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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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lassen.
    »Dad?«
    »Ja, Angela, meine Liebe?«, erwiderte er in aller Seelenruhe, ungeachtet des Geklappers um ihn herum. Ich konnte meine Mutter im Hintergrund weiterquasseln hören, sogar noch lauter als zuvor.
    »Es ist so schön, dich zu sprechen«, sagte ich und weinte, bevor ich es merkte. »Geht es dir gut?«
    »Es geht mir gut«, sagte er. »Und dir?«
    »Mir auch«, erwiderte ich. »Mir geht es wirklich gut.«
    »Und du wirst nach New York zurückgehen, sagst du?«
    »Ja.«
    »Aber du weißt, dass du zurückkommen kannst, wann immer du willst?«
    Plötzlich konnte ich meine Mutter nicht mehr hören, und ich hatte ihn in Verdacht, dass er sich im Schrank unter der Treppe eingeschlossen hatte. Ich hatte mich schon immer gefragt, warum man diesen Schrank von innen verriegeln konnte.
    »Das weiß ich, Dad.«
    »Dann sieh zu, dass du nach Hause kommst, und wir sehen dann schon, wann wir uns sehen«, sagte er. »Ich liebe dich, mein Engel.«
    »Ich liebe dich auch.« Er sollte nicht mitbekommen, dass ich weinte, aber die Tränen ließen sich kaum stoppen. »Kümmere dich um Mum.«
    »Mache ich«, sagte er und legte auf.
    Alex hatte zu lachen aufgehört und schob seinen Kopf durch die Badezimmertür. »Alles o.k. mit dir?«, fragte er. »Müssen wir nach London zurück? Ich kann dich nach Hause begleiten, weißt du.«
    »Wir fahren nach Hause«, nickte ich und wischte mir die Tränen ab, »aber nicht dieses zu Hause, unser zu Hause.«
    »Bist du dir da sicher?«
    Ich legte den Hörer auf. »Ganz sicher.«

Einundzwanzig
    Vierundzwanzig Stunden später saß ich, mein kleines Hirn vom Jetlag noch ganz benebelt, vor Marys Büro und war mir ziemlich sicher, dass ich sabberte. Aber das musste sein. Ich hatte, sobald wir wieder in New York waren, am Montagabend angerufen und mich ihr auf dem Anrufbeantworter für den nächsten Morgen angekündigt. Ich wusste, dass sie immer zeitig ins Büro kam, für gewöhnlich vor Cici, weshalb dies meine beste Chance war, sie zu treffen, ohne an meiner New Yorker Erzfeindin vorbeizumüssen. Mann, von einer Erzfeindin in einer Woche gleich auf zwei – ich war wirklich fleißig gewesen.
    Um Punkt acht Uhr gingen mit einem Ping die Aufzugstüren auf, und sie trat, in der einen Hand einen Becher Kaffee, in der anderen ihr BlackBerry, heraus, einen gelangweilten Ausdruck auf ihrem faltenlosen Fünfzig-plus-Gesicht.
    »Angela«, begrüßte sie mich, ging aber mit wippendem grauen Bob direkt an mir vorbei.
    Ich folgte ihr, gegen meine Übelkeit ankämpfend, und nahm ihr gegenüber am Schreibtisch Platz.
    »Schießen Sie los.« Mary stellte alles auf ihrem Schreibtisch ab und schüttelte ihre Kapuzenjacke ab, worunter sich ein schickes schwarzes Tanktop aus Kaschmir verbarg. Für eine Frau ihres Alters hatte sie unglaublich gut durchtrainierte Arme. Oder überhaupt für eine Frau.
    »Ich weiß gar nicht genau, wo ich anfangen soll«, gab ich zu. »Aber um es kurz zu machen, Cici hat mich gelinkt. Und zwar nach Strich und Faden. Sie hat mein BlackBerry abgemeldet und mir eine Assistentin von der französischen Belle vermittelt, die versucht hat, meinen Artikel zu vereiteln, hat eine Liste geschickt, auf der nichts wie Müll stand, und dann hat sie auch noch die Assistentin bedrängt, mir einzureden, dass ich am besten gar nicht mehr nach New York zurückkommen sollte.«
    »Gut.« Mary trank ihren Kaffee und sah mich über den Rand ihrer Brille an.
    »Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll, Mary.«
    »Und ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Ist der Artikel denn fertig?«
    »Noch nicht, aber ich mache ihn fertig«, sagte ich. »Trotz Cici.«
    »Soweit es Belle betrifft, hat die Frage, ob Ihr Artikel angenommen wird oder nicht, nichts mit Cici zu tun«, sagte sie. »Sie arbeitet nicht für Belle , sie ist Ihnen nicht von Belle zugeteilt worden, und alles, was sie mit Ihnen und für Sie oder gegen Sie unternommen hat, betrifft nur Sie allein.«
    »Aber Sie glauben mir doch, oder?« Meine Übelkeit wurde von Sekunde zu Sekunde heftiger. »Das, was sie mir angetan hat?«
    »Das tue ich.« Mary nickte. »Nur leider kann ich diesbezüglich nicht viel tun.«
    »Was meinen Sie damit?«, hakte ich nach. »Inwiefern können Sie nicht viel tun?«
    »Ich kann nicht viel tun hinsichtlich der E-Mail voller Beschimpfungen, die Sie geschickt haben und die sie an ihren Großvater weitergeleitet hat«, sagte sie und schaltete ihren Computermonitor an. »Möchten Sie Ihre ziemlich anschaulichen

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