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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Fullpower. »Mit dem allergrößten Vergnügen!«
    Â»War das nicht ein bisschen dick aufgetragen?«, raunte Taha Aimi zu, als sie die Bürotür hinter sich geschlossen hatten. »Vor lauter Schleim bin ich ja fast ausgerutscht.«
    Â»Haha! Du hast es gerade nötig!«, mokierte sich Aimi. »Bei dem Honig, den du Hartmann um den Mund geschmiert hast, würde es mich gar nicht wundern, wenn er sich umgehend für ›Deutschland sucht den Handwerk-Star‹ bewerben würde.«
    Â»Gute Idee«, antwortete Taha grinsend. »Erinnere mich bitte daran, dass ich ihm das nachher noch vorschlage!« Dann wurde er wieder ernst: »Und jetzt komm!«
    Aimi musterte ihn neugierig. »Dann hast du also entdeckt, wonach du gesucht hast?«
    Â»Ja, klar«, antwortete Taha wie beiläufig. »Oder hast du was anderes erwartet?«
    Obwohl sein leicht überheblicher Ton Aimi immer wieder verärgerte, verkniff sie sich einen Kommentar. »Und?«, fragte sie stattdessen. »Welcher Mitarbeiter hat die Limousine gewartet?«
    Â»Rico Marin«, antwortete Taha. »Er arbeitet an Hebebühne sechs.« Während Aimi Meister Hartmann gebauchpinselt hatte, hatte der Oculi mit seinen scharfen Augen nämlich das gesamte Büro gescannt und auf diese Weise schließlich auch den Wochenarbeitsplan entdeckt. Er hing hinter dem Schreibtisch an der Wand und war so weit vom Tresen entfernt, dass kein normaler Mensch die Einträge lesen konnte. Für Tahas geschulte Falkenaugen war das jedoch absolut kein Problem gewesen und so hatte er schnell herausgefunden, dass Martin Richter am Mittwochmorgen der erste Kunde von Rico Marin gewesen war.
    Sein Arbeitsplatz befand sich in Halle zwei, war aber dummerweise verwaist. Auf der Hebebühne daneben schwebte gerade ein überdimensionaler flügellahmer Maikäfer in der Luft: ein kackbrauner VW Beetle, an dessen Unterseite sich ein Mechaniker zu schaffen machte. Sein Name war Kalle. Jedenfalls hatte sein Kollege am benachbarten Arbeitsplatz ihn so angesprochen, wie das Superohr Aimi beim Betreten der Werkstatt dank ihrer Auriculi-Gabe aufgeschnappt hatte.
    Â»Entschuldigen Sie, Kalle«, rief Taha dem Mann zu. »Ist Rico schon nach Hause gegangen?«
    Â»Nee, isser nich«, antwortete der Angesprochene, ohne den Blick von der Ölwanne zu wenden. »Die Keule is heut janich erst uff Arbeet uffjeloofen. Dabei kenn ick det janich von ihm. Aber ejal, jedenfalls musst ick schindern für zwee!«
    Â»Ach so«, entfuhr es Taha enttäuscht. »Und warum ist Rico nicht erschienen?«
    Â»Bin ick die Auskunft, oda wat? Wahrscheinlich is die Keule krank oda tut zumindest so. Obwohl: Eijentlich ist dit janich Ricos Art.« Kalle kam nun doch unter dem Wagen hervor – sein Gesicht war genauso ölverschmiert wie sein schütteres blondes Haar – und starrte die Besucher ungehalten an. »Aba wat jeht det euch Flitzpiepen an, wa?«
    Noch bevor Taha antworten konnte, trat Aimi einen Schritt auf den Mechaniker zu und musterte ihn bewundernd vom Scheitel bis zur Sohle. »Aber das gibt’s doch gar nicht«, hauchte sie ungläubig. »Genau so habe ich ihn mir vorgestellt!«
    Â»Vorjestellt?« Kalle glotzte sie an wie ein begriffsstutziges Rhinozeros. »Wat soll’n det heeßen, Kleene?«
    Â»Dass Sie genau meinem Traumbild von einem typischen Automechaniker entsprechen – und zwar exakt bis aufs Haar!« Sie fasste in die Tasche und holte ihr Smartphone hervor. »Dürfte ich vielleicht ein Foto von Ihnen machen? Für unsere Zeitung? Wenn es nach mir ginge, kommen Sie sogar aufs Titelbild.«
    Â»Echt jetze?« Kalle schien völlig entgeistert. »Oda willste mia verscheißern, wa?«
    Â»Aber nicht doch«, versicherte Aimi rasch. »Das ist mein voller Ernst.« Sie hob die Schwurfinger. »Großes Ehrenwort, Herr Kalle!«
    Für einen Moment musterte der Mechaniker sie noch misstrauisch. Doch schon eine Sekunde später bekamen seine Ohrläppchen Besuch von seinen Mundwinkeln. Selbst unter dem dicken Ölfilm war zu erkennen, dass Kalle übers ganze Gesicht strahlte. »Na, denne«, sagte er grinsend, warf sich in die Brust und stellte sich vor dem aufgebockten VW in Positur. »Dann lass ma klicken, Kleene!«
    Was Aimi sich nicht zweimal sagen ließ. In kürzester Zeit schoss sie ein gutes Dutzend Aufnahmen und bat dann ihr immer noch

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