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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Sally ab, um seinem durchdringenden Blick auszuweichen. Ihr schmerzhaftes Gefühl, verraten worden zu sein, war etwas, das sie niemandem gestehen wollte.
    Und ganz bestimmt keinem Vampir, der sie tot sehen wollte.
    »Es hat mehrere Jahre gedauert, bis sie die Wahrheit entdeckt hat.«
    »Wurde es ihr nicht klar, als du geboren wurdest?«
    »Ich bin einer von den Mischlingen, bei denen sich das Dämonenblut erst in der Pubertät zeigt.« Sie hob eine Schulter, und ihr Magen krampfte sich zusammen, als die schmerzhafte Erinnerung zurückkehrte. »Überflüssig zu sagen, dass ich meinen sechzehnten Geburtstag nie vergessen werde.«
    »Was geschah damals?« Rokes Stimme klang merkwürdig. Angespannt.
    »Das ist doch egal.«
    »Es ist nicht egal, wenn es mir dabei hilft, herauszufinden, welche Art von Dämonin du bist.«
    Allmächtiger Gott. Er war wirklich ein Masochist.
    »Willst du wirklich die blutigen Einzelheiten hören?« Sally wirbelte herum, um ihn wütend anzufunkeln. Roke war sorgsam darauf bedacht, dass sein Gesicht völlig ausdruckslos blieb. »Okay. Ich habe meiner Mutter bei einem Zauber geholfen, für den ein Blutopfer nötig war, also habe ich mir die Handfläche aufgeschnitten. Ich hatte das schon hundertmal gemacht, aber dieses Mal …«
    »Verheilte die Hand.«
    »Ja, wie von Zauberhand.« Sally verzog die Lippen. Sie konnte sich immer noch an jedes Detail dieses Moments erinnern. Der Rauchgeruch der Kerzen, die ihren Kreis schützten. Das Geräusch, das entstand, als ihr Blut auf den Holzboden getropft war. Das entsetzte Fauchen der Frau, die sie aufgezogen hatte, während die Wunde sich langsam schloss. »Aber es war kein Zauber. Es war ein Todesurteil.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich war noch dabei, mich zu fragen, warum zum Henker meine Hand so schnell heilte, da hatte meine Mutter mich auch schon mit einem Zauber belegt, der dazu gedacht war, mich auf der Stelle auszuweiden. Nur weil sie mir eingebläut hatte, wie man die bösartigsten Zauber abblockt, habe ich es geschafft zu fliehen.« Sally hielt die Tränen zurück, die hervorzuquellen drohten. Sie weinte nicht um das verängstigte Mädchen, das in jener Nacht aus der Hütte geflohen war. Jetzt nicht mehr. »Das hat etwas Ironisches, oder?«
    »Etwas Ironisches?« Etwas Gefährliches loderte in den Tiefen von Rokes hellen Augen. »Es ist eine verdammte Schweinerei.«

KAPITEL 17
    R oke starrte die Frau an, die seine Gefühle nach wie vor derart durcheinanderbrachte.
    Weshalb sollte er sonst Mitgefühl für sie empfinden? Weshalb sollte es für ihn eine Rolle spielen, ob ihre psychopathische Mutter versucht hatte, sie zu töten? Oder dass sie nicht wusste, was für eine Art von Dämon sie gezeugt hatte?
    Aber es spielte für ihn ja in Wirklichkeit gar keine Rolle.
    Es war nichts weiter als eine Auswirkung des Zaubers.
    Nun ja, das entsprach nicht völlig der Wahrheit, musste er zugeben. Im Augenblick musste er sich durchaus Sorgen um das Dämonenblut machen, das durch ihre Adern floss.
    Verdammt!
    »Welche Kräfte besitzt du noch?«, knurrte er.
    »Abgesehen von den Selbstheilungskräften kann ich besser in der Dunkelheit sehen, wenn auch nicht so gut wie du. Und ich bin stärker als die meisten Frauen.« Sie grub die Finger in ihr verfilztes Haar. Ihr Gesichtsausdruck offenbarte Selbstironie. »Oh, und ich glaube, dass ich vielleicht langsamer altere, es sei denn, ich habe einfach wirklich gute Gene.«
    Roke blickte sie mit gerunzelter Stirn an und versuchte zu ignorieren, wie verletzlich sie doch aussah, mit ihrem bleichen, staubbedeckten Gesicht und den dunklen Ringen unter den Augen.
    Diese Frau war seine Feindin.
    Und damit Schluss.
    »Und du kannst andere deinem Willen unterwerfen?«, knurrte er.
    Sie zuckte zusammen. »Nicht so ganz.«
    »Dann erkläre mir, was du genau tust.«
    Sally stieß einen frustrierten Seufzer aus. »In den letzten Jahren habe ich herausgefunden, dass ich, gelegentlich – nur ganz selten«, betonte sie, »jemanden beeinflussen kann.«
    »Beeinflussen?«
    Nervös leckte sie sich über die Lippen. Diese kleine Geste sorgte dafür, dass ein heftiger Blitz des Verlangens seinen Körper durchzuckte.
    O Gott, er musste sich von diesem Zauber befreien.
    »Okay, ich gebe zu, dass es stärker zu werden scheint, aber ich schwöre, ich habe keinen Moment lang geglaubt, dass es bei einem Vampir wirklich funktionieren würde.« Sie zitterte und rieb sich den Arm, als ob er ihr zu schaffen mache. »Ich war einfach so

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