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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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in dem das Buch versteckt war.«
    Sally sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Sie war sich nicht sicher, wohin das hier führen würde. »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich mag keine Geheimnisse.«
    Sally stutzte. Sie wusste, dass er nicht ganz ehrlich war. Es gab noch irgendeinen anderen Grund für sein plötzliches Interesse an dem Lagerhaus. Trotzdem – je eher dieses Gespräch vorbei war, desto eher würde er wieder verschwinden. Warum sollte sie versu chen, ihm eine Antwort zu entlocken, die er ihr nicht geben wollte?
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Lass mich herein, Sally.«
    »Na schön.«
    Mit übertriebenem Widerstreben trat sie einen Schritt zurück, sodass Roke das Schlafzimmer betreten und die Tür hinter sich schließen konnte. Er ging an ihr vorbei und sah sich im Raum um. Sein Blick blieb an dem großen Bett hängen.
    »Hast du alles, was du brauchst?«, fragte er unvermittelt. Er benahm sich fast schon linkisch, als er sich umdrehte und ihre erhitzten Wangen studierte. »Gefällt dir das Zimmer?«
    Etwas Gefährliches regte sich in ihrem Herzen. Etwas, das sie nur zu gerne hinter einer Aufwallung von Verärgerung versteckte. »Versuch nicht, höflich zu sein, Roke«, sagte sie. »Das passt nicht zu dir.«
    Er kniff die Lippen zusammen. »Willst du eine Entschuldigung hören?«
    »Sag einfach, was du zu sagen hast, und verschwinde.«
    Ein angespanntes Schweigen folgte, als ob er gegen einen inneren Dämon kämpfe. Dann zuckte er mit den Schultern und schlug die Aktenmappe auf, die er in der Hand hielt.
    »Das Lagerhaus gehörte früher Lacombe Industries«, erklärte er, wobei er sorgsam darauf achtete, seiner Stimme einen neutralen Klang zu verleihen. »Kennst du den Namen?«
    Sally blickte ihn stirnrunzelnd an. »Die Kosmetikfirma?«
    »Nein.« Er studierte die Akte. »Die Firma wurde als Import-Export-Unternehmen geführt.«
    »Nie von ihr gehört.« Sally ging, ohne nachzudenken, auf Roke zu. Ihre bloßen Füße machten auf dem teuren Teppich kaum ein Geräusch. »Warum?«
    »Spike vollbrachte Wunder am Computer und führte den Besitz der Firma auf eine«, er blätterte mehrere Seiten weiter, »Anya Dubkova zurück.«
    Sie gab ein lautes Schnauben von sich. »Ein Vampir namens Spike? Soll das ein Witz sein?«
    Roke zuckte die Achseln. »Er scheint es nicht sonderlich witzig zu finden, aber der Rest von uns durchaus.«
    Sally verdrehte die Augen. »Blutsauger.«
    Roke beachtete die kurze Unterbrechung nicht weiter und klopfte mit dem Finger gegen die Akte. »Kommt dir der Name Anya bekannt vor?«
    »Warum sollte er?«
    »Sie war eine mächtige Hexe, bei der es sich um die Anführerin des örtlichen Hexenzirkels handelte.«
    »Oh.« Sally empfand einen Anflug von Erleichterung. Das Letzte, was sie wollte, war, sich mit schwarzer Magie zu befassen. Da gab es immer eine Gegenreaktion. Allerdings wollte sie ihr Widerstreben nicht gestehen. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, wunde Punkte nicht zu zeigen. »Gut.«
    Roke hob die Augenbrauen. »Gut?«
    »Es ist viel einfacher, sich an die Hexe zu wenden, die den Zauber gewirkt hat, damit sie ihn beseitigt, als es für mich wäre, ihn mit Gewalt zu zerstören.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Sie wird keine Zauber beseitigen.«
    Natürlich nicht. Sally verschluckte einen Seufzer. »Und warum nicht?«
    »Sie und ihr gesamter Hexenzirkel wurden vor beinahe dreißig Jahren niedergemetzelt.«
    Unvermittelt zog er eine glänzende Schwarz-Weiß-Fotografie heraus, die er Sally direkt vor die Nase hielt.
    Sie blinzelte verblüfft und nahm ihm das Foto aus der Hand, sodass sie sich auf das Bild konzentrieren konnte. Augenblicklich wünschte sie sich, das nicht getan zu haben.
    Ihr Magen rebellierte, als sie das Bild von den blutigen Frauenkörpern, die überall auf einem Zementboden verteilt lagen, betrachtete. War das das Lagerhaus?
    Unmöglich zu sagen, und es spielte auch keine Rolle bei dem grauenhaften Haufen von Leichen, die eindeutig sehr böse zugerichtet waren.
    Sally war nicht gerade unschuldig.
    Sie war von einer Hexe, die schwarze Magie praktiziert hatte, aufgezogen worden und dann schließlich in den Diensten des Fürsten der Finsternis gelandet. Sie hatte Dinge erlebt, die ihr immer noch Albträume bereiteten.
    Aber das hier …
    »O mein Gott«, keuchte sie.
    »Das Massaker rief den Zeitungen zufolge damals eine Panik hervor«, erklärte Roke. »Natürlich erkannte die örtliche Polizei nicht, dass es sich bei den zwölf Frauen um

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