Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
nicht mal so schlecht.“
Und so ging der Drummer mit einem Zwinkern und einem Lächeln davon und ließ einen verdutzten Ceely zurück.
Kapitel 10
Ganz besondere Highlights während einer Tournee waren für Dice Open Air Konzerte. Eigentlich kümmerte es ihn nicht, wo seine Band spielte, Hauptsache das Publikum und die Atmosphäre stimmten. Aber eine Show unter freiem Himmel - das war nicht zu toppen.
Dice liebte es, seine tanzenden Fans in der strahlenden Sonne zu beobachten und das Gefühl zu haben, die ganze Welt würde ihn singen hören. Open Air Konzerte gaben ihm den absoluten Kick und jedes Mitglied der Band wusste das.
Dice war an diesem Nachmittag nicht zu beruhigen. Chika hatte die Teilnahme an einem Festival angekündigt und damit einen Schalter im Kopf des Sängers umgelegt, der ihn auf der Stelle in einen Hurricane verwandelte. Einmal losgelassen konnte man ihn nicht mehr aufhalten. Zweifellos würde es heute ein verdammt guter Auftritt werden.
Die Veranstaltung fand in einer Parkanlage statt. Das Gelände war abgesperrt und vor Konzerteinlass nur für VIPs zugänglich. Als Ceely den Tour-Van direkt neben der Bühne abstellte, klebte Dice förmlich mit der Nase an der Scheibe. Die Band stieg aus und Dice gesellte sich zusammen mit Ceely zu ein paar alten Bekannten; Rocker und Punks, die mit Bier auf alte Zeiten anstießen.
„Ich fass’ es nicht. Dice. Du auch hier?“
Ein Kerl, so groß wie ein Bär, mit dichtem, schwarzen Bart und einer Glatze, kam auf den Sänger zu und griff nach seiner Hand.
„Hey Rufus, was geht?“
„Was soll schon gehen? Geile Party, wir lassen es rocken, was?“
„Worauf du wetten kannst.“
„Willst du ’n Bier? Und ein Steak? Wir wollten gerade den Grill anschmeißen.“
Rufus warf Dice eine Dose herüber. Doch noch, bevor er sie fangen konnte, schnappte Ceely sie ihm weg, sah ihn ernst an und ermahnte ihn, keinen Alkohol vor der Show zu trinken.
„Sag bloß, du hast immer noch deinen persönlichen Babysitter?“ Rufus lachte. „Wechselt er dir eigentlich auch deine Windeln?“
Dice nahm Ceely das Bier aus der Hand, öffnete den Verschluss und saugte den spritzenden Schaum auf. Dann wischte er sich den Mund ab und schmunzelte teuflisch.
„Im Gegensatz zu dir scheiße ich mir nicht mehr in die Hose.“
Er reichte Ceely das Bier, nickte ihm zu, er solle auch einen Schluck trinken. Die anderen Kerle im Hintergrund grölten und traten näher. Rufus verschränkte die Arme vor seiner riesigen Brust und starrte auf Dice herunter. Er beäugte ihn, prüfend, seine Augen zu Schlitzen verengt. Dann wandte er sich zu Ceely und betrachte auch ihn kritisch.
„Vielleicht hat es auch einen anderen Grund, dass ihr immer aufeinander hockt … man könnte ja meinen, dass ihr zwei …“ Rufus beugte sich näher und blies Dice seinen Bier-Atem ins Gesicht. „… Schwuchteln seid und was am Laufen habt.“
Triumphierend baute der Rocker sich auf, genoss die Jubelrufe seiner Kollegen und schien überzeugt zu sein, das Machtspiel gewonnen zu haben. Doch Dice würde so schnell nicht aufgeben. Mit einem Mal drehte er sich zu Ceely, packte ihn am Kragen und gab ihm einen Schmatz direkt auf den Mund.
„Wer sagt, dass wir es nicht sind, huh?“
Und dann war es still. Totenstill. Alle Augen auf Dice gerichtet. Vor allem Ceelys.
Der Sänger schluckte, verstand selbst nicht, was auf einmal in ihn gefahren war und befürchtete, einen riesengroßen Fehler gemacht zu haben, als ein brüllendes Gelächter die Spannung löste.
„Mensch Dice, du bist immer noch ganz der Alte“, platzte es aus Rufus heraus.
Er musste sich den dicken Bauch halten und hatte Tränen in den Augen. Dann schlang er seinen Arm um Ceelys Schultern, zog den Bodyguard fest an sich und strich ihm mit seiner großen Pranke durch die Haare.
„Du hast es nicht einfach mit ihm, was? Darauf trinken wir einen.“
Dann gab es Musik, Barbecue und jede Menge Bier - bis Chika nach ihnen rief und den Soundcheck für ‚Guilty Pleasure’ ankündigte.
Ja, Open Air Konzerte und frische Luft verdrehten Dice den Kopf, schienen ihn leichtsinnig und risikofreudig zu machen. Aber genau das bereitete dem Star einen Mordsspaß.
Während der Probe alberte er herum, dichtete neue Texte zu den Liedern und trieb Chika in den Wahnsinn. Aber das kümmerte ihn nicht. Ceely, der am Rand der Bühne stand und sich beinahe totlachte, wog alle Schimpfereien der Managerin auf.
Als Chika mit dem Veranstalter über Effekte
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