(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Sie traten dabei auf den Tellerrand und klappernd eroberte L. den Teller , indem er sich hineinsetzte. Ich räumte die Dosen an ihren Platz und stellte den Besen wieder auf. Dann schnappte ich mir Lohengrin und wischte ihm die bekleckerten Pfoten ab. Ich entließ ihn auf den Boden und räumte den Teller in die Spüle. Des Gewusels überdrüssig, ließ ich die beiden in der Küche zurück und ging mich waschen und anziehen.
Mit einem leichten Make-up, einer grünen Sommerhose und gelbem Top war ich wieder einsatzbereit. Ich machte mich auf zum Flöhehüten. In der Küche angekommen, erwartete mich ein schönes Bild, beide Hündchen und der Kater kuschelten in der Kiste unter dem Tisch. Sollte ich sie alleine lassen? Ich verschob die Antwort darauf und beschloss, die ganze Wohnung mit Zeitungspapier auszulegen. Es reichte nur noch für Flur und Wohnzimmer. Die Türen zu Bad und Schlafzimmer schloss ich vorsichtshalber. Vielleicht hatten Ursula und Smokey noch alte Zeitungen für mich übrig?
Ursula müsste in der Firma sein, hoffentlich war sie Stefan noch nicht begegnet! Nervös mit den Nägeln auf die Tischkante klopfend rief ich sie an.
„Firma Reinhardt und Sohn, Wegner am Apparat, was kann ich für Sie tun?“, meldete sie sich.
„Ich brauch Zeitungspapier und einen Babysitter!“ , überrumpelte ich sie.
„Wie bitte? Sarah, bist du das? Wozu brauchst du einen Babysitter?“ , fragte sie nüchtern. „Was hast du schon wieder angestellt?“
„Ich! Gar nichts! Ich bräuchte dich von Mittwoch bis, ich weiß nicht genau wann , zum Katzenhüten. Smokey und ich wollen nach Berlin, Felix besuchen. Außerdem bin ich stolzer Besitzer von zwei Hunden, die nehm ich aber mit auf Tour, so würden deine Aufgaben nur aus morgen- und abendlichem Füttern und Katzenstreicheln bestehen. Wär das möglich?“, fragte ich drängelnd.
„Nu, halt mal den Rand! Katerfüttern geht klar. Wieso hast du Hunde, brennen dir die Schnürsenkel? Gleich zwei , zum Geier – hast du vor, einen Streichelzoo zu eröffnen? Ich hab jetzt keine Zeit! Bist du heute Abend zu Hause? Dann komm ich vorbei“, sagte sie ärgerlich.
„So gegen 19 Uhr müsste ich spätestens wieder da sein. Bring bitte Zeitungen mit! Du wirst schon seh en wofür! Hast du Stefan eigentlich schon gesehen? Kannst mir nachher erzählen. Bis dann, Tschüssi!“, schnell legte ich auf.
Ich musste Hundefutter kaufen!
In der Küche war wieder Leben. Fauchen und Japsen drang an mein Ohr und Elsa kam in die Stube gewackelt. Alibaba war nicht der perfekte Babysitter. Die Knilche waren ihm zu sehr auf die Pelle gerückt und er hatte sie in ihre Schranken gewiesen. Nun saß er vor der Tür und wollte raus. Gut, er hatte eine Pause verdient. Ich ließ ihn in den Garten und kümmerte mich selbst um L. und Elsa. Es war nicht gerade einfach, beide Quälgeister im Blick zu behalten. Lohengrin knabberte an der Couch und Elsa schien sich gerade in Position zu bringen, um ein Häufchen zu machen. Ich packte sie gerade noch rechtzeitig und setzte sie auf ein Stück Zeitungspapier. Als sie ihr Geschäft verrichtet hatte, lobte und streichelte ich sie ausgiebig. Bei Lohengrin versuchte ich es mit einem lauten: „Aus!“ Keine Wirkung. Ich zog ihn vom Objekt seiner Begierde weg und wiederholte mein: „Aus.“ So kam ich nie zum Einkaufen.
Und noch mal ans Telefon!
Hoffentlich war Smokey zu erreichen.
Auf ihrem Festanschluss ging nur der Anrufbeantworter ran. Ich legte auf und versuchte es auf dem Handy.
„Jap!“ , meldete sie sich.
„Hallo, Holland in Not! Hast du Zeit für mich?“ , sagte ich bittend.
„Bin gerade in der Stadt. Ich wollte noch was Nettes für drunter besorgen als Extra-Überraschung für Karsten. Was meinst du, ob er auf Strapse steht?“, gab sie zurück.
„Wer nicht?“ , meinte ich, „kannst du danach vorbeikommen? Nimm irgendwas Verruchtes, Dunkles, darauf fährt er bestimmt ab.“
„Ich bin auch für dunkel! Reicht ’s wenn ich um halb zwölf bei dir aufschlage? Bisschen stöbern würde ich schon gern noch“, wollte sie wissen.
„Ja, passt schon. Bringst du bitte noch alte Zeitungen mit, wenn du hast? Bei mir ist Notstand ausgebrochen!“ , sagte ich.
„Wenn du was zu Lesen brauchst kann ich dir auch ein Taschenbuch mitbringen, hab noch jede Menge männerfeindliche Lektüre zu Hause!“, erklärte sie.
„Brauch eher etwas größeres Toilet tenpapier. Zum Lesen fehlt mir momentan die Zeit!“, meinte ich.
„Soll ich die Zeitung dann
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