Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
hinterher.
    Obwohl die Ampel an der Einmündung zum Platz gerade von Rot auf Gelb sprang und sich die in zwei langen Reihen aufgestauten Fahrzeuge bereits in Bewegung setzten, konnten wir uns noch im letzten Moment zwischen ihnen hindurch auf die andere Straßenseite schlängeln. Aber beim erneuten Aufschrillen des Martinshorns fuhren die Autos allesamt brav zur Seite und bildeten eine Gasse für den sich vermeintlich im Notfalleinsatz befindlichen Krankenwagen. Womit sie unseren Verfolgern völlig ungewollt freie Bahn bereiteten!
    Verdammt! Wir waren rettungslos verloren!
    Warum auch immer Taha zur Litfaßsäule am entgegengesetzten Ende des Platzes wollte – bis wir dort waren, würde der Wagen uns mit Sicherheit eingeholt haben!
    Auch Taha schien das nicht entgangen zu sein. Er stoppte abrupt ab, beugte den Oberkörper leicht nach vorne und blickte sich nach allen Seiten um. Mit einem Mal leuchteten seine grünen Augen hell auf. Noch im gleichen Moment spurtete er auf einen Transporter zu, dessen ungewöhnliche Fracht wohl seine Aufmerksamkeit erregt hatte: auf der Ladefläche befanden sich nämlich Hunderte von Plastikbällen mit blauweißem Hertha-Emblem, die von einem riesigen Netz an Ort und Stelle gehalten wurden. Sie waren offensichtlich für das Spiel im Olympiastadion bestimmt: Jeder hundertste Besucher erhält einen Ball gratis!, klangenmir nämlich umgehend Pauls Worte durch den Kopf – aber da war Taha bereits bei dem Fahrzeug angekommen. Blitzschnell zog er ein Messer aus dem Gürtel und durchtrennte damit das Haltenetz auf der ganzen Breite der Rückseite.
    Augenblicklich ergoss sich eine riesige blauweiße Balllawine auf die Rheinbadenallee und verteilte sich in Windeseile auf beide Fahrspuren. Die Bälle hüpften, sprangen und kullerten wild durcheinander und sorgten im Nu für ein einziges Verkehrschaos. Um den wie aus heiterem Himmel vor ihnen aufgetauchten Hindernissen auszuweichen, stiegen die meisten Fahrer nämlich so verschreckt auf die Bremse oder lenkten ruckartig zur Seite, dass es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren, wenn auch harmlosen Kollisionen kam. Was das allgemeine Tohuwabohu natürlich nur noch steigerte. Schon nach wenigen Sekunden hatte sich eine ganze Reihe von Fahrzeugen so heillos ineinander verkeilt, dass es absolut kein Durchkommen mehr gab. Auch das wütende Aufheulen des Martinshorns vermochte daran nichts zu ändern.
    Was für eine clevere Idee von Taha!
    Â»Super!«, rief ich ihm zu und zeigte ihm den Daumen.
    Doch Taha ging auf mein Lob gar nicht ein. »Lauf weiter, verdammt noch mal!«, herrschte er mich stattdessen an. »Wir sind erst in Sicherheit, wenn wir das Web erreicht haben!«
    Damit packte er mich nun schon zum x-ten Mal an der Hand und zog mich mit sich fort, sprintete quer über den gesamten Platz und hielt direkt auf die dort stehende Litfaßsäule zu. Wir waren nur noch zehn Meter davon entfernt, als Taha sich zu mir umdrehte und mich mit ernster Miene ansah. »Ich erkläre es dir später, Nele.« Die Worte kamen nur stoßweise aus seinem Mund. »Aber bitte mach jetzt alles genau so wie ich, verstanden?«
    Â»Ja, ja, schon«, keuchte ich zurück, während sich Spuckefäden von meinen Mundwinkeln lösten. »Aber wa–?«
    Â»Später!«, unterbrach er mich schroff. »Lauf weiter – und wenn ich sage ›Spring!‹, dann springst du auch, klar?«
    Â»Klar!«, antwortete ich, obwohl ich weder die blasseste Ahnung hatte, was Taha damit meinte, noch warum er immer noch schnurstracks auf die Litfaßsäule zurannte, an der ein überdimensionales Kino-Plakat hing: »Der König von Narnia«, der demnächst in 3-D wiederaufgeführt werden sollte. Aber da hörte ich auch schon seinen Schrei: »Spring, Nele, spring!« Und genau das tat ich dann auch: Hand in Hand mit Taha segelte ich auf die Litfaßsäule zu. Während ich rasend schnell genau auf den riesigen Löwen auf der Betonsäule zuflog, schloss ich panisch die Augen. Ich war mir nämlich absolut sicher, dass ich mir beim Aufprall sämtliche Knochen brechen würde.

· 12 ·
Im Web
    Natürlich verschwiegen die Guardians Axel Roloff, was sich in der Tasche von Jean-Luc Truffaut befunden hatte. Dabei hätte der USB -Stick jede noch so aufwendige Suche gerechtfertigt: Was konnte es schließlich Wichtigeres geben, als die

Weitere Kostenlose Bücher