Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
habe.
»Oh verdammt.«
KAPITEL 23
Styx’ Versteck in Chicago
F ür Sally sah das Schlafzimmer, in das sie einquartiert wurde, wie aus einem Hochglanzmagazin aus.
Es war so groß wie die Hütte ihrer Mutter und in meerschaumgrünen und silbernen Farbtönen eingerichtet. Ein gewaltiger Kamin nahm eine ganze Wand ein, und eine andere Wand wurde von Bogenfenstern mit Blick auf einen See in der Ferne gesäumt. Der Fußboden war mit einem Pariser Teppich bedeckt, und die Zimmerdecke mit Engeln bemalt, die zwischen den Wolken tanzten.
Mitten im Raum befand sich ein Himmelbett mit einem zartgrünen Deckbett, das perfekt zu der Chaiselongue passte, die dicht vor den Fenstern stand. Außerdem gab es einen handgeschnitzten Kleiderschrank und eine Frisierkommode mit Spiegeltüren.
Offenbar brachte das Engagement als König der Vampire einiges ein, dachte Sally ironisch und tat ihr Bestes, um sich von ihrer Umgebung nicht einschüchtern zu lassen.
Es war schon schlimm genug, dass Roke ihr das Gefühl gegeben hatte, die größte Verliererin zu sein, die es je auf Erden gegeben hatte.
»Selbst wenn ich es versucht hätte, könnte ich an keine schlimmere Gefährtin gebunden sein …«
Diese gefühllose Schlange.
Von einem Haus würde sie sich nicht so tief beeindrucken lassen.
Zum Glück hatte irgendjemand (sie wettete auf Styx’ reizende Gefährtin Darcy) dafür gesorgt, dass ihr saubere Kleidung zur Verfügung stand, während sie ihr heißes Schaumbad genossen hatte. Sally suchte sich eine Hose aus schwarzem Lycra aus, die sie mit einem weißen Muskelshirt kombinierte.
Es war das perfekte Outfit für die vielen Stunden der Meditation, die sie brauchen würde, während ihr Zauber dabei war, in der Küche zu brodeln.
Oder wenigstens war das eigentlich ihr Plan gewesen.
Als sie gerade die Kleidungsstücke angezogen hatte und sich mit der Bürste durch ihr feuchtes Haar gefahren war, wurde die Stille durch ein plötzliches Klopfen unterbrochen. Sally erstarrte, da sie schon wusste, wer auf der anderen Seite der schweren Tür aus Walnussholz stand.
Sie konnte Roke tatsächlich spüren . Als gebe es eine körperliche Verbindung zwischen ihnen.
Mitten im Raum stehend, schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Sich schlafend zu stellen, hatte wohl keinen Zweck. Roke war ein Vampir. Er konnte zweifellos hören, wie sich ihr Herzschlag abrupt beschleunigte und ihr Atem schnell und keuchend ging.
Außerdem hatte er bereits bewiesen, dass sie und ihre Gefühle ihm herzlich egal waren. Selbst wenn sie geschlafen hätte, hätte er nicht gezögert, sie aufzuwecken.
Während sie noch überlegte, folgte ein weiterer ungeduldiger Schlag gegen die Tür, und Rokes Stimme durchschnitt die Luft. »Öffne die Tür, Sally. Ich muss mit dir reden.«
Sally beruhigte ihren verletzten Stolz mit dem hübschen Bild, wie sie den Widerling in eine schleimige Kröte verwandelte, und riss die Tür auf, um den unwillkommenen Eindringling wütend anzufunkeln. »Warum?«, fragte sie mit zuckersüßer Stimme. »Hast du noch mehr Beleidigungen, die du mir an den Kopf werfen willst?«
»Nein. Ich …« Seine Worte verklangen, als er ihren Anblick im knappen Oberteil und der eng anliegenden Hose in sich aufnahm. Die hellen Augen verdunkelten sich, sodass sie rauchgrau wirkten, und seine Gesichtszüge traten schärfer hervor durch eine Begierde, die Sally auch ohne die Verbindung wahrgenommen hätte.
Seine sich verlängernden Fangzähne wären schon mal der erste Anhaltspunkt gewesen.
Sally errötete. Unter diesem glühenden Blick fühlte sie sich unglaublich entblößt. Das war eigentlich dumm, wenn sie bedachte, dass sie in der Öffentlichkeit schon weit weniger Kleidung getragen hatte.
»Du – was?«, fragte sie nach, während sie sich an die Tür klammerte und versuchte, ihn nicht ihrerseits anzustarren. Dieser eingebildete Vampir wusste sehr gut, dass er unanständig attraktiv war. Er brauchte nicht auch noch ihr Sabbern als Streicheleinheit für sein Ego.
Roke murmelte etwas vor sich hin, das zu leise war, als dass sie es hätte verstehen können. Dann trat er den Rückzug hinter seine Fassade der stoischen Selbstbeherrschung an.
»Ich habe Nachforschungen über das Lagerhaus angestellt«, beendete er seinen Satz mit ruhiger Stimme.
Sally stürzte sich eifrig auf diese Ablenkung. Die Hauptsache war, dass sie sich nicht mit der verräterischen Erregung befassen musste, die in ihrer Magengrube flatterte.
»Welches Lagerhaus?«
»Das,
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