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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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gedacht?
    Jen
     
    Jennifer A. Lancaster
Managerin, Interaktive Produkte, Mittlerer Westen
312-555-2790
    »Diese E-Mail dient nur als Verhandlungsgrundlage. Es entsteht dadurch keine Verpflichtung, eine verbindliche Vereinbarung mit Cororate Communications Conglomerate, Inc. auszuhandeln oder einzugehen.«

     
    CORP.COM.E-MAIL
     
    An: SweetMelissa
Von: [email protected]
Datum: 13. August 2001
Betreff: Langsam wird’s langweilig
     
    Grüße und Küsse!
    Da wir uns offensichtlich in absehbarer Zeit nicht wiedersehen werden, kommt jetzt einfach eine kurze schriftliche Zusammenfassung der Ereignisse der jüngsten Zeit. Mann, die letzten Tage waren echt ätzend. Montag habe ich mich auf den Weg nach Dallas gemacht und musste eine endlos lange, HEISSE Taxifahrt zum Flughafen über mich ergehen lassen. Die Klimaanlage vorne funktionierte wohl tadellos, die für die Rücksitze allerdings leider nicht. Ein Glück also, dass ich nicht vorne auf dem Fahrersitz gesessen habe – wobei, wäre vielleicht besser gewesen, weil mein Taxifahrer während der Fahrt damit beschäftigt war, mit der Gabel sein Mittagessen in sich reinzuschaufeln und gleichzeitig zu telefonieren.
    Nach einer endlos langen, HEISSEN Wartezeit im einzigen nichtklimatisierten Teil des gerade frisch renovierten Flughafens durften wir endlich in den Flieger steigen, wo wir dann abermals eineinhalb Stunden lang ohne Klimatisierung festsaßen, bis wir schließlich abhoben. Ich glaube, zwischendrin war ich kurz ohnmächtig.
    Du kannst Dir also vorstellen, wie ich mich gefreut habe, wieder hierher in die schwülheiße Sauna zurückzukommen. Hier ist es noch schlimmer als in Dallas, wo es zwar siebenunddreißig Grad waren, aber immerhin die Luft trocken ist. Auf dem Nachhauseweg habe ich den Taxifahrer ultimativ aufgefordert, die Klimaanlage aufzudrehen, was er zwar gemacht hat, allerdings hat er die Trennscheibe nur einen winzigen Spalt geöffnet. Ich habe die ganze Fahrt geschwitzt, als bekäme ich es bezahlt. Eins verstehe ich einfach nicht: WARUM ZUM GEIER KONNTE ER NICHT EINFACH DIE VERDAMMTE TRENNWAND RUNTERMACHEN? Hatte er womöglich Angst vor der adrett gekleideten weißen Frau mit den vielen Koffern, die er in eine gehobene Wohngegend kutschieren sollte? Und warum helfen einem die Taxifahrer eigentlich nicht mehr mit dem Gepäck?
    Hatte ich schon erwähnt, dass ich am Montag achtzehn Stunden am Stück gearbeitet habe bzw. unterwegs war und gestern sechzehn Stunden, davon zehn Stunden, in denen ich nonstop hintereinanderweg eine Präsentation nach der anderen abgehalten habe? Ich bin so müde, ich kann nicht mal mehr geradeaus gucken.
    Jetzt muss ich mir ein Taxi rufen, damit ich noch schnell zum Lunch einen Kunden vollschwitzen kann, ehe ich anschließend nach New York fliege. Was natürlich auch bedeutet, dass MAL WIEDER nichts aus unserem Treffen wird. Würde am liebsten heulen, werde aber wahrscheinlich eher jemanden treten. Ach ja, und wie geht’s Dir? Jen
     
    Jennifer A. Lancaster
Managerin, Interaktive Produkte, Mittlerer Westen
312-555-2790
    »Diese E-Mail dient nur als Verhandlungsgrundlage. Es entsteht dadurch keine Verpflichtung, eine verbindliche Vereinbarung mit Corporate Communications Conglomerate, Inc. auszuhandeln oder einzugehen.«

     
    Der erste in einer Reihe verhängnisvoller Fehler war womöglich, mir Finanztipps aus einem Buch mit dem schönen Titel Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin zu holen. Aber wenn man verzweifelt sechstausendfünfhundert Dollar auftreiben muss, kommt man auf die irrsten Ideen.
    Wie einen ganzen Sommer auf dem Rücksitz eines Taxis zu verbringen und zu schwitzen wie ein Schwein.
    Oder mit einem begrenzten Budget auskommen zu wollen.
    Beschwingt in Miss Becky Bloomwoods Louboutin-beschuhte Fußstapfen steigend komme ich zu dem Schluss, dass auch ich weniger Geld ausgeben muss .

     
    »Wie viele unschuldige Muppets mussten dafür wohl ihr Leben lassen«, raunt Fletch und fährt skeptisch mit der Hand über eine limettengrüne Ottomane in dem Gold-Coast-Möbelladen, der so trendy ist, dass einem fast die Worte fehlen. »Erklärst du mir bitte noch mal, was an der Couch auszusetzen ist, die wir haben.«
    »Sie ist potthässlich«, entgegne ich. »Da warst du aber vor einem Jahr noch anderer Meinung, als du bei Pottery Barn ihretwegen einen hysterischen Anfall bekommen hast. Wenn ich mich recht entsinne, hast du damals behauptet, dein Leben sei nicht mehr lebenswert, wenn du dieses

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