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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Hände aus. »Wie Sie meinen.«
    »Verflucht noch mal, das schmeckt umwerfend«, murmelte ich, den Mund voller Nougateis. »Entschuldigung, ich wollte nicht fluchen.«
    Virginie nickte mir mit zufriedener Miene zu. »Es ist das Beste, stimmt’s?«
    Zur Antwort kratzte ich mit meinem Löffel über den Boden meines kleinen Metallschälchens. Ben & Jerry bedeuteten mir jetzt nichts mehr. Als ich mich, ohne vom Eis abgelenkt zu werden, umsah, blieb mir der Mund offen stehen. Alles in dieser Stadt war schön. Die Nachmittagssonne knallte herab auf die graue Steinbrücke, welche die Insel mit dem Rest der Stadt verband, und spiegelte sich in der Seine. Auf der anderen Flussseite säumten schöne Wohnhäuser, deren Fenster hinter geschlossenen Fensterläden lagen, die Ufer, und Turmspitzen, Kirchtürme und Glockentürme bestimmten die Silhouette. Der Unterschied zur schlichten, stilisierten Ansicht von Manhattan, wie ich sie von Alex’ Wohnzimmerfenster aus sah, hätte größer nicht sein können. Alles wirkte so alt und elegant, und ich hätte hier für immer sitzen bleiben und die Stadt bestaunen können.
    »Es gibt hier in Paris so viele schöne Dinge zu sehen«, unterbrach Virginie meinen Tagtraum. »Möchten Sie eine Führung durch die Stadt machen?«
    »Das würde ich nur zu gern«, sagte ich und sah mich schon am linken Seineufer auf einem Fahrrad in einem Brigitte Bardot entlehnten Ensemble entlangradeln. Die Brigitte Bardot der Sechzigerjahre, nicht die verrückte Katzenlady. »Aber ich weiß nicht, haben wir schon genug gearbeitet?«
    Ich blätterte mein Notizbuch durch. Meinem Gefühl nach hatten wir schon viel erledigt und viele Geschäfte und Cafés gesehen, aber wenn ich es mir genau ansah, dann blieb nicht viel davon übrig. Keinesfalls genug für 10.000 Wörter.
    »Wir haben heute sehr viel gearbeitet«, befand Virginie und klappte das Notizbuch in meiner Hand zu. »Sie haben schon vieles beisammen. Außerdem bleibt uns noch morgen. Und Cici schickt ihre Liste, non ? Sie müssen Paris kennenlernen, Angela, ich bestehe darauf.«
    »Und das möchte ich auch«, sagte ich ein wenig wehleidig und starrte auf ein großes Boot voller Touristen, das vorbeifuhr. »Aber die Arbeit ist so wichtig. Vielleicht könnten wir heute noch ein paar Nachforschungen anstellen und dafür morgen das Touristenprogramm absolvieren?«
    »Morgen soll das Wetter nicht mehr so gut sein.« Virginie verzog ihr hübsches Gesicht. »Aber ja, wenn Sie es so wollen. Ich dachte, wir könnten uns morgen noch mehr Läden und Cafés auf der anderen Seite der Stadt ansehen. Was man auch bei schlechtem Wetter machen kann.«
    »Schlechtes Wetter?« Ich biss mir auf die Lippen und versuchte das bohrende Gefühl in meiner Magengrube zu ignorieren. Ich wollte diesen Artikel wirklich, wirklich gut machen. Und hatte noch Unmengen Zeit. Aber wie sollte ich, ohne ein allgemeines Gefühl für die Stadt entwickelt zu haben, dem Artikel die entsprechende Atmosphäre verleihen? Unmöglich. »Vielleicht sehen wir ja noch was Interessantes, während wir uns die Stadt ansehen, oder?«
    »Natürlich. Ich habe überlegt, dass wir den offenen Bus nehmen sollten. Auf diese Weise sehen Sie alles gleich auf einmal.« Virginie lachte und meinte: »Das ist zwar, wie Sie sagen würden, ein bisschen kitschig. Aber ich denke, es könnte Ihnen gefallen.«
    »Ich mag es kitschig«, gab ich zu. »Werden wir den Eiffelturm sehen?«
    »Werden wir«, sagte sie mit spitzem Mund. »Sie wissen doch wohl, dass die Pariser den Turm nicht mögen? Sie finden ihn hässlich.«
    »Man hört ja alles Mögliche über die Franzosen«, sagte ich, stand auf und entfernte mich nur zögernd von dem Mann mit der Eiscreme. »Aber ich glaube nicht alles, was ich höre.«
    »Aber das können Sie glauben«, sagte Virginie und deutete zur anderen Straßenseite. »Wir müssen die Métro nehmen.«
    »Aber Sie rasieren sich doch die Beine, oder?«
    »Ich nehme Wachs.«
    »Und Sie geben doch den Kindern keinen Wein?«
    »Ich kenne keine Kinder.«
    »Aber würden Sie es tun?«
    Virginie erwiderte seufzend: »Zur Métro geht es hier lang.«
    Ausgezeichnet. Endlich hatte ich sie geknackt.

Sieben
    »Und dann haben wir eine Fahrt in diesem offenen Bus gemacht, und ich habe den Eiffelturm und Notre Dame, den Louvre und meine Güte noch jede Menge anderer Sachen gesehen. Und wir sind mit der Métro gefahren, ich habe hier die Métro genommen, habe ich dir das schon erzählt?« Ich redete seit nunmehr drei

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