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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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wollte ich wissen.
    „Harte Heavy-Metal-Typen lockst du mit Blümchenwäsche doch nicht hinter dem Ofen hervor! Außerdem hat mich einer von Karstens Songs inspiriert: Domina-Lady, your beautiful Darkness! Passend, oder?“, schmunzelte sie rechthaberisch.
    „Ich muss zugeben, dass ich dir das nicht zugetraut hätte. Zieh doch mal an das Teil!“, drängelte ich.
    „ Das hättest du wohl gern? Aber wehe du lachst!“, gab sie zurück.
    Fünf Minuten später stand sie geschnürt und gelackt in meinem Wohnzimmer, ich war geplättet! Sie setzte einen gebieterischen Blick auf und stellte sich in Pose.
    „Man n, siehst du gut aus! Geradezu erschreckend! Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich denken, du machst das beruflich! Die neunschwänzige Peitsche fehlt noch, aber vielleicht kann Karsten damit dienen!“, alberte ich weiter.
    „Ne e“, sagte sie und verzog das Gesicht. „Schläge müssen nicht sein. Der arme Kerl wird so oder so nicht mehr wissen wo ihm der Kopf steht, wenn ich mit ihm fertig bin!“ Schallend lachend warf sie mir den Rest aus der Tüte zu. Eine Packung Kondome, wie angekündigt! Ein dunkelgrünes Spitzen-Set, auch schön, und eine kleine Plüschpuppe.
    „Was willst du denn damit?“ , fragte ich und schmiss ihr die Puppe zu.
    „Nic h’ so hart!“, klang es auf einmal nasal aus der Puppe.
    „Geil das Ding, oder?“ , rief Smokey und warf die Puppe zurück.
    „Du geile Drecksau!“ , tönte die Puppe, als sie bei mir aufschlug. Lohengrin hetzte auf mich zu, in Erwartung eines neuen Spielkameraden. Da musste ich ihn leider enttäuschen. Ich sah mir das Teil genauer an. Ein kleines Männchen mit schwarzer Lederhose, freiem Oberkörper mit aufgemalten Haaren auf der Brust und einem Ring im Ohr schmunzelte mich verschmitzt an. Was für ein Blödsinn!
    „Du nun wieder! Macht so was scharf?“, wollte ich wissen und ließ ihn wieder Richtung Smokey fliegen. „Ahh, du tust mir weh!“, stöhnte es.
    „Ist doch lustig, ich konnte ihn nicht im Laden liegenlassen! War runtergesetzt!“ , entschuldigte sie sich.
    „Ihr werdet mit Sicherheit keine Langeweile im Bett haben!“ , kicherte ich und überlegte, ob ich für Felix auch solches Spielzeug brauchte. Der tote Hundehahn war wohl nicht so antörnend!
     
    „Oh!“, erschrocken sah ich auf die Uhr. „Ich muss noch mal los! Um halb fünf muss ich auf der Wache sein, wegen dem Unterwäschepsychopathen. Kannst du noch eine Weile bleiben um auf die Bande aufzupassen? Dann machen wir nachher die Sandwiches und packen den Rest für morgen ein. Ursula wollte auch noch vorbeikommen, falls sie früher kommt, kannst du ihr die Hundestory ja schon erzählen. Sie hält mich nämlich für verrückt!“
    „Nicht ganz aus der Luft gegriffen dieser Verdacht!“ , grinste Smokey. „Aber ich bleibe trotzdem und halte hier die Stellung. Hast du noch eine Tasche für mich? Dann kann ich den Hundekram für morgen schon mal einpacken.“
    „Nicht wirklich “, sagte ich, meine anderen Taschen waren viel zu klein, in der Großen waren meine Klamotten und einen Koffer bekamen wir nicht mehr ins Auto. „Wie wär’s mit einer Tüte?“ Ich zeigte auf die Einkaufsbeutel und Smokey nickte.
    Wo hatte ich nur meinen Personalausweis hinverschlampt? Ohne Ausweis konnte ich schlecht zur Vernehmung erscheinen. Ich krempelte meine gesamten Schubladen im Wohnzimmerschrank um, nichts zu finden. Überleg, überleg . Wann hatte ich ihn das letzte Mal in der Hand? Im WildCats! Er war im Badezimmer! Natürlich! Ich hatte ihn in einer Plastikhülle mit einem Geldschein in meinen BH gestopft, jetzt lag er auf dem Boden vor der Heizung! Typisch!
    „Ich hab ihn, ich hab ihn“ , hüpfte ich mit dem Ausweis wedelnd ins Wohnzimmer zurück.
    „Na dann, ab zur Polizei! Und lass ja nichts aus, dieser Mistkerl hat keine Gnade verdient! Erzähl die dreckigsten Einzelheiten , damit er richtig eins aufs Dach bekommt!“, meinte Smokey grollend.
    „Zieh dich lieber um , bevor Ursula kommt! Sonst denkt sie noch schlechter von mir!“, rief ich Smokey zu, die noch immer in der Corsage herumlief, und machte mich auf die Socken.
     
     

Wie, wann, wo?
     
    Die Schaltung röhrte , als ich den Gang rausnahm und vor der Polizeistation zum Stehen kam. Hatte ich alles? ´Türlich!
    Bekam ich den Ablauf des Abends noch zusammen? Würde schon werden, schließlich musste ich noch nicht zur Verhandlung! Leichte Aufregung machte sich in mir breit. Nervös schloss ich mein Entchen ab und

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