(Gummi-) Baerenstarke Kerle
zu schön auch mal ein männliches Wesen in solchen Klamotten zu sehen! Die Weiber werden drauf fliegen! Da lacht dich garantiert keine aus! Du musst nur aufpassen , dass dir nicht zu oft in den Hintern gekniffen wird, denn bei dieser Präsentation wird so manche Frau schwach!“
„Danke für deinen seelischen Beistand!“ , grummelte er, schien sich aber zu beruhigen.
Keiner hatte auf Ursula geachtet, sie saß mit weit aufgerissenen Augen und leicht geöffnetem Mund immer noch auf dem Hocker und setzte nun zum Sprech en an: „Das würde ich gern als Erste testen!“, brabbelte sie und rutschte vom Stuhl in Richtung Tim.
„Ach nö!“ , japste dieser und flüchtete außer Sichtweite.
Ursula blieb neben Jasper stehen und betrachtete ihn von oben bis unten mit einem lüsternen Ausdruck im Gesicht.
„Ich denke, Ihnen würde diese Tigerhose noch viel besser stehen!“, hauchte sie.
„Darüber können wir reden , wenn wir alleine sind!“, antwortete Jasper und zwinkerte ihr zu. „Ich muss jetzt hinter die Bühne! Tim geht als Letzter unter den Hammer, könntet ihr ihn vorher abschminken? Wäre klasse! Ich seh euch dann im Saal, und ordentlich mitbieten!“
„Wird gemacht Chef!“ , rief Smokey ihm hinterher.
De r Blick, den Ursula ihm nachwarf, war eindeutig nicht jugendfrei!
Ich hatte nicht gewusst, dass sie so ein Aufreißertyp war!
Ca. 20 Minuten hielten wir uns noch in der Garderobe auf. Smokey musste sich abschminken und ich trichterte Ursula Kaffee ein. Sie wurde zwar immer wacher und aufgekratzter, aber nüchterner schien sie nicht zu werden! Daraufhin genehmigte ich mir meine ersten zwei Martinis. Vielleicht musste ich meinen geistigen Zustand auch etwas ändern, um an diesem Abend Spaß zu haben!
Wir waren wirklich früh im WildCats angekommen! Es war kurz vor 22 Uhr. Um Punkt zehn sollte die Versteigerung beginnen! Wir waren gespannt, wer außer Tim und Jasper sich noch zur Verfügung gestellt hatte. Brennend vor Neugier trippelten wir in den großen Saal zur Tanzfläche, vor der die Bühne sich erstreckte.
Bis jetzt war sie leer. Das Licht war gedimmt und es lief leise Musik aus den Achtzigern. Der ganze Raum war voller Frauen jeden Alters. Vereinzelt, zu zweit oder in größeren Grüppchen standen sie zusammen und tuschelten wie wir darüber, was sie wohl erwartete. Jede schien sich sicher, heute nicht alleine nach Hause zu gehen, koste es was es wolle. Und wenn ich von der Höhe meines durchschnittlichen Trinkgeldes ausging, konnte sich das Kinderheim bald einen eigenen Ponyhof leisten!
Ohne Vorwarnung strahlte ein greller Spot auf die Bühne und Joe Cocker grölte „You can leave your hat on!“ durch die Lautsprecher! Waren wir hier beim Manstrip gelandet? Auch nicht schlecht!
Aber leider daneben.
Mit langen Schritten kam ein schleimiger Anzugtyp in die Mitte der Bühne geschlichen und eröffnete uns den Beginn der Versteigerungsshow.
„ Einen wunderschönen guten Abend meine Damen! Ich hoffe Sie haben sich bis jetzt schon gut amüsiert!“ Der meint wohl vorgeglüht, dachte ich. „Mein Name ist Thomas und ich darf Ihnen heute die tollsten Typen nördlich des Äquators vorstellen! Alle noch Single, alle mit den besten Manieren und frisch rasiert! Auch wenn Sie es bei manchen nicht gleich sehen! Kicher!“
Man n, war der Typ hohl, wo hatte Jasper den denn aufgetrieben?
„Der ist doch vom Radio!“ , piepte Ursula begeistert.
„Schön“ , sagte ich, „vom Erbschleicher-Sender wahrscheinlich!“
„Wir beginnen immer mit einem Mindestgebot von 20 Euro und steigern uns dann in Zehner-, ab 100 Euro in –Zwanziger- und ab 300 Euro in Fünfzigerschritten! Heben Sie einfach Ihre schönen Hände, ich werde sie nicht übersehen! Noch eine Bitte bevor wir beginnen, meine Damen, ich möchte Sie noch mal daran erinnern, dass jedes Gebot verpflichtend ist und wenn Sie sich den Mann Ihrer Träume nicht leisten können, seien Sie nicht traurig, vielleicht klappt es ein andermal auch ohne Geld! Und jetzt möchte ich Ihnen unser erstes Exemplar vorstellen!“ Mit einer einladenden Handbewegung ging er einige Schritte zurück und stellte sich, von uns aus gesehen, links an die Seite der Bühne. Der Spot wanderte zum rechten Vorhang und begleitete den Hervorkommenden bis zur Mitte.
Ein Raunen ging durch die Menge. Ob positives oder negatives Erstaunen damit ausgedrückt wurde , konnte man nicht heraushören.
Der Typ war groß und hatte sehr kurzes blondes Haar. Er war ganz gut
Weitere Kostenlose Bücher