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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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wissen, wohin wir ziehen.«
    »Na ja, es könnte zwar ein bisschen eng werden, aber wenn wir nicht in die Vorstadt ziehen wollen …«
    »Gott bewahre.«
    »Da stimme ich dir völlig zu. Bei 1000 Dollar ist die Auswahl einfach sehr beschränkt. Stocken wir doch auf 1200 im Monat auf und schauen mal, was Brandon damit für uns in Bucktown findet«, schlägt Fletch vor.

     
    Nichts.
    Zu dem Preis kann Brandon rein gar nichts für uns tun. Und für 1400 auch nicht. Außerdem hat er seit dem letzten Mal, als er uns rumkutschiert hat, seinen Tankdeckel verloren und hat die Tanköffnung mit einer Socke zugestopft. Womit er sein Auto in einen riesigen rollenden Molotow-Cocktail verwandelt hat. Ich hocke auf dem Rücksitz, während Fletch und Brandon besprechen, was als Nächstes zu tun ist. In meinem Benzinrausch höre ich mich zustimmen, mir ein paar Wohnungen etwas weiter ab vom Schuss für 1400 Dollar im Monat anzusehen. Nie im Leben können wir so viel hinblättern, solange nicht wenigstens einer von uns einen Job hat, aber alles ist so schön und klingt so vielversprechend, dass ich mich dabei ertappe, wie ich zusage. Ich atme tief ein und lächele.
    Vor einem spektakulär heruntergekommenen und halb verfallenen Backsteinhaus an einem gar nicht angesagten Ende von Chicago halten wir an. »Würg«, sage ich. »Nachbarschaft blöd, Haus blöd. Das nächste, bitte.«
    »Jen«, fleht Brandon mich an, »geben Sie der Wohnung doch wenigstens eine Chance. Manche sind drinnen viel schöner, als man es von außen erwarten würde.«
    Fletch wirft mir einen mahnenden Blick zu. Ungefähr dreißig Wohnungen haben wir uns jetzt schon angesehen, und immer hatte ich irgendwas auszusetzen. Das Problem ist ganz einfach, dass keins davon der Dot-Com-Palast ist. Am liebsten würde ich in unserer alten Wohnung bleiben, und ich bin stinksauer, dass wir sie uns nicht mehr leisten können.
    »Also gut.« Missmutig trotte ich hinter ihnen her und schaufele mit den Schuhen durch den Schnee wie ein Schneepflug. »Aber ich kann euch jetzt schon garantieren, dass es mir nicht gefallen wird.«
    Wir gehen die frisch gestrichene Treppe nach oben, und Brandon macht sich am Türschloss zu schaffen. Dann öffnet er die Tür zu einer geräumigen Wohnung mit brandneuem Dielenboden, einer Gourmetküche mit Granitarbeitsplatten, Edelstahlgeräten und Kirschholzschränken. Die Küche ist riesig und modern mit einer zuckersüßen Frühstückstheke. Gegenüber der Küche ist ein Raum mit einem Marmorkamin, reich verziertem Sims und in die Wand eingelassenen, von hinten beleuchteten Bücherregalen. Außerdem wartet das Zimmer mit freigelegten Backsteinmauern auf und ist mindestens dreimal so groß wie unser bisheriges Wohnzimmer. »Ist das dasselbe Haus, das wir von draußen gesehen haben?«, frage ich mich verdutzt und überlege, ob die Benzindünste vielleicht einen Filmriss verursacht haben.
    »Aber sicher doch.« Brandon strahlt übers ganze Gesicht. Das ist die positivste Reaktion, die er mir bisher entlocken konnte.
    Wir werfen einen Blick in das erste Schlafzimmer, das geräumig ist und hell und über einen begehbaren Kleiderschrank verfügt. Hübsch. Daran schließt sich ein funkelnagelneues Badezimmer an, mit sandfarbenen Kalksteinfliesen und Glasbausteinelementen. Korrigiere, sehr hübsch. »Und Sie sind sich ganz sicher, dass es nur 1600 Dollar kostet und Hundehaltung erlaubt ist?«
    Weder Brandon noch Fletch hören, was ich sage. Die beiden sind in dem hinteren Zimmer, dem Hauptbad. Als ich zu ihnen hineingehe und mein Blick auf die südliche Wand fällt, klappt mir die Kinnlade herunter. Ein Drittel des Raums ist mit traumhaft schönem aquamarinblauem Marmor mit feinen glitzernden blau-goldenen Äderchen getäfelt. Mitten vor dieser Wand steht die größte Whirlpoolwanne, die ich je gesehen habe. Drei Stufen führen hinauf, und zwei Leute passen da spielend rein. Das ist keine Wanne – das ist ein Badealtar. Würden wir hier wohnen, ginge mein Traum, in der Wanne liegend fernzusehen, endlich in Erfüllung.
    Alle drei stehen wir da und bestaunen mit offenem Mund dieses unglaubliche Badezimmer in all seiner Pracht und Herrlichkeit. So einen Badetempel habe ich bisher nur in Las Vegas gesehen, als ich mal im Luxor in eine Edelspielersuite umgebucht wurde. 138
    Gleich neben der Wanne ist eine gigantische verglaste Dusche eingebaut, und dahinter hängt ein Doppelwaschbecken mit Kirschholzunterschränken an der Wand, von verstellbaren Strahlern

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