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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Hexen handelte. Sie nahm an, dass ein Serienmörder sie dort versammelt und dann in einem einzigen blutigen Gemetzel getötet habe.«
    Sally schüttelte den Kopf. »Kein Serienkiller hätte …« Sie schauderte und weigerte sich, noch einen genaueren Blick auf die verstümmelten Körper zu werfen. »… das getan haben können. Nicht bei einem Hexenzirkel.«
    »Was wäre sonst dazu imstande gewesen?«
    Sally drückte ihm das Bild wieder in die Hand. »Wenn sie unvorbereitet erwischt wurden, hätten alle möglichen mächtigen Dämonen sie getötet haben können.«
    Sie verwendete absichtlich nicht das Wort »Vampir«, aber Roke spannte den Kiefer an, als er das Foto wieder in die Akte schob und einen Zeitungsausschnitt herauszog.
    »Hier ist ein Bild von Anya Dubkova vor ihrem Tod.« Er wartete ab, bis sie den Ausschnitt genommen und das Bild einer Frau mittleren Alters mit silbernem Haar, das sie zu einem ordentlichen Haarknoten zusammengenommen trug, und einem schlanken Körper, der mit einem Geschäftsanzug bekleidet war, betrachtet hatte. Die Frau wirkte wie eine Bankerin. »Hast du sie noch nie gesehen?«, fragte er nach.
    Sally hob den Blick und sah ihn mit aufflammender Ungeduld an. »Kennst du etwa jeden Vampir?«
    »Nein.«
    »Warum denkst du dann …« Sally holte tief Luft, überrascht über die Erkenntnis, dass es dieser Mann immer noch schaffte, sie zu verletzen. Man sollte meinen, dass sie eine dickere Haut entwickelt hätte. »Oh, ich verstehe. Du nimmst an, weil ihr das Lagerhaus gehörte, in dem das Buch durch schwarze Magie versteckt war, müssen die Hexen böse gewesen sein.« Sie umschlang sich selbst mit den Armen. »Und weil ich auch böse bin, waren wir natürlich allerbeste Freundinnen.«
    Rokes Augen verdunkelten sich bei ihrem Vorwurf, aber seine Miene blieb undurchdringlich. »Ich bin nur daran interessiert, Informationen zu sammeln«, betonte er. »Und es gibt nicht so ungemein viele Hexenzirkel. Also wäre es kein allzu abwegiger Gedanke anzunehmen, dass ihr euch womöglich einmal über den Weg gelaufen seid.«
    Sally ließ den Zeitungsausschnitt zu Boden flattern, wandte sich um und schritt zu den Fenstern. »Ich bin anderen Hexen aus dem Weg gegangen, seitdem meine Kräfte deutlicher ausgeprägt waren. Ich konnte nicht riskieren, dass sie mich verdächtigten, Dämonenblut in mir zu haben.« Sie betrachtete eingehend den Nachthimmel, der mit Sternen gesprenkelt war. »Wenn sie mich schon nicht umgebracht hätten, hätten sie mich aber sicher an meine Mutter ausgeliefert.«
    Roke gab einen schwachen Laut von sich, und Sally spürte eine schwer fassbare Emotion, die durch das Band ihrer Verbindung wogte. Sie war verschwunden, bevor Sally in der Lage war, sie genau zu bestimmen.
    »Wie können wir mehr über diesen Hexenzirkel herausfinden?«, fragte Roke. Seine Stimme klang so kühl und nüchtern wie immer.
    Mit einiger Anstrengung zwang Sally sich, sich umzudrehen und den zurückhaltenden Blick aus seinen hellen Augen zu erwidern. »Ich bezweifle, dass wir das können.« Sie zögerte. Von Kindesbeinen an war ihr eingeschärft worden, nie über die Privatangelegenheiten des Hexenzirkels zu sprechen. Es war nicht leicht, eine lebenslange Konditionierung zu überwinden. »Hexen sind von Natur aus verschwiegen, und sie haben bestimmt dafür gesorgt, dass ihre privaten Aufzeichnungen durch einen Aufhebungszauber geschützt sind.«
    »Was ist das?«
    »Ein Zauber, der durch ihren Tod aktiviert wird«, erklärte Sally widerstrebend. »Wenn sie gestorben sind, sind ihre Aufnahmen, Briefe und jede persönliche Information zerstört worden.«
    Roke runzelte die Stirn. Anscheinend machte ihm ihre Erklärung zu schaffen. »Mit Ausnahme des Buches.«
    Oh. Da hatte er recht. Ein Buch, das so gefährlich war, dass es mithilfe schwarzer Magie versteckt werden musste, war genau die Art von Gegenstand, bei der die Hexen dafür gesorgt haben sollten, dass er vernichtet wurde, statt zuzulassen, dass er womöglich ihren Feinden in die Hände fiel.
    »Ja«, sagte sie und nickte langsam.
    »Und weshalb?«
    Das war eine gute Frage. Vielleicht sogar eine gefährliche Frage.
    Sally kaute auf ihrer Unterlippe herum, ohne zu bemerken, dass Roke heimlich von ihrer unbewussten Angewohnheit fasziniert war.
    »Das wissen wir nicht, bis ich den Zauber beseitigt habe, der es beschützt«, verkündete sie schließlich.
    So schnell, dass sie es nicht mit dem Blick erfassen konnte, kam Roke auf sie zu, bis er nur noch wenige

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