Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Erdentage – und wenn dann die Sonne auf die Stunde der Dämonen zustrebt, ist endlich der Zeitpunkt gekommen, der die Geschichte der Menschheit für immer verändern wird. Wohl denn, meine Brüder: Lasst uns die Schlange der Zerstörung an den ihr zugedachten Ehrenplatz in der Halle der Allmacht bringen, damit wir dort zur gegebenen Stunde alle miterleben können, wie sie auch ihr fünftes Haupt erhebt, auf dass das Siegel des Teufels gesprengt und die Pforte der Finsternis geöffnet werde. Dann werden wir in aller Ruhe abwarten, bis Baalsebul auf dem Weltenthron Platz nimmt und wir ihn mit allen gebührenden Ehren empfangen können – so es sein Wille ist!«
    Â»So es sein Wille ist!«
    Auf einen Wink des Großmeisters hin nahm Baradamos die große Schatulle, die an einem Pfeiler lehnte, stellte sie vor den Altarstein hin und öffnete sie.
    Einen fremdartigen beschwörenden Gesang auf den Lippen, ergriff der Großmeister die Schlangenskulptur und stellte sie ganz vorsichtig in den Transportbehälter. Nachdem er diesen verschlossen hatte, hob er ihn am Tragegriff hoch und ging mit feierlichen Schritten auf den langen Gang zur Treppe zu, die nach oben in den Vorraum führte – und die anderen vier Männer folgten ihm auf dem Fuß.
    Ich kam mir so vor, als wäre ich in einer Sauna. Der Schweiß strömte über mein Gesicht, ich bekam kaum Luft und der beißende Geruch von Essig und Salmiak kitzelte mich in der Nase, sodass ich nur mit allergrößter Mühe ein Niesen unterdrücken konnte. In dem kleinen Kabuff, das zur Aufbewahrung der Putz- und Reinigungsutensilien diente, war es zudem so eng, dass wir uns wie die Heringe aneinanderquetschen mussten, um überhaupt darin Platz zu finden.
    Lars hatte den Klubraum nämlich kaum betreten, als der Billardtisch in der Ecke urplötzlich und wie von Geisterhand bewegt zur Seite gefahren war und den Blick auf eine in die Tiefe führende Treppe geöffnet hatte.
    Â»O verdammt!«, hatte Lars mit entsetzter Miene gestöhnt und war augenblicklich auf eine kleine Tür in der linken Seitenwand zugestürmt, die mir noch gar nicht aufgefallen war. »Los! Schnell da rein und keinen Mucks, wenn euch das Leben lieb ist!«
    Und so verharrten wir nun in absoluter Dunkelheit und wagten uns nicht zu rühren. Die Tür bestand wohl lediglich aus Sperrholz und so konnten wir jeden Laut aus dem Klubraum hören.
    Dem Klang der Schritte nach zu urteilen, musste es sich um vier oder fünf Männer handeln, die die Treppe hochkamen. Sie gingen offensichtlich auf die Stirnwand zu, bis sie plötzlich innehielten und ich eine sonore Stimme vernahm: »Nur einen Moment – ich muss die Prophezeiung noch rasch in den Safe zurücklegen.«
    Die Prophezeiung?
    Doch nicht etwa – die Prophezeiung des Dunklen Herrschers?
    Dieser Gedanke ließ mein Herz wie wild galoppieren und mich jede Vorsicht vergessen. Ich griff zur Klinke und schob die Tür trotz der fast panischen Warnung von Lars – »Nicht doch, Nele! Oder bist du lebensmüde?« – ganz behutsam einen winzigen Spaltbreit auf und spähte in den Klubraum. Obwohl ich nur einen kleinen Ausschnitt überblicken konnte, reichte der zum Glück völlig aus: Vor der entfernten Stirnwand stand eine Gestalt in einem scharlachroten Umhang, die mir den Rücken zugewandt hatte und auf einen in die Wand eingelassenen Safe starrte. Das Bild mit der eigentümlichen Zeichnung war zur Seite geklappt worden – es diente wohl hauptsächlich dazu, den Stahlschrank vor neugierigen Blicken zu schützen.
    Der Mann streckte seine Rechte aus und drückte mit dem Zeigefinger mehrmals auf die auf der Safetür angebrachte Tastatur – ganz offensichtlich gab er das Passwort ein, mit dem der Panzerschrank gesichert war. Dummerweise konnte ich nicht erkennen, auf welche Tasten er drückte, sondern lediglich im Stillen mitzählen. Nach dem neunten Buchstaben sprang die Tür schließlich auf. Ganz vorsichtig, als handelte es sich um eine kostbare Reliquie, legte der Mann die Schriftrolle hinein und schloss die Safetür. Dann klappte er das Bild wieder an die Wand, und nichts deutete mehr darauf hin, was sich dahinter verbarg. Nur einen Augenblick später war die Gestalt in Scharlachrot aus meinem Blickfeld verschwunden. Ein leises Klicken und Knarren war zu hören – wurde da vielleicht eine weitere Tür

Weitere Kostenlose Bücher