(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Kragen! Gut , er war das letzte Opfer, aber konnten die nicht anders an einen Mann kommen?
„2.700 Euro “, dröhnte Thomas Hammermännchen.
„3 .000 Euro, 3.500 Euro, 4.000 Euro! Bietet jemand mehr? 4.000 Euro für die reizende Lady mit der Nummer 61! Zum Ersten, zum Zweiten…“
Wieso genau ich das tat weiß ich bis heute nicht, es muss an Tims verzweifeltem Gesichtsausdruck gelegen haben als er die Nummer 61 erblickte, sie war Mitte 40, blondiert, blauäugig, geschminkt und für ihr Gewicht etwas zu klein geraten, dafür um so gieriger!
Ich hob die Hand.
„Für 5.000 Euro an die 2412!“, kreischte Hammer-Thomas, „das ist Rekord, Sie müssen es aber nötig haben!“ Das war ihm eindeutig rausgerutscht, denn er überspielte es mit einem: „Herzlichen Glückwunsch, einen wunderschönen Abend und der Sekt ist an der Bar für Sie kaltgestellt. Applaus für unsere wundervollen Damen und die tollen Männer dieses Abends! Damit verabschiede ich mich von der Bühne! Aber falls Sie mich privat treffen sollten, ich bin für jede Schandtat offen!
Er flüchtete hinter den Vorhang und ich stand mit hochrotem Kopf und mordsmäßig wütend zwischen den gaffenden Weibern!
Ab zur Bar!
„Kevin, gib mir meinen Sekt! Ich hoffe du hast mir eine Mega-Flasche zurückgelegt!“, grunzte ich.
„Och, Schneewittchen, tu doch nicht so! Hat Jasper dir die Kohle nicht zugesteckt?“ , zwinkerte Kevin.
„Vergiss es, so war das nicht geplant!“ , grummelte ich zurück, „gib mir lieber schnellstens was zu trinken bevor der jammernde Kater hier auftaucht!“
Gerade als ich das erste Glas Sekt an die Lippen setzte kam Tim freudig lächelnd und zum Glück umgezogen auf mich zugestürmt!
„Du hast mich gerettet! Danke, danke, danke! Ich sah mich schon bei der scharfen Inge Meisel auf der Couch sitzen und Händchen halten! Das heißt, ich wäre froh gewesen, wenn es beim Händchenhalten geblieben wäre! Wer weiß, was sie alles von mir verlangt hätte? Du kannst dir nicht vorstellen, was für eine Angst ich ausgestanden habe!“, schnaufte Tim.
„Prost“ , sagte ich und leerte mein Glas in einem Zug.
Im Laufe des restlichen Abends schaffte ich wortkarg die Magnumflasche.
Tim erzählte unterdessen alles was in der Zwischenzeit, in der ich mich in Berlin rumgetrieben hatte, hier passiert war.
Jasper hatte wie ein Wilder organisiert, um diese Versteigerung zum Laufen zu bringen. Der Hammer-Thomas hatte sich geradezu aufgedrängt! Der Sender wollte die Versteigerung live übertragen, jetzt wurden allerdings nur Ausschnitte in seiner Sendung am Nachmittag gebracht. Er verzog das Gesicht und meinte: „Dann bringen sie bestimmt auch mein Ständchen! Wenn ich da bloß vorher dran gedacht hätte!“
Prosc iutto Negro
Tatsächlich, nachdem mich Tim mehr oder weniger unversehrt zu Hause abgelegt hatte und ich mich am späten Nachmittag aus dem Bett rollte, umringt von Hund und Katze, dudelte ständig „Schneeflöckchen Weißröckchen“ über den Äther! Ich hätte natürlich den Sender wechseln können, aber zu diesem Schluss kam ich erst gegen 21 Uhr, als Smokey anrief, um mich auf die Radiosendung hinzuweisen!
„Verdammt noch mal!“ , brüllte ich in den Hörer, „den Quark hab ich jetzt schon 20-mal gehört, inklusive gestern! Jetzt fängst du auch noch damit an! Gibt es nicht noch was anderes auf diesem Planeten was die Leute interessiert, außer diesen menschlichen Armseligkeiten?“
„Dann mach doch das Radio aus!“ , sagte Smokey trocken und legte auf.
Ja, wenn mir gute Freunde nicht ab und an einen Ratschlag geben würden , wäre ich aufgeschmissen!
Ich drehte dem Hämmerchen-Thomas den Saft ab und hatte meine Ruhe.
Sehr gut, ich schob mir eine Tiefkühlpizza in den Ofen und beschloss , mich nicht mehr aus dem Haus zu bewegen.
Lohengrin wuselte um mich herum und signalisierte mir mit herzzerreißendem Gewinsel, dass er unbedingt noch mal die Nachbarschaft erkunden wollte. Alibaba hatte sich auf der Couch eingerollt und schnurrte genüsslich. Wenigstens einer, der zufrieden ist, dachte ich.
Gut, bis die Pizza fertig ist dauert es noch gut 15 Minuten, da konnte ich doch mit L. schnell einmal um den Block!
Ich schwang mich in meinen Mantel und klickte L. die Leine an.
Vergnügt schwanzwedelnd hüpfte er vor der Tür auf und ab.
Es war noch sehr hell, ein leichter Wind wehte mir durch die Haare und verschaffte mir einen klaren Kopf. Ich musste noch 5.000 Euro bei Jasper
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