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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ihres Onkels aus dem Rucksack und hielt ihn vor den Kartenleser. Ein leises Summen ertönte und die Tür sprang mit einem Klick auf.
    Es hatte tatsächlich geklappt!
    Der dahinter liegende Raum war zu unserer großen Überraschung hell erleuchtet. Er war recht großzügig geschnitten, hatte keinerlei Fenster und war völlig menschenleer – offensichtlich hatten die letzten Besucher beim Verlassen einfach vergessen, das Licht auszuschalten. Die Einrichtung war schlicht, wirkte aber recht gemütlich. Auf der linken Seite gab es eine Handvoll Sitzgruppen – eine Couch und mehrere Sessel gruppierten sich jeweils um einen Tisch. Vor der rechten Wand standen mehrere Schränke und vor dem kleinen Pult an der Stirnseite reihten sich vielleicht drei Dutzend Holzstühle. Das etwa ein Meter mal ein Meter große Bild, das etwas oberhalb des Pults an der Wand hing, stach mir sofort ins Auge – irgendwie passte es nicht in den ansonsten recht biederen Rahmen. Ich hatte es schon einmal in der Schule gesehen, als wir uns mit dem »Goldenen Schnitt« beschäftigt hatten: Es war die altertümliche Zeichnung eines nackten Mannes mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen. Sein Scheitel, die Finger- und die Zehenspitzen bildeten die Eckpunkte eines Pentagramms, das von zwei mit fünf astronomischen Zeichen besetzten Kreisen umgeben war.
    Was für ein seltsamer Schmuck für einen so gewöhnlichen Klubraum!
    Das große Bücherregal und auch der Poolbillardtisch in der Ecke dagegen wirkten völlig normal.
    Â»Und deswegen sind wir hier eingebrochen?« Lotti war die Enttäuschung deutlich anzuhören. »Das könnte locker als Übungsraum für einen Gesangsvereins durchgehen! Nun ja – für einen esoterischen Gesangsverein!«
    Â»Fragt sich nur, wessen Lied die singen! Und das wäre bestimmt nicht nach deinem Geschmack.« Mit eng zusammengekniffenen Augen deutete Taha auf das einige Meter entfernte Bücherregal. »Schau dir doch mal die Buchtitel an.«
    Â»Willst du mich auf den Arm nehmen?«, empörte sich Lotti. »Glaubst du vielleicht, ich kann die aus der Entfernung lesen?«
    Taha antwortete nicht, sondern verzog nur die Lippen und warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und war gerade dabei, den ersten Titel zu entziffern – The Order of Nine Angels –, als ich ein Geräusch hinter mir hörte. Überrascht fuhr ich herum – und zuckte entsetzt zusammen: Die Tür wurde nämlich gerade geöffnet und eine Gestalt trat in den Klubraum. Ein ziemlich finster dreinblickender Kerl, mit dem ich nie im Leben gerechnet hätte.
    Lars Petzner!
    Und Lars sah ganz so aus, als würde er sich augenblicklich in einen schrecklichen Bäringer verwandeln und auf mich zustürzen.

· 41 ·
Ein unerwarteter Helfer
    Wie ein kostbares Heilsversprechen schwebten die letzten Zeilen der Prophezeiung durch die von zuckenden Fackeln erhellte Düsternis des Tempels:
    Â»Wenn Baasebul ihr Achtung zollt
    und stets sein weises Wort befolgt,
    ihm huldigt auf dem Weltenthron,
    wenn er entkommt der Hölle Fron.
    Dann wird der große Plan gelingen,
    ihr den ersehnten Sieg erringen
    und euch vor lauter Freude küssen,
    weil Erd’ und Mensch euch dienen müssen.«
    Ashmodeus hob den Blick von dem alten Pergament, und während er es behutsam zusammenrollte, wandte er das Gesicht mit der goldenen Augenmaske den restlichen vier Unantastbaren zu. »Ich habe euch die Worte des Dunklen Herrschers noch einmal vorgetragen, damit ihr ersehen könnt, dass wir jede seiner Anweisungen treu und gewissenhaft befolgt haben. Das Feld ist nun bereitet und die Saat ist ausgelegt – und so werden wir, wie von Baalsebul versprochen, schon in allerkürzester Zeit die verdienten Früchte unserer jahrelangen Bemühungen ernten können.« Er drehte sich zu dem Altarstein hin, auf dem sich die vier zum Leben erwachten Häupter der Schlange der Zerstörung anmutig im Zwielicht wiegten, und deutete eine Verneigung an. »So es sein Wille ist!«
    Die vier anderen Männer, ebenfalls in scharlachrote Kultgewändern gekleidet und die Gesichter hinter silbernen Augenmasken verborgen, folgten seinem Beispiel. »So es sein Wille ist!«, schallte es aus vier dunklen Kehlen durch den Anbetungsraum.
    Der Großmeister blickte erneut zu seiner Gefolgschaft. »Nur noch drei

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