Gucci, Glamour Und Champagner
Zimmer auf mich zu, kniete sich vors Bett und ergriff meine Hände. »Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber sie hatte am Empfang eine persönliche Nachricht für mich hinterlegt. Ich wollte es dir ja anschließend gleich erzählen. Sie gehört nicht zu meinem Leben, Angela, ganz gleich was sie dir erzählt hat. Sie gehört nicht mehr dazu seit dem Tag, an dem sie mich betrogen hat, und sie wird auch nie mehr dazugehören.«
»Gut zu wissen.« Ich schniefte, entschlossen, nicht zu weinen. Ich hatte noch ein paar Fragen. »Und was war an dem anderen Abend? An deinem Geburtstag?«
»Das musst du mir beantworten.« Er drehte sich herum, sodass er im Schneidersitz vor mir saß. »Du bist diejenige, die plötzlich ganz komisch reagiert hat.«
»Ne, ne«, quiekte ich. »Das warst eindeutig du. Du hast damit angefangen, von wegen nicht heiraten und keine Kinder kriegen wollen, und dann hast du auch noch gesagt, du willst nicht mehr, dass ich bei dir einziehe.«
»Oh. Das.«
»Genau. Das.«
»Also«, er schaute zu Boden, »du hast mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass du nicht bei mir einziehen willst, also habe ich gedacht, es sei für mein Ego leichter, wenn ich dir den Stock abnehme, mit dem du mich schlägst.«
Ich zog die Stirn kraus. Warum musste Jenny in diesen Dingen immer recht haben?
»Aber ich möchte bei dir einziehen«, sagte ich kleinlaut. »Ich hatte nur Angst davor, weißt du, wegen meiner letzten Erfahrung im Zusammenleben.«
»Und ich habe auch Angst. Als ich das letzte Mal mit jemandem zusammengelebt habe, ist das auch nicht großartig gelaufen«, sagte Alex und sah mich dabei wieder an und strich mir das Haar hinter die Ohren. Wirklich süß von ihm, dass er nicht kommentierte, wie ekelhaft es war. »Aber ich möchte trotzdem mit dir zusammenleben. Ich möchte alles mit dir tun.«
»Aber du hast doch gesagt …«
»Ich weiß, was ich gesagt habe, und das war blöd von mir.« Er hielt seine Hand an meinen zwei Mal geschundenen Wangenknochen und fuhr kopfschüttelnd fort. »Vermutlich hat das Wiedersehen mit Solène mich mehr durcheinandergebracht, als ich mir das eingestehen wollte. Ich glaube nicht, dass ich dir das je gesagt habe, aber ich hatte sie tatsächlich gefragt, ob sie mich heiraten wolle. Das war dumm, es ist einiges schiefgelaufen, sie hatte Probleme mit ihrem Visum, und ich dachte, dadurch würde alles besser werden. Natürlich war das kein Fundament, um sich für das ganze Leben festzulegen und zu verpflichten, das weiß ich.«
»Du hast es mir nicht gesagt, aber sie hat es«, sagte ich und drückte meine Hand an seine. »Aber ich war, wie du weißt, auch schon mal verlobt, also hätte ich es verstanden.«
»Ja, als wäre ich nicht jedes Mal total eifersüchtig, wenn ich mich daran erinnere.« Er zog lächelnd eine Braue hoch. »Mal ganz ehrlich. Wärst du völlig cool damit umgegangen?«
»Ich hätte es irgendwann verstanden«, gab ich zu. »Mal ganz ehrlich, ich verstehe doch, dass es keine große Sache war. Ich habe mich wohl hauptsächlich darüber gewundert, dass du es nie erwähnt hast, aber ich kann es nachvollziehen. Ich würde auch nicht herumlaufen und in höchsten Tönen von der Ehe schwärmen, wenn mir jemand ständig meinen Ex vor Augen hält.«
Dass mir das erst klargeworden war, nachdem Jenny mich darauf gestoßen hatte, ließ ich lieber unerwähnt. Soll er mich ruhig für weise und empathisch halten, ob das stimmte, würde er schon selbst herausfinden.
»Ja, also das gehörte zu den Dingen, über die ich nachgedacht habe«, sagte er leise. »Gerade weil ich gesagt hatte, ich wollte das alles nicht, war ich gezwungen, darüber nachzudenken.«
»Oh?« Mein Mund wurde plötzlich ganz trocken. »Und was ist dabei herausgekommen?«
»Dass ich sie vielleicht doch will«, sagte er und hob sein Gesicht an. »Mit dir.«
»Wirklich?«, flüsterte ich an seinen Lippen.
»Wirklich«, flüsterte er zurück. »Für mich ist es das, Angela. Ich bin der Deine, wenn du mich willst. Wenn du morgen heiraten möchtest, fliegen wir über Vegas zurück. Wenn du nach London zurück möchtest, werde ich Graham dazu bringen, meine Sachen zusammenzupacken, und wir können sofort los. Wenn du achtzehn Kinder und einen Palisadenzaun haben möchtest, gut, dann suche ich mir einen Job in der Werbung, klatsche mein Haar zurück, und wir machen einen auf Mad Men . Aber ohne die Seitensprünge und verschreibungspflichtigen Medikamente. Was immer du willst. Und zwar
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