Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Hände.
»Das ist auch keine Entschuldigung«, gab Lotti zurück. »Wenn er kein Gras verträgt, dann soll er es halt lassen!«
Nur mit Mühe konnte ich mir ein Grinsen verkneifen: als ob Lotti eine Super-Grasexpertin wäre!
»Du kannst ihm von mir bestellen, dass ich beim nächsten Mal ohne Vorwarnung zudrücke, verstanden?«
»Ja klar, natürlich«, erklärte Camp David hastig. »Ich werde es Thommi ausrichten.« Er wollte sich schon abwenden, wurde aber ein weiteres Mal von Lotti aufgehalten.
»Und was sollten eigentlich diese dämlichen Anzüge?«, fragte sie nämlich. »Fasching ist doch längst vorbei! Oder warum macht ihr auf âºMen in Blackâ¹?«
»Fasching?« Er klang regelrecht empört, so, als hätten wir ihn furchtbar beleidigt. »Das sind unsere Klub-Anzüge! Wir gehören nämlich alle zu den Blacks!«
»Blacks wie schwarz?« Lotti schüttelte verwundert den Kopf. »Muss man euch kennen?«
Er wollte gerade antworten, als eine weitere Schülerin neben uns auftauchte: Celine.
Ausgerechnet die!
»Na, Kalle«, begrüÃte sie Camp David und warf uns grimmige Blicke zu. »Wollen die beiden dir etwa an die Wäsche?«
Leider konnte ich meinen Ãrger über diese dämliche Bemerkung nicht unterdrücken. »Wir sind ja nicht du!«, zischte ich sie an.
Doch auch diesmal lieà Celi sich nicht aus der Ruhe bringen. »Damit hast du absolut recht, Nele.« Sie blickte mich mit undurchdringlicher Miene an und der seltsame Glanz in ihren Augen lieà mich frösteln. »Ich würde mich von Kimi nämlich nicht so leicht einwickeln lassen wie du.« Dann drehte sie sich um und marschierte hüftschwingend ins Schulgebäude.
Ich schaute ihr wütend nach. »So eine blöde Kuh!«
»Reg dich nicht auf«, versuchte Lotti mich zu beschwichtigen. »Die ist doch nur neidisch und will dich deshalb provozieren.«
Neidisch? Dann hatte Lotti mich wegen Kimi also doch durchschaut?
Sie wollte sich schon wieder Kalle zuwenden â so jedenfalls hatte Celi Camp David genannt â, als ihr Handy klingelte. Während sie das Gespräch annahm, verzog Kalle sich geistesgegenwärtig.
Ich wollte ihm hinterherlaufen, doch Lotti winkte ab: lass gut sein! Je länger sie dem Anrufer lauschte, umso heller leuchtete ihr Gesicht auf. »Danke, Tante Franziska, dass du mir so schnell Bescheid gegeben hast«, sagte sie schlieÃlich, beendete das Gespräch und sah mich freudestrahlend an. »Stell dir vor, Nele: Meine Tante glaubt herausgefunden zu haben, wo Onkel Martin in den vier Wochen vor seinem Tod die Dienstag- und Donnerstagabende verbracht hat! Sie hat nämlich einen Klubausweis unter seinen Sachen entdeckt.«
»Ruhe jetzt!« Mit strengem Blick schaute Malte in die Runde der Warriors und Kollegen, die er zu einer Lagebesprechung in den Konferenzraum der GSP gebeten hatte.
Am Vortag hatte er sie nämlich über das Skype-Gespräch mit dem Chef der römischen Guardians unterrichtet und ihnen natürlich auch das Foto des blutgierigen Hunters präsentiert, der aller Wahrscheinlichkeit nach vor einigen Wochen die Prophezeiung des Dunklen Herrschers aus dem Geheimarchiv des Papstes entwendet hatte und sich mittlerweile ebenfalls in Berlin aufhielt. Das Entsetzen über die neuen Erkenntnisse war natürlich groà gewesen. Deshalb hatte Malte seine Mitstreiter aufgefordert, in aller Ruhe darüber nachzudenken, wie sie weiter vorgehen sollten â und das Ergebnis ihrer Ãberlegungen gaben die Guardians und Warriors nun ziemlich lautstark zum Besten. »Es führt doch zu nichts, wenn ihr alle durcheinanderredet«, mahnte Malte sie. »Unsere Lage ist zwar alles andere als einfach. Aber wenn wir nicht die Ruhe bewahren und den Kopf verlieren, wird sie bestimmt nicht besser.« Er nickte Taha zu, der zwischen Aimi und Kjell auf der gegenüberliegenden Tischseite Platz genommen hatte. »Fass doch bitte mal kurz zusammen, Tahatan, wie der Stand der Dinge ist.«
»Okay, gerne.« Der grünäugige Stadtindianer nickte den anderen am Tisch zu. »Es steht eindeutig fest, dass unsere Feinde den Unfall auf der Oberbaumbrücke verursacht haben, um Truffauts Stick in ihren Besitz zu bringen.«
»Was wir ja gleich vermutet haben«, murmelte Rena nachdenklich.
»Natürlich! Aber leider haben wir noch immer nicht den
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