Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
Vom Netzwerk:
recht, sie war noch verängstigt und machte, anstatt sich zum Futter zu begeben , einen See aufs Linoleum.
    Frau Hoffmann schob den Wicht zum Brei und wischte die Hinterlassenschaft schnell auf. Dann wusch sie sich die Hände.
    „Versuchen Sie es ruhig schon mal, einfach mit dem Finger hinein und vor die Nasen halten!“, lächelte sie. Meine Unsicherheit war wohl zu offensichtlich.
    Ich tunkte meinen Zeigefinger in den lauwarmen Brei und streckte ihn Lohengrin entgegen. Er guckte interessiert und schnupperte, seine kleine Zunge machte sich dann doch ziemlich schnell über die Mahlzeit her.
    Ich tunkte erneut in den Brei und Lohengrin tapste meiner Hand hinterher. Ein drittes Mal brauchte ich ihn nicht zu locken, er schlabberte genüsslich aus der Schale und wippte dabei mit seinem winzigen Schwänzchen. Elsa traute dem Frieden noch nicht, aber sie war neugierig und besah sich genau, was ihr Brüderchen dort wohl machte.
    Frau Hoff mann hatte sich zu uns heruntergekniet und versuchte Elsa nun ihrerseits zu locken. Es klappte! Ich übernahm und ihre raue Zunge kitzelte meinen Finger. Hastig schleckte sie alles auf, was ihr dargeboten wurde.
    „Und Ihr Kater hat S ie wirklich zu den Welpen geführt?“, fragte Dr. Hoffmann ungläubig.
    „Ja, ich wusste doch auch nicht was er wollte, aber er war sehr beharrlich . Vielleicht dachte er, es wären Mäuse!?“, sagte ich.
    „Nein, Katzen riechen den Unters chied. Er ist ein echter Held, Ihr Kater!“
    Nach der Raubtierfütterung gab die Tierärztin mir eine Probepackung Welpennahrung mit und eine Tüte voll Katzenfutter für den Helden!
    Ich war ganz stolz auf mein Prachttier! Die Rechnung ließ mich allerdings schnell wieder auf den Boden zurückkommen.
    94 Euro ! Hammer! Teurer Nachtspaziergang!
    So viel Geld hatte ich nicht dabei. Ich zahlte mit Karte und be dankte mich artig für ihre Hilfe zu so später Stunde.
     
    Kaputt und übermüdet kam ich zu Hause an.
    In der Hoffnung, Elsa und L. würden sich noch mal erleichtern, setzte ich sie vor dem Haus auf den Rasen. Anstatt ihr Geschäft zu machen, saßen die zwei nur belämmert da und schauten sich um. L. fing an Elsa zu stupsen und rangelte mit ihr herum. Eine Weile sah ich ihnen zu. Als ich einsah, dass es keinen Sinn machte weiter zu warten, hob ich sie auf und brachte sie nach drinnen. Ich bettete meine beiden Schützlinge auf die Decke im Küchenkarton und drehte die Heizung auf mittlere Stufe runter. Es herrschten inzwischen Saunatemperaturen!
    Dann löschte ich das Licht und schloss die Küchentür. Hoffentlich machten sie keinen Blödsinn, aber was sollten die Kleinen schon anstellen, die Küche schien mir krisensicher.
    Alibaba rollte sich davor zusammen und hielt Wache. Komischer Kater!
    Erschöpft fiel ich ins Bett.
     

Lack und Leder
     
    Keine fünf Stunden später war es mit dem Schlaf vorbei. Fürchterlich maunzend sprang Alibaba auf meiner Bettdecke herum und gab erst Ruhe, als ich mich aus dem Bett bemühte. Es war neun Uhr morgens, kannte er denn kein Erbarmen? Ja, du hast Hunger! Ich weiß!, dachte ich und schlüpfte in meinen Bademantel. Der Kater kam nicht in die Küche zu seinem Fressnapf, kein Wunder, dass er Alarm schlug.
    Ich öffnete die Tür und musste erstmal scharf nachdenken, was war letzte Nacht denn alles passiert? Ich war wirklich auf den Hund gekommen! Kein Traum! Zwei Wollknäule saßen zwischen einem Berg von Zeitungspapier, einem umgekippten Besen und herumrollenden Katzenfutterdosen auf dem Boden und vergnügten sich.
    Das schmutzige Papier sammelte ich auf und steckte es in den Mülleimer, dafür legte ich Frisches aus. Neben der Spüle stand die Dose mit dem Milchbrei. Erst Katze oder erst Hunde füttern? Ich entschied mich für die Katze und öffnete eine Dose. Um die Kleinen nicht abzulenken und den Kater ungestört fressen zu lassen, stellte ich seine Schale in den Flur. In einem tiefen Teller mischte ich den Brei an und stellte ihn auf den Boden. Wäre auch zu schön gewesen, wenn Elsa und L. sich noch hätten erinnern können. Also wieder das Fingerspielchen. Diesmal klappte es aber schneller und auch Elsa traute sich an den Breiteller. Und was ess ich? Mein Magen knurrte laut. Brötchen waren nicht schlecht. Aber erst zum Mittag, ich musste erst einkaufen gehen! Für die Fahrt brauchten wir noch Proviant und musste ich die Racker im Auto eigentlich anschnallen?
    Beim Ausschlecken des Tellers kamen sich die beiden in die Quere, jeder wollte den letzten Rest ergattern.

Weitere Kostenlose Bücher