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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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schon eine Ewigkeit nicht mehr gefühlt. Nachdem Virginie sich zwei Tage lang mein Gejammer darüber angehört hatte, wie sehr ich meine Haarglätter vermisste, war mir, als hätte sie meine Gebete erhört, als sie ein Glätteisen von GHD hervorzauberte. Aber waren meine Haare jetzt glatt? Nein. Sie fielen in weichen Ringellöckchen auf meine Schultern herab, und mein Make-up war besser, als es je gewesen war. Virginie mochte zwar modisch keine Instanz sein, aber sie hatte ein göttliches Händchen für den Umgang mit Eyeliner und mehr Make-up als Bloomingdales.
    »Und das Kleid ist ebenfalls perfekt.« Sie trat zurück und war endlich mit ihrer Arbeit zufrieden. »Und die blauen Schuhe, sie passen zur Katze. Das sollte so sein.«
    »Ich komme mir wirklich komisch vor, sie mir auszuleihen«, sagte ich und drehte mich vor dem Spiegel, um die lippenstiftroten Schuhsohlen zu sehen. Sie vertraute mir ihre Louboutins an? Die Person, die das zuletzt gemacht hatte, musste es bereuen. »Also wirklich, die sind so teuer.«
    »Ich habe sie geschenkt bekommen und trage sie nie.« Virginie wischte alle Bedenken beiseite, indem sie auf ihre Converse zeigte. »Es wäre mir eine Freude, wenn Sie die tragen. Sie sind perfekt.«
    »Aber ich werde sie kaputtmachen, das weiß ich.« Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, diese wunderschönen Schuhe zu tragen, und der Vorstellung, dass ich mit einem dieser hinreißenden lederbezogenen Absätze kaum, nachdem ich Virginies Wohnung verlassen hatte, in einer Pflasterritze stecken blieb.
    »Ich bestehe darauf.« Virginie wandte sich vom Spiegel ab und wollte sich auf keine Diskussion einlassen. »Sie sind so viel hübscher als Solène.« Ich zog ein Gesicht, das nicht annähernd hübsch genug für mein Outfit war. »Nicht ganz, aber ich habe das Gefühl, es wenigstens mit ihr aufnehmen zu können.«
    »Sie wollen mit ihr kämpfen?«, fragte Virginie und runzelte besorgt die Stirn. Das sollte sie lieber bleiben lassen, bevor sie noch Botox brauchte.
    »Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird«, sagte ich und griff nach meiner Tasche. Obwohl ich insgeheim zugeben musste, dass sich der Gedanke, sie, wenn es hart auf hart käme, zu schlagen (fest und ins Gesicht), bei mir eingeschlichen hatte. Mochte Solène auch eine viel schärfere Frau sein als ich und cooler dazu und außerdem eine vielfältige französische Geschichte mit meinem Ex haben, so ging ich doch davon aus, ihr im Kampf überlegen zu sein. Sie war nur ein Zweiglein, während ich ein kräftiger Ast war. Wenn nicht sogar ein ganzer Stamm.
    »So, ich bin fertig.« Ich gab mir Mühe, meine Finger von meiner Frisur fernzuhalten, aus Angst, die Locken könnten mir ausfallen, bevor ich Virginies winzige Wohnung verlassen hatte. »Wollen Sie wirklich nicht mitkommen?«
    »Nein, ich kann nicht.« Mit krauser Stirn wickelte sie die lange Schnur um ihr ausgekühltes Glätteisen. »Ich habe versprochen ein paar Freunde zu treffen. Aber Sie und Alex werden sich sicherlich gut amüsieren.«
    »Drücken Sie die Daumen.« Zum fünfzehnten Mal an diesem Abend kontrollierte ich mein Telefon. Nichts. »Ich habe ihm gesagt, dass wir uns gleich im Hotel treffen können, bin mir aber nicht sicher, ob mein Telefon richtig funktioniert.«
    Das wäre durchaus möglich. Doch die Chance, dass einfach keiner mit mir sprechen wollte, war deutlich größer. Nicht nur Alex bestrafte mich mit Schweigen, auch Jenny hatte meine E-Mail noch nicht beantwortet. O.k., vielleicht war mit meinem Telefon doch alles in Ordnung, nur meine Freunde zeigten mir die kalte Schulter.
    »Er wird sich melden und Ihnen sagen, dass Sie wunderschön aussehen«, prophezeite Virginie mir. »Möchten Sie ihn von meinem Telefon aus anrufen?«, bot sie mir an und hielt mir einen abgegriffenen alten Hörer hin.
    »Ist schon in Ordnung. Ich werde dort nur kurz vorbeischauen, Hallo sagen und dann wieder gehen.« Zur Vergewisserung warf ich noch einen letzten Blick in den Spiegel, drehte mich dann um und ließ mich von Virginie mit ihrem Parfüm besprühen. » OK , ich bin fertig.«
    »Das Taxi wartet unten«, sagte sie, »für die Métro sehen Sie viel zu gut aus.«
    »Sie sind ein Engel.« Ich nahm meine Tasche und ging zur Tür. »Ich bin Ihnen so dankbar.«
    »Nicht doch«, sagte sie und scheuchte mich durch die Tür. »Ich bin so glücklich, mit Ihnen zu arbeiten, Angela. Das ist eine Ehre für mich.«
    O Gott. Und das, obwohl ich dachte, ich hätte ihr das gerade

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