Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
die ebenfalls mit einer besonderen Anlage gesegnet sind. So wird es zum Beispiel selbst das gröÃte Sporttalent ohne regelmäÃiges und hartes Training niemals zum Olympiasieger schaffen. Das ist doch einleuchtend, nicht wahr?«
»Natürlich«, gab ich eher gequält zurück. Mir war nämlich schlagartig klar geworden, was das bedeutete: Wenn ich mich diesen Guardians anschloss, erwartete mich mit Sicherheit jede Menge zusätzlicher Stress.
Dabei stresste die Schule ohnehin schon genug. Und Mechti und Waldi sowieso!
Eines jedoch war mir immer noch unklar: »Es stimmt, dass ich seit gestern viel besser hören kann. Allerdings nur manchmal und ohne dass ich Einfluss darauf habe, wo und wann. Aber das ist noch nicht alles. Ich kann auch weit besser riechen, sehen und schmecken als vorher. Deshalb wundâ«
Rena wartete das Ende meiner Frage erst gar nicht ab. »Das ist ganz einfach zu erklären, Nele: Du bist im Zeichen der Fünf Mächtigen geboren. Deshalb hat dir das Schicksal alle fünf besonderen Gaben geschenkt. Was einerseits ein groÃer Segen ist â dann nämlich, wenn du gelernt hast, sie zu beherrschen und sich ihrer zielgerichtet zu bedienen â, andererseits kann er aber auch eine groÃe Last und eine noch viel gröÃere Gefahr für dich bedeuten.«
Die Spucke blieb mir im Hals stecken und ich musste schlucken. »Eine Gefahr? Was meinen Sie damit? Könnten Sie mir das bitte genauer erklären?«
»Aus diesem Grunde haben wir dich doch hierher gebeten«, antwortete Malte. »Damit du nicht völlig ahnungslos in dein Verderben läufst. Also hör bitte gut zu!«
Während Taha scheinbar gelangweilt am Tresen lehnte, ergriff Aimi das Wort. »Wir sind zu Ihnen gekommen, Herr Hartmann, weil Sie uns wärmstens empfohlen wurden. Von einem Mitschüler, dessen Vater seit Jahren Kunde bei Ihnen ist. Ihr Laden sei einer der besten in der ganzen Stadt, hat er behauptet: schnell, sauber, zuverlässig und noch dazu absolut preiswert.«
Aimis Bemerkung ging Herrn Hartmann runter wie Ãl. Dennoch zierte er sich ein wenig mit der Antwort. »Nun ja, man tut, was man kann«, antwortete er gespreizt. Dabei war ihm anzusehen, wie gebauchpinselt er sich fühlte. »Allerdings â¦Â« Er brach ab und wiegte verlegen den Kopf. »Der Laden gehört gar nicht mir. Ich bin hier nur der Meister.«
»Und damit der wichtigste Mann im ganzen Betrieb«, erwiderte Aimi wie aus der Pistole geschossen. »Ohne einen Meister, der die Zügel fest in der Hand hält, läuft doch überhaupt nichts. Habe ich nicht recht, Herr Hartmann?«
»Ãh ⦠ja, schon. Absolut richtig.« Er nickte Aimi bestätigend zu, als ihm plötzlich etwas einzufallen schien: »Wie heiÃt er eigentlich?«
»Wer?« Aimi musterte ihn verwundert. »Wen meinen Sie denn?«
»Den Kunden natürlich, der uns so über den grünen Klee gelobt hat. Ich würde gerne wissen, wer das war.«
»Ach so, natürlich.« Aimi lächelte gekonnt. »Es war Herr Richter, Martin Richter.«
»Herr Richter?« Erneut legte Hartmann die Stirn in Falten. »Ich dachte, der hat gar keine Kinder?«
»W-W-Was?« Aimis Züge entgleisten. Sie starrte den älteren Mann verdattert an. »Aber â¦Â«
»Sie hat sich versprochen, Herr Hartmann«, kam Taha ihr schnell zu Hilfe. »Unser Mitschüler ist nicht der Sohn von Herrn Richter, sondern sein Nachbar!«
»Ach so.« Nicht nur Aimi, sondern auch Herr Hartmann war über diese Erklärung sichtlich erleichtert. »Und ich dachte schon, ich hätte da was nicht mitbekommen.«
»Nein, nein, Sie sind voll auf dem Laufendem und haben alles bestens im Griff«, schleimte Taha, ohne eine Miene zu verziehen. »Wenn wir uns jetzt ein wenig umschauen dürften?«
»Aber klar doch, natürlich!« Tahas Lob hatte ein Strahlen in Hartmanns zerknittertes Gesicht gezaubert. »Fühlt euch hier wie zu Hause.« Wieder senkte er den Kopf und sah die Besucher fast unterwürfig an. »Soll ich euch vielleicht herumführen?«
»Nein, nein, vielen Dank«, wehrte Taha rasch ab. »Wir finden uns schon alleine zurecht. Und wenn wir danach noch Fragen haben, dürfen wir Sie sicherlich noch einmal belästigen, oder?«
»Aber natürlich, jederzeit!« Herr Hartmann strahlte immer noch wie eine Höhensonne auf
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