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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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bedeutete, dass sie über keine Erklärung dafür verfügte, weshalb Gaius sein Versteck verlassen hatte.
    »In der Gegend war Menschengeruch wahrzunehmen«, spekulierte sie laut.
    Er nickte. »Die Hexe?«
    »Ihr Geruch war deutlich wahrzunehmen und ließ erst allmählich nach«, sagte Nefri und machte sich eine mentale Notiz, den Orakeln mitzuteilen, dass in dem Geruch der Hexe etwas Eigenartiges enthalten gewesen war. Sie war mehr, als sie zu sein schien. »Die Menschen waren erst vor Kurzem dort«, erklärte sie Santiago. »Innerhalb des vergangenen Tages.«
    Santiago akzeptierte ihre Behauptung ohne Widerspruch. Er war einer der wenigen Männer, die sich offenbar von ihren überlegenen Kräften nicht einschüchtern ließen.
    »Wie viele?«, fragte er stattdessen.
    »Das ist unmöglich zu sagen, aber es waren mehr als ein Dutzend.«
    Santiago dachte über die verschiedenen Möglichkeiten nach. »Ein Suchtrupp?«
    »Das vermute ich ebenfalls. Eine so große Anzahl an vermissten Menschen bleibt nicht unbemerkt.«
    »Typisch«, knurrte er. »Wenn sie nur einige wenige Tage gewartet hätten, hätten wir Gaius in die Enge getrieben.«
    »Vielleicht«, antwortete sie ausweichend, nicht gewillt, sich selbst vorzumachen, dass es einfach sein würde. Die Orakel hätten sie nicht ausgesandt, wenn es nur darum ginge, Gaius zu finden und ihn freundlich zu bitten, sie zu begleiten.
    Santiago wandte sich um und studierte mit einem forschenden Blick ihr Gesicht. »Mir gefällt der Klang von diesem ›Vielleicht‹ nicht sonderlich.«
    »Gaius hat sich offensichtlich verändert«, wich sie aus. »Wir wissen nicht, über welche neuen Kräfte er möglicherweise verfügt.«
    »Nein«, widersprach er unvermittelt. »Nicht verändert.«
    Geh vorsichtig zu Werke, Nefri … »Was meint Ihr damit?«
    »Die Hexe behauptete, er habe gehandelt, als stünde er unter irgendeinem Zwang«, sagte er in einem anklagenden Tonfall.
    Sie verkniff sich ihre verärgerte Antwort. Die Hexe war nicht nur mehr, als sie zu sein schien, sondern sie war auch viel aufmerksamer, als gut für sie war.
    Sie musste beobachtet werden. Und sei es nur um ihrer eigenen Sicherheit willen.
    »Er ist ein zu mächtiger Vampir, als dass man ihn in seinen Bann ziehen könnte«, betonte sie.
    »Soll das bedeuten, dass die Hexe gelogen hat?«
    Nefri zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht.«
    »Ist er allein?«
    »Möglicherweise nicht.«
    Santiagos aufflammende Verärgerung wirbelte durch die Luft und hinterließ ein schneidendes Gefühl auf ihrer Haut.
    »Lass mich raten – du kannst mir nichts über seine Begleitung sagen«, krächzte er.
    Nefris Lippen kräuselten sich zu einem trockenen Lächeln. Das Summen der Insekten verstummte, und ein Dutzend kleiner Tiere huschte voller Angst vor Santiagos übler Laune davon. Wie lange war es her, seit sie Zeit mit einem Mann verbracht hatte, der gewillt war, sich ihr zu widersetzen?
    Zu lange, wenn man nach den eigenartigen Gefühlen gehen konnte, die in ihren Adern pulsierten.
    Es war eine Sache, nach Jahrhunderten umgeben von Schmeichlern, die es kaum je wagten, ihre Entscheidungen anzuzweifeln, ein gewisses Maß an Bewunderung für Santiago zu empfinden, der sie sogar so behandelte, als sei er ihr ebenbürtig. Und eine ganz andere, vor glühender Erregung zu erzittern.
    »Das kann ich tatsächlich nicht, weil ich es wahrhaftig nicht weiß«, teilte sie ihrem Begleiter mit. Ihre Stimme klang noch eisiger als zuvor. Auf gar keinen Fall würde sie es diesem Mann gestatten, ihre wachsende Verletzlichkeit wahrzunehmen. Er war ein Raubtier, das das erste Anzeichen von Schwäche zu seinem Vorteil nutzen würde. »Ich bin lediglich eine Dienerin der Orakel, nicht ihre Vertraute.«
    Santiago knurrte, aber bevor er seiner glühenden Frustration Ausdruck verleihen konnte, war vor ihnen Blätterrascheln zu hören und beißender Granitgeruch wahrzunehmen.
    »Der Gargyle«, murmelte Santiago stattdessen und trat einen Schritt zurück, als Levet auf seinen Elfenflügeln herabgeschwebt kam, um auf dem Weg zwischen ihnen zu landen.
    Der Gargyle streckte dem männlichen Vampir die Zunge heraus. »Ich habe auch einen Namen.«
    »Ich dachte, Ihr wäret auf der Jagd«, unterbrach Nefri den Austausch der männlichen Boshaftigkeiten.
    Levet wandte sich ihr bereitwillig zu. »Ich habe tatsächlich gejagt, bis ich die Menschenmasse bemerkte, die in diese Richtung unterwegs war.«
    Santiago runzelte die Stirn. »Zu dieser Zeit?«
    »Es könnte ein

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