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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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Dummen gefunden, die ihr Geld geschickt haben, damit sie ihre 20 000 Dollar Kreditkartenschulden abbezahlen konnte. Und ein Buchvertrag über ihre Geschichte ist dabei auch noch dabei rausgesprungen. Bei OddTodd gibt es eine virtuelle Kaffeekasse, und dauernd werfen Leute freiwillig Geld rein. Wobei der natürlich ziemlich coole Cartoons zeichnet, während ich über keinerlei vergleichbare Fähigkeiten verfüge, aber trotzdem, wüsste ich was anzufangen mit meiner Zeit, würde ich mir vielleicht nicht dauernd Sorgen um unsere Finanzen machen. Und wenn ich beschäftigt wäre und meine Hände was zu tun hätten, würde ich vielleicht auch nicht mehr so viel naschen.
    Also, ich überleg’s mir.

     
    Gerade habe ich das Twinkwich erfunden – ein Sandwich, bei dem ich ein Twinkie-Biskuitküchlein mit Sahnecremefüllung wie ein Hotdog-Brötchen um ein Ding-Dong-Schokoladenküchlein mit Schokoglasur und Vanillecremefüllung gewickelt habe. Diese wahnsinnige Fresserei aus tödlicher Langeweile gepaart mit kurzfristigen Panikattacken muss endlich aufhören.
    Erster Schritt: Webseite entwerfen.
    Zweiter Schritt: (Tief durchatmen.) Umziehen.

     
    Meine Webseite ist online! Jetzt habe ich ein eigenes kleines Eckchen im Cyberspace. Auf der Startseite ist ein Foto von mir mit einem Zensurbalken über den Augen, auf dem steht ARBEITSLOS, und meinen Nachnamen habe ich nirgendwo genannt, also bin ich quasi inkognito. Dann habe ich unter der Überschrift Diese Firmen sind das Letzte sämtliche Unternehmen aufgezählt, bei denen ich bisher abgeblitzt bin. Immer wenn ich auf meine eigene Webseite klicke, bekomme ich vor Lachen einen AsthmaAnfall. Ich glaube, ich muss den Link an ein paar meiner Freunde mailen, damit die mir sagen, was sie davon halten.
    Schon jetzt ist mein Stressniveau merklich gesunken; es war also definitiv eine gute Idee.

     
    »Schatz, es ist schon beinahe Mittag. In einer Stunde müssen wir beim Makler sein.« Sanft versuche ich Fletch wachzurütteln. In letzter Zeit ist er immer so müde, also lasse ich ihn morgens einfach weiterschlafen, während ich mit den Hunden rausgehe.
    Im ganzen letzten Monat hat Fletch nicht die geringste Reaktion auf all seine Bewerbungsschreiben bekommen, und langsam geht ihm das mächtig an die Nieren. Im Oktober war er noch superzuversichtlich, was seine Zukunftsaussichten anging, allerdings hat sein Optimismus in letzter Zeit merklich nachgelassen. Der Skandal um WorldCom hat die gesamte Telekommunikationsbranche schwer erschüttert, weshalb sich jetzt Hunderte von Leuten um eine Handvoll Jobs prügeln. Ich gebe mir alle Mühe, ihn wieder aufzubauen, doch an manchen Tagen ist er so niedergeschlagen, dass nichts mehr hilft.
    Ich glaube, die Entscheidung, unseren Mietvertrag nicht zu verlängern, hat ihn schwerer getroffen als mich. Ich meine, ich fand es großartig, hier zu wohnen und mit der Bude angeben zu können, aber er hat die Gegend ausgesucht und die Wohnung aufgetan, und nur durch sein Gehalt konnten wir uns die Hütte überhaupt leisten. Der Entschluss umzuziehen muss ihm vorkommen wie ein Eingeständnis seines Versagens.
    »Müde. Sehr müde«, murmelt er in sein Kopfkissen.
    »Ich weiß, dass du müde bist, doch wir haben einen Termin. Du musst duschen gehen. Also, auf geht’s.« Und damit ziehe ich ihm energisch die Bettdecke weg.
    Störrisch zieht er sich das Laken über den Kopf. »Neeein. Zu müde. Nur noch ein bisschen weiterschlafen.«
    Langsam werde ich sauer. Seit vier Stunden bin ich jetzt schon wach, habe nach freien Stellen geschaut, die Hunde ausgeführt, die Wohnung geputzt und Frühstück gemacht. »Liebling, komm schon. Du musst jetzt aufstehen. Du hast heute Morgen schon zehn Mal ein bisschen weitergeschlafen. Wir haben nicht mal mehr einen Monat Zeit, uns eine neue Bleibe zu suchen, und wir müssen pünktlich zu unserem Termin erscheinen, also steh jetzt bitte auf.« Entschlossen reiße ich ihm das Laken weg, aber er igelt sich ein und rollt sich zu einer kleinen Kugel zusammen.
    »Pst, müde. Geh weg.«
    Manchmal muss man ganz sanft mit Fletch umgehen. Und manchmal braucht er es ein bisschen härter. »BEWEG AUF DER STELLE DEINEN ARSCH AUS DIESEM BETT!«
    Das scheint die gewünschte Wirkung zu haben. Hektisch steigt er aus seinem Flanellpyjama und verschwindet im Badezimmer.
    Während Fletch duscht, koche ich eine frische Kanne Kaffee für ihn. 136 Dann drucke ich einige der vielversprechenderen Immobilienannoncen von der Webseite des Maklers aus,

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