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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Mädchen bei Belle in Amerika scheinen ihre Paläste in der Park Avenue bereits gefunden zu haben. Sollen wir einen Kaffee trinken?«
    »Aber Sie«, sagte sie und zog mich weiter und schob mich dann auf einen kleinen Stuhl vor einem Kaffeehaus unter einem hübschen Torbogen. Für ein so winziges Geschöpf hatte sie viel Kraft. Mein Verdacht, dass sie eigentlich Scrappy-Doo war, erhärtete sich zunehmend. »Sie leben Ihren Traum doch bereits. Ich lese jeden Tag Ihren Blog, und alles klingt so aufregend. Sie verlassen London, gehen nach NewYork, bekommen einen Job, treffen interessante Leute, interviewen Prominente, Sie reisen nach L. A., nach Paris. Ich konnte es kaum fassen, als angefragt wurde, ob Ihnen jemand hier in Paris helfen könnte. Ich war ganz aus dem Häuschen.«
    »Nun, bei Ihnen klingt das viel aufregender, als es tatsächlich ist«, sagte ich und kam mir dabei wie eine große Schwindlerin vor. »Die meiste Zeit sitze ich eigentlich nur auf meinem Hosenboden und starre meinen Laptop an. Ehrlich.«
    »Aber Sie sind meine Heldin«, ergänzte sie schüchtern und schaute mich aus ihrer Haarmähne heraus von unten an. Ich musste unbedingt herausfinden, welche Pflegeprodukte sie verwendete. »Ich würde gern Ihr Leben führen.«
    Was ich darauf sagen sollte, wusste ich nun wirklich nicht. Normalerweise war ich so damit beschäftigt, mich durchzuwursteln, dass ich nie einen Schritt zurücktrat und mein Leben von außen betrachtete. Außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen dies nur dann tun, wenn irgendwas schlecht läuft, nicht wenn alles gut geht. Ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass man mit dem Glücklichsein am besten zurechtkam, wenn man den Kopf senkte und einfach weitermachte, aus Angst, alles könnte in die Hosen gehen.
    »Ich bin mir sicher, dass auch Sie ein wunderbares Leben haben, Virginie. Leben in Paris, arbeiten bei Belle .« Dabei dachte ich an Cici, die als Marys Assistentin bei der The Look Website festsaß, und hatte einen kurzen Moment Mitleid mit ihr. »Ich kenne viele Leute, die nur zu gern das täten, was Sie machen.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte sie, winkte einen Kellner herbei und bestellte für uns beide. »Aber, und damit möchte ich nicht den Eindruck erwecken, dass ich trotz meiner Chancen unglücklich bin, das bin ich nämlich nicht, aber für das Belle- Magazin zu schreiben ist nicht das, was ich eigentlich möchte. Ich habe mich um die Praktikantinnenstelle beworben, um New York kennenzulernen, und war glücklich, dort einen Job zu bekommen, den ich natürlich annehmen musste. Aber die Mädchen dort sind nicht meine Freundinnen. Ich kann ihre Einstellung zur Mode, für die sie sich begeistern, nicht teilen.«
    »Wirklich?« Ich war unglaublich erleichtert. Wäre es denkbar, dass sie allem Anschein zum Trotz doch normal war? Abgesehen von dieser Verehrung für mich, an die ich mich offengestanden ganz gut gewöhnen könnte. »Also, das ist völlig o.k., ich bin auch keine Haute-Couture-Besessene, und man hat mich trotzdem gebeten, für Belle zu schreiben. Und Sie werden dort großartige Erfahrungen sammeln, dessen bin ich mir sicher.«
    »Das stimmt«, gab sie mir recht und holte ein Baguette aus dem Brotkorb, der zwischen uns stand, strich Butter darauf und tunkte es dann in ihren Kaffee, auf dem danach Butter und Brot schwammen. »Und es hat mir dazu verholfen, Sie kennenzulernen. Ich freue mich so sehr, dass wir Freundinnen werden.«
    »Wir werden keine Freundinnen, wenn Sie das noch mal tun«, würgte ich. »Das ist ekelhaft.«
    »Wirklich?« Sofort ließ Virginie ihr Brot auf ihren Teller fallen. »Es tut mir sehr leid. Ich werde es nicht wieder tun.«
    »O Gott, nein, sorry, machen Sie weiter«, entschuldigte ich mich umgehend. »Ich bin nur nicht daran gewöhnt, dass Leute … das tun.«
    Sie lächelte mich verlegen an, nahm ihr Brot, knabberte vorsichtig daran, aber tunkte es nicht mehr in ihren Kaffee. Ich musste lächeln, griff nach meiner Tasse und wandte meinen Blick ab. Meine Güte, das war wirklich zu viel Macht, die ich hier über einen Menschen hatte.
    Nachdem das Brot und die Croissants aufgegessen waren, stürzten wir uns auf die wichtigen Dinge. Die pains au chocolat . Und den Artikel.
    »Dann wissen Sie demnach, worum es in dem Artikel geht«, fragte ich sie. Sie nickte und hatte bereits Block und Bleistift in ihren eifrigen Händen. »Gut, uns bleiben zwei Tage, um das geheime Paris zu entdecken, alle coolen Klamottenläden,

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