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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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Viertelstunde auf der Toilette und wusste nicht ein noch aus. Einerseits weil mein Magen sich nicht zu beruhigen schien und andererseits weil ich so ein dummes Schaf war. Ich starrte gegen die Klotür und wünschte mir irgendwelche primitiven Sprüche daran entdecken zu können, um mich abzulenken, aber außer dem geistreichen Spruch „Bitte keine Hygieneartikel in der Toilette entsorgen, danke!“ stand nichts an der weißen Tür. Was für eine langweilige Sitzung!
     
    Leicht grün um die Nase gesellte ich mich wieder zu Ursula.
    „Kindchen, zu viel Alkohol ist nicht gut für dich!“, tönte sie, als sie meinen Zustand bemerkte.
    Du musst gerade reden, dachte ich, sagte aber: „Hast ja recht! Lass uns lieber gehen, wir haben doch noch etwas vor heute Abend!“
    „Ja ja!“, begann sie, ich zog sie zur Seite und verabschiedete mich schnell von den anderen, bevor sie uns noch blamierte.
    Herr Reinhardt drückte mich an sich und wünschte mir alles Gute für die Zukunft, Siegfried säuselte , wir sollten es nicht übertreiben, und „Andreas“ prostete uns mit seinem x-ten Jägermeister zu: „Kannst dich ja mal bei mir melden wenn du Hilfe brauchst, bei was auch immer!“ Seine Augen glänzten glasig und wir suchten das Weite.
    „Tschüss i, Siegfried!“, kam es von Ursula. Sie fuchtelte ihm mit dem Zeigfinger wild vor der Nase herum und sagte mahnend: „Und fang nich wieder so ordinär an zu rülpsen wenn du besoffen bist!“
    Kopfschüttelnd zog ich sie raus.
     
     

 
 
Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!
     
    „Also wirklich, was sollte der Spruch denn jetzt noch?“, fauchte ich Ursula an, die zwar noch gerade gehen konnte aber sämtliches Benimm schon über Bord geworfen hatte.
    „Wieso? Du weißt gar nicht wie eklig das ist wenn Siegfried anfängt zu rülpsen! Ich hab das mal erlebt vor zwei Jahren auf ´ner Silvesterparty! Da hat er doch tatsächlich…“
    „Ich will es nicht wissen!“ , knurrte ich, als ich sie ins Auto schob, aber sie achtete nicht darauf.
    „Da hat er doch tatsächlich…“ , setzte sie zu zweiten Mal an, „ein ganzes Glas Bowle, und er hatte vorher schon so sechs, sieben, da hat er das Glas in einem Zug ausgeleert, aber mit nur einmal Schlucken und dann…“
    „Ich will es gar nicht hören!“ , sagte ich resigniert und konzentrierte mich auf den Verkehr.
    „Dann musste er natürlich rülpsen und die ganze Bowle, er stand ja noch vor dem Buffet, zurück in die große Schüssel! Hat außer mir glaub ich keiner mitgekriegt, und ich hab nichts gesagt. Na ja, aber ich hab auch keine Bowle mehr getrunken!“ Sie grinste und ich würde jetzt auf ihren Partys auch lieber der Bowleschüssel fernbleiben!
    „Manno mann!“, schnaufte ich als Reaktion auf ihr Gelaber und ihren derzeitigen Zustand, sie würde an dem Abend selbst Freddy Krüger ersteigern, hatte ich das Gefühl.
    „Siehst du , ich hab doch gesagt, ganz schön eklig, der Siegfried, aber durch die Erdbeeren is das nicht weiter aufgefallen!“, winkte sie ab und schien das Thema endlich beendet zu haben.
    Wir waren schon fast am WildCat s angekommen, ich war mir nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war Ursula mitzunehmen.
    „Du siehst müde aus, Uschi! Soll ich dich nicht besser nach Hause fahren?“ , säuselte ich heuchlerisch. So besoffen war sie noch nicht, als dass sie mich nicht durchschaut hätte.
    „Quatsch nicht! Du willst mich nur loswerden! Bin ich alte Schachtel dir etwa peinlich? Kannst ruhig sagen, dann tu ich so als wäre ich alleine da!“ , schnatterte sie.
    „Du bist mir doch nicht peinlich , ich glaube nur dass ich auf dich Acht geben muss, wer weiß was du dir sonst für einen Hengst an Land ziehst.
    Du sollst dein Geld ja nicht für irgendeinen Almöhi ausgeben und am nächsten Tag beim Aufwachen am Herzinfarkt sterben!“, erklärte ich mich.
    „Hast auch wieder r echt! Dann pass halt ein wenig auf mich auf!“, meinte sie und marschierte zum Eingang.
    Ich hatte noch nicht mal ganz die Tür abgeschlossen! Wir durften übrigens als Personal auf dem Hinterhof parken, Got t sei Dank, wer weiß wohin sie mir bei längerem Weg sonst noch entwischt wäre!
    So lief sie nur Tim in die Arme, der sie mit einem netten Gespräch aufhielt , bis ich bei ihnen angelangt war.
    „Ich denke du hast heute Abend was anderes zu tun?“, begrüßte ich ihn.
    Er drückte mich kurz und tat geheimnisvoll : „Wer hat dir denn so was erzählt? Hier werden doch nur echte Kerle versteigert, wer will mich

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