(Gummi-) Baerenstarke Kerle
erst weichspülen, oder bevorzugst du jetzt die Marke Sandpapier?“ , zog sie mich auf.
„Kauf du lieber deine Reizwäsche! Hauptsache du kannst mich hier ein paar Stunden vertreten“ , meckerte ich zurück.
„Da du mir mit Sicherheit nachher erzählen wirst, was du schon wieder angerichtet hast, erkläre ich unser Gespräch hie rmit für beendet. A-tschüs, du Nerv-Ei!“
Warum dachte n alle, ich hätte mir etwas zuschulden kommen lassen!? Ich konnte doch nichts dafür, dass irgendein Unmensch kleine Hunde wegwarf! Wenn man einmal etwas falsch macht, ist man anscheinend für alle Zeiten der Dorfdepp! Dann lieber Johnny Depp, der war lecker!
Vorsicht, nicht wieder Felix aus den Augen verlieren! Das konnte Konsequenzen haben!
Ich konzentrierte mich lieber auf die lieben Kleinen und entsorgte Häufchen, wischte Seen auf und hielt sie davon ab, meine Socken zu fressen. Fulltimejob! Aber wie reizend! Sind die nicht niedlich und sooo tapsig! Ich kam mir vor wie eine nervige Verwandte, die einem Zwölfjährigen einen Lutscher in die Hand drückte, ihm durchs Haar wuschelte und feststellte, wie groß er geworden ist! Grauenvoll! Konnte man das abstellen?
Mittag! Smokey war noch nicht aufgetaucht. Sie würde schon kommen, sie war immer zuverlässig! Nur mit der Pünktlichkeit nahm sie es manchmal nicht so genau.
Ich rührte das Mittagsmahl für L. und Elsa an und sah ihnen erfreut beim Breischlecken zu. Dann entschloss ich mich zum Großreinemachen, sammelte alle dreckigen Klamotten zusammen und warf die Waschmaschine an. Selbst um meine modderigen Pumps kümmerte ich mich, immer ein Auge auf die herumwuselnde Meute.
Ding, ding, ding! Bin ja schon unterwegs! Smokey klingelte Sturm. Das hatte ich gern, erst zu spät kommen und dann Randale machen!
Im Flur angekommen wollte ich die Tür öffnen, aber die Zwerge waren hinter mir her.
Ich öffnete einen Spalt und drängte mich zwischen Tür und Rahmen , um den Fluchtweg zu versperren.
„Du kannst mich ruhig rein lassen, ich will dir keinen Staubsauger verkaufen!“, legte Smokey gleich los. Sie hatte ihr Fahrrad am Zaun abgestellt und kämpfte mit einer prallen Plastiktüte und einem Stapel alter Zeitungen. Ich warf einen Blick über meine Schulter, hinter mir quiekte und drängelte Lohengrin, Elsa ließ ihren ersten leisen Kläffer hören.
„Wenn du schnell bist und es keine Verletzten gibt, lass ich dich jetzt rein“, sagte ich, riss die Tür auf und zog sie mitsamt Gepäck in den Flur.
Tür zu, geschafft.
Die Kleinen hatten erst gar nicht versucht zu entkommen, sondern trippelten ängstlich in die Stube und lugten um die Ecke.
„Nein! Wie goldig!“ , schrie Smokey, ließ die Tüte fallen und stürmte hinterher. Elsa hatte keine Chance, Smokey schnappte sie und knuddelte sie durch.
Schon wieder so ei ne nervige Verwandte!
Richtig gekuschelt hatte ich mit den beiden noch nic ht, ich war immer nur hinterhergejagt und hatte versucht, das Schlimmste zu verhindern. Aber da ein Racker schon belegt war und somit gerade nichts anstellen konnte, lockte ich L. zu mir und nahm ihn auch auf den Arm. Es schien gewöhnungsbedürftig. Er wand sich und zappelte.
„Warum hast du mir nie erzählt, dass du dir Hunde anschaffen willst? Ich wär so gern mitgekommen zum Aussuchen! Vielleicht hätt ich mir auch noch einen zugelegt! Du Egoist!“ , schimpfte sie.
„Erstens gab’s da nicht s zum Aussuchen, zweitens...“, wollte ich fortfahren, aber Smokey fiel mir ins Wort.
„Zweitens hast du Ursula mitgenommen. Wieso gab’s nichts zum Aussuchen? Waren die anderen schon weg oder war der Wurf so klein? Ich hab’s! Stefan hat sie dir geschenkt! Ob Karsten auch mal so was Romantisches einfällt?“, brabbelte sie.
„Hörst du mal auf mit deinen unqualifizierten Zwischenrufen!“, sagte ich . „Danke! Außerdem hat mir niemand die Hunde geschenkt, jedenfalls nicht so richtig, und ich wollte auch keine haben! Na ja, ich hatte jedenfalls noch nie darüber nachgedacht. Ich würde fast sagen, Alibaba hat sich Gesellschaft geholt. Und Ursula hat damit nun wirklich nichts zu tun.“
Smokey sah mich an , als hielte sie mich für plemplem, sie kraulte Elsa am Bauch und fast hätte ich erwartet, der Hund würde zu schnurren beginnen, stattdessen schien sie eingeschlafen zu sein. Lohengrin hatte sich auch beruhigt und ließ sich von mir ausgiebig streicheln.
„Und wo hast du die z wei her, oder sind hier noch mehr? Hat sie dir der Storch gebracht?“, meinte sie
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