wiederholte Styx. Seine Stimme war so hart wie Granit.
Sally zuckte die Schultern und hob den Arm, um das Mal der Verbindung zu enthüllen. »Ich schwöre, ich werde nicht verschwinden, bevor wir den Zauber losgeworden sind. Gut genug?«
Styx nickte trübselig. »Gut genug. Ihr werdet Darcy in der Küche finden. Teilt ihr einfach mit, was Ihr benötigt.«
Die winzige Hexe, die zweifelsohne dachte, es müsse sich um eine Falle handeln, verließ den Raum rückwärts, ohne den Blick von dem riesigen Aztekenkrieger abzuwenden.
Roke beobachtete ihren vorsichtigen Rückzug mit zusammengebissenen Zähnen und befahl sich selbst, sie gehen zu lassen. Je größer der Abstand zwischen ihnen war, desto besser.
Doch sobald sie sich nicht mehr in Sichtweite befand, lösten sich seine guten Absichten in Luft auf. Mit einem gemurmelten Fluch verließ er das Zimmer und erwischte sein fliehendes Opfer, als es gerade um die Ecke bog.
»Sally.«
Die Hexe blieb widerwillig stehen und wandte sich ihm zu, um ihm einen mürrischen Blick zuzuwerfen. »Was willst du? Ich habe doch schon mein Wort gegeben, dass ich nicht abhaue.«
»Das ist nicht notwendig«, erwiderte er und packte sie am Handgelenk, um das filigrane Tattoo mit einem grüblerischen Blick zu studieren. Seine Gefährtin. »Es gibt keinen einzigen Ort auf der ganzen Welt, an dem ich dich nicht finden könnte.«
Es dauerte einen Moment, bis Sally bewusst war, dass ihre Verbindung bedeutete, dass Roke immer wissen würde, wo sie war. Zum Henker, er würde wissen, was sie fühlte, und wenn er sich wirklich konzentrierte, würde er auch wissen, was sie gerade machte.
Die Röte in ihren Wangen verwandelte sich in ein kränkliches Weiß, und ihre Augen wirkten wie dunkler Samt. »Was willst du dann?«
Was er wollte? Seine Fangzähne verlängerten sich. Was er wollte, war, sie in seine Arme zu ziehen und seine schmerzenden Fangzähne tief in ihre Kehle zu graben. Sein Körper wusste genau, was er wollte. Er akzeptierte, dass diese Frau nun zu ihm gehörte, und er wollte in all den Vorteilen einer Verbindung schwelgen.
Aber Styx hatte recht, sosehr Roke es auch verabscheute, der überdimensionalen Glucke zuzustimmen.
Abgesehen davon hatte er einen dringenderen Grund, hinter Sally herzustürmen.
»Ist dieser Zauber gefährlich?«
»Er kann gefährlich sein, wenn ich beim Mischen der Zutaten einen Fehler mache oder wenn ich den eigentlichen Zauber wirke.« Sie runzelte die Stirn, offenbar verwirrt über seine Frage. »Aber du musst dir keine Sorgen machen – ich werde einen Schutzkreis erschaffen, bevor ich anfange. Du wirst nicht in Gefahr sein.«
Er machte einen Schritt auf sie zu, bis er so dicht vor ihr stand, dass er von ihrer nach Pfirsich duftenden Wärme eingehüllt wurde. »Und du?«
Sie leckte sich über die trockenen Lippen. »Ich verstehe nicht.«
»Es ist doch ganz einfach. Wirst du irgendeiner Gefahr ausgesetzt sein?«
»Die Person, die einen Zauber wirkt, ist immer in Gefahr. Warum?«
Sein Daumen strich über die Innenseite ihres Handgelenks und blieb auf ihrem rasenden Puls liegen, während sein Blick auf ihre feuchten Lippen gerichtet blieb.
Verdammt.
Er steckte in Schwierigkeiten.
Er steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten, die sein Leben für immer verändern würden.
»Ungeachtet der möglichen Folgen bist du meine Gefährtin«, krächzte er.
»Und …« Sie riss plötzlich entsetzt die Augen auf. »Oh. Sterben Vampire etwa, wenn ihren Gefährtinnen irgendwas passiert?«
Er erschauderte, nicht imstande, sich das verheerende Gefühl des Verlustes auch nur vorzustellen.
»Nein, aber dann werde ich mir wünschen, tot zu sein.«
KAPITEL 20
Außerhalb des Drachenverstecks
N efri beachtete Santiagos Empörung nicht weiter und schritt auf die kleine Dämonin zu.
»Yannah. Hat Eure Mutter Euch geschickt?«
Yannah rümpfte die Nase und wies mit der Hand auf den finster blickenden Vampir
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