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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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Gerüchte.

Sämtliche Zeitschriften Australiens und aus dem Rest der Welt lagen auf dem Tisch des Besprechungszimmers verteilt. Dice und Ceely saßen kreidebleich der Managerin Chika gegenüber und wagten es nicht, einen Blick auf die besagten Berichte zu werfen. Aus den Augenwinkeln beobachtete Dice, wie Ceely mit seinen Fingern spielte. Das Rascheln des Papiers, als Chika durch die Magazine blätterte, machte ihn nervös. Er rutschte ein Stück von seinem Bodyguard ab – wollte auf keinen Fall noch mehr Beweise liefern, dass ...
    „Interessant. Wirklich sehr interessant.“
    Dice sah auf. Er hatte Schwierigkeiten, den Gesichtsaus-druck seiner Managerin zu deuten. Wenn sie lachte, hieß das noch lange nicht, dass sie gute Laune hatte. Und wenn sie zornig erschien, konnte es gut sein, dass sie in allerbester Stimmung war. Dice wartete ab, was sie zu sagen hätte. Sein Gefühl versprach ihm nichts Gutes.
Als Chika ihre Hände auf den Tisch schlug, glaubte Dice, sein Herz würde stehen bleiben. Er zuckte zusammen und fiel vor Schreck beinahe vom Stuhl.
    „Ich weiß nicht ...“, begann Chika und deutete auf den Papierberg vor sich, „... was ihr euch dabei gedacht habt.“
Dice sank tiefer.
    „Um ehrlich zu sein, fühle ich mich von euch hintergangen.“
Jetzt wusste Dice eindeutig, wie Chikas Stimmungs-Barometer ausschlug. Schlecht. Ganz schlecht. Vielleicht könnte er einen Hustenanfall vortäuschen und sich aus dem Staub machen. Sollte Ceely das Ganze regeln. Schließlich war es sein Arm, der auf dem Foto um seinen Körper … Mist.
    Wie hatten sie nur so unachtsam sein können? Und wieso dramatisierte die Presse alles?
    Es war ja nicht so, als wenn sie sich auf dem Bild geküsst hätten. Nicht, dass sie sich jemals küssen würden. Dennoch...
Wovor Dice sich am meisten fürchtete, war nicht Chikas Tadel, sondern dass sein Traum zu kippen drohte. Ein schwuler Rockstar? Unmöglich. Dice hätte von Anfang an die Finger von Ceely lassen sollen. Aber wer konnte diesem Mann schon widerstehen?
    „Ihr hättet mich wenigstens in euren Plan einweihen können ...“, hörte Dice Chika sagen, und er glaubte, den Hauch eines Lächelns wahrzunehmen; er runzelte die Stirn. „Na, das war eine grandiose Idee. Gerade jetzt auf der Tour und kurz vor der Veröffentlichung der neuen Single. Wir sind in aller Munde. Was könnte uns Besseres passieren?"
„Öhm ...“ Dice stutzte.
    Wäre es wirklich möglich, dass Ceely und er mit einem blauen Auge davon kommen würden? Mutig rutschte er wieder näher zu seinem Bodyguard heran.
    „Es wird den Erfolg der Band pushen “, sprach Chika weiter. „Aber es war taktisch unklug, dass ihr alles hinter meinem Rücken inszeniert habt."
    „Nun ...“, meldete sich Dice zu Wort. „So wirklich geplant hatten wir das eigentlich ni...“
    Ein Tritt gegen sein Schienbein ließ ihn verstummen. Chika lachte amüsiert.
    „Komm schon, Dice. Du bist doch ein alter Hase und weißt ganz genau, wie man mit der Presse umgehen muss. Immer wieder ein bisschen füttern, hm? Ich weiß schon, warum ich genau dich haben wollte.“
    Die Managerin strahlte vor Triumph. Der Kragen des T-Shirts wurde Dice plötzlich zu eng. Er brauchte Luft.
    „Es ist ja nicht so, als wenn ihr wirklich was miteinander hättet", bestätigte Chika den Sachverhalt. „Jeder weiß doch, wie gerne du mal ein paar Mädchen … und dann mit Ceely? Ich bitte dich.“
    Dice senkte den Blick. Chika hatte überhaupt keine Ahnung.
    „Der Rummel wird irgendwann wieder abflauen“, sah sie voraus. „Und bis dahin nehmen wir alles mit, was wir daraus gewinnen können.“

Chika hatte sich geirrt. Das Interesse der Öffentlichkeit an der wirklichen Natur von Dice’ und Ceelys Beziehung blieb konstant. In jedem Interview wurden sie danach gefragt. Jeder Fan wollte wissen, was an den Gerüchten dran war – und obwohl ‚Guilty Pleasure’ so viele CDs wie lange nicht mehr verkauften, war Dice’ Stimmung auf dem Tiefpunkt.
Aus Neugierde wurde Sensationslust. Keinen Augenblick hatten Dice und Ceely Ruhe vor den Fotografen. Ihre Hotels wurden belagert und beim Ausgehen in Clubs starrten sie alle Augen an. Dice wurde nicht mehr wegen seiner Musik bewundert, sondern wie ein seltenes Tier in einem Käfig begafft.
    Das allerdings war nicht das Schlimmste an allem. Was Dice am härtesten traf, war, dass Ceely und er ihre geheimen Treffen aufgeben mussten. Keinen Sex mehr, keine neckenden Spielchen. Die Distanz wuchs von Tag zu Tag. Dice

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