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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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zückte bereits ihr Telefon. »Ich rufe die Polizei an, reg dich nicht auf, das musst du machen.«
    »Nein, Lou, bitte.« Ich versuchte mich mit aller Kraft zu beruhigen und gab ihr mit Gesten zu verstehen, sie solle das Telefon in Ruhe lassen. »Ich bin gestürzt und nachts auf meinem Weg ins Klo gestolpert. Ganz ehrlich, Alex würde mich niemals schlagen. Also hör bitte auf.«
    Louisa sah mich eine Sekunde lang misstrauisch an und legte ihr Telefon dann auf den Tisch. »Du bist aber auch eine tollpatschige dumme Kuh«, sagte sie und wog dabei meine Geschichten gegen meine Verletzungen ab. »Verdammt, du hast mir einen gewaltigen Schrecken eingejagt.«
    »Tut mir leid«, würgte ich heraus und wischte die letzten Tränen ab. »Ich begreife selbst nicht, warum ich derart überreagiert habe. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich freue mich einfach so sehr, dich zu sehen.«
    »Eigentlich hatte ich damit gerechnet, mir die Augen auszuweinen«, sagte sie und ließ sich die Speisekarte vom Kellner geben, der sich so lange zurückgehalten hatte, bis ich mit meinem Geflenne fertig war. »Du bist doch immer die Praktische gewesen, Ms Clark. Was ist mit dir passiert in New York? Hast du dort Bekanntschaft mit deinen Gefühlen gemacht?«
    »Offensichtlich.« Achselzuckend warf ich einen Blick auf die Speisekarte und bestellte eine Cola light. Ob es schadete, wenn ich schon wieder ein Steak aß? »Das muss an dieser Woche in L. A. liegen. Und ich habe keinen Therapeuten. Noch nicht.«
    »Vielleicht solltest du dich um einen kümmern«, schlug sie vor und bestellte stilles Wasser. »So, und jetzt erzähl mir alles.«
    Ich lächelte angespannt, weil ich nicht wusste, womit ich anfangen sollte.
    »Wieso erzählst du mir nicht was von deinen Plänen für den Hochzeitstag? Habt ihr euch schon um ein Zelt gekümmert?« Aha, Ablenkungsmanöver. Kommt immer gut.
    »Haben wir«, begann Louisa und gestikulierte dabei aufgeregt mit ihren Händen. So wie ich meine Freundin kannte, würde sie bis in alle Ewigkeit über Hochzeit und die mit der Hochzeit verbundenen Aktivitäten reden. Und es gab keinen Grund, weshalb der erste Jahrestag nicht mit derselben Begeisterung würde durchgehechelt werden. Ohne zu zögern, plapperte sie drauflos, von der Größe des Zeltes über den Schokobrunnen, den sie gemietet hatten, die Band, die Tim ausgesucht hatte und das Kleid, das sie tragen würde, bis der Kellner zurückkam, uns unsere Getränke brachte und die Bestellungen entgegennahm.
    »Sollen wir eine Flasche Wein bestellen?«, fragte ich, weil ich gern glauben wollte, dass man am besten damit weitermachte, womit man aufgehört hatte. Und zu dem Steak, das ich auf jeden Fall bestellen wollte, würde Wein auch gut passen.
    »Ach nein, ich glaube nicht, dass ich was Alkoholisches trinken werde«, wehrte sie ab. »Aber nimm du ruhig.«
    »Ich komme klar«, erwiderte ich und musterte sie. »Sparst du es dir für morgen auf?«
    »Eigentlich«, Louisa gab ihre Speisekarte dem Kellner zurück, »trinke ich im Moment gar nichts.«
    »Du trinkst nicht?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »Ja.«
    Ich stellte meine Cola light ab und sah meine Freundin an. Sie hatte zugenommen, seit ich sie zuletzt gesehen hatte, aber sie war nicht dick. Sie sah gesund aus. Sie strahlte förmlich.
    »Louisa?«
    »Angela.«
    »Bist du schwanger?«
    Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und schielte zwischen den Fingern hervor. »Ja.«
    »O verdammt!« Ich sprang von meinem Stuhl auf und rannte um den Tisch, um sie wieder in einer übermächtigen Umarmung an mich zu ziehen, bis neue Tränen kamen. Diesmal wenigstens bei beiden von uns.
    »Ich wollte es dir sagen«, sagte sie unter Tränen, »aber ich hab’s erst letzte Woche erfahren, und als du dann gesagt hast, du würdest nach Paris kommen, habe ich gedacht, es wäre besser, es dir persönlich zu sagen – du bist also nicht sauer auf mich?«
    »Wieso sollte ich sauer sein?«, fragte ich und ließ sie schließlich los und wischte mir die letzten Spuren meines Make-ups von meinem Veilchen. Wen kümmerte es schon, wenn es anderen Leuten den Appetit verdarb? »Ach, Lou, ich freue mich so sehr für dich.«
    »Ich dachte, du ärgerst dich vielleicht, weil ich es dir noch nicht erzählt habe, aber du bist die Erste, abgesehen von Mama und Papa. Und Tims Mama. Und seinem Vater. Na ja, und seinem Bruder, aber dann du«, quasselte sie weiter und trank dabei ihr Wasser. »Ich bin so froh, dass ich es dir von Angesicht zu Angesicht sagen

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