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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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stakste in die Wache.
    „Ach nö, brauchen Sie mal wieder einen Wahrsager?“, begrüßte mich der grün gekleidete Herr hinterm Tresen.
    Der Polizist aus meiner Abschleppnacht grinste mir entgegen.
    „Nein, Sie können Ihre Glaskugel in der Schublade lassen. Ich möchte zu Oberkommissar Krämer! Aber danke der Nachfrage“, gab ich frech zurück.
    „Entschuldigen S ie Frau…“
    „Wentland! Sar ah Wentland! Ich werde erwartet“, meinte ich und warf mich in die Brust.
    „ Dann hatten wir telefoniert. Ich hole Herrn Krämer. Folgen Sie mir doch bitte in den Nebenraum, er wird sofort bei Ihnen sein“, meinte er und schritt voran.
    Ich setzte mich auf einen freien Stuhl gegenüber eines Schreibtisches und wartete. Meine Beine w aren übereinandergeschlagen und mein rechter Fuß wippte unruhig auf und ab. Meinen Ausweis hielt ich schon krampfhaft bereit.
    Zwei Minuten später betrat ein älterer Herr mit grauen Schläfen und Schnurrbart das Zimmer. Ihn kannte ich noch nicht. Ich hatte gedacht , mit einem der Beamten zu sprechen, die in der Nacht im WildCats aufgetaucht waren, aber dem war eindeutig nicht so.
    „Guten Tag Frau Wentland! Schön, dass Sie da sind. Ich bin Oberkommissar Krämer von der Kriminalpolizei. Ich werde Ihre Aussage aufnehmen und den Fall weiter bearbeiten. Die Herren Rudolf und Winter haben mir ihren Bericht zukommen lassen und ich habe mich mit der Geschichte ausführlich vertraut gemacht. Herr Reitler wird in einer Stunde hoffentlich hier erscheinen und ebenfalls seine Aussage machen. Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“, sagte er freundlich.
    Herr Reitler? Das musste Tim sein, ich wusste nicht wie er mit Nachnamen hieß. Komisch, danach fragt man nie wenn man sich in einer Disco kennen lernt.
    „Nein, danke. Ich bin schon zittrig genug. Ein Glas Wasser wäre nett“, sagte ich etwas verschüchtert.
    Er goss mir Mineralwasser ein, setzte sich hinter den Schreibtisch und startete den PC. Ratternd fuhr dieser hoch. Auch nicht mehr das neu este Modell, dachte ich und wurde ruhiger.
    „ Ich brauche noch einmal Ihre Daten für einen Vergleich mit unserer Kartei. Haben Sie einen Personalausweis oder Reisepass dabei?“, wollte er wissen. Ich reichte ihm meinen schweißigen Ausweis.
    Er sah ihn sich genau an und fügte einiges im Computer hinzu.
    „Sie haben grüne Augen“, sagte er und lächelte mir zu, „meine Frau hat auch grüne Augen. Meist sind das Menschen mit starker Persönlichkeit! Schauen Sie nicht so trübsinnig, Sie haben doch nichts verbrochen.“ Er wollte, dass ich lockerer wurde, aber außer einem schwachen Lächeln konnte er nicht viel damit bewirken.
    „Nun erzählen S ie mal der Reihe nach, was an dem besagten Abend passiert ist. Fangen Sie am besten ganz vorne an, falls es eine Vorgeschichte gibt, beginnen Sie damit.“ Er äugte am Monitor vorbei und reichte mir meinen Ausweis zurück.
    Ich berichtete von meiner ersten Begegnung mit Nick, von dem Paket und davon, dass ich mich manchmal verfolgt fühlte. Dann, dass ich die Unterwäsche ausgepackt hatte und nicht wusste von wem s ie kam, dass ich damit ins WildCats gegangen war und mich mit jemandem (Felix!!!) Treffen wollte. Ich erzählte, dass Frau Rauch im Nebenraum unserer Garderobe Geräusche gehört hatte, die ich leider in meiner Euphorie nicht wahrgenommen hatte. Und schließlich kam ich zum brisanten Teil der Nacht, als Nick mir in die Garderobe gefolgt war und mir fast zu nahe gekommen wäre.
    Herr Krämer schrieb stichwort artig mit und ließ nebenbei ein Tonband laufen. Ich musste in allen Einzelheiten schildern, was Nick mit mir gemacht hatte und wie er es gemacht hatte, was er gesagt hatte und wann ich mich befreien konnte und Hilfe kam. Zum guten Schluss fiel mir noch ein, dass er uns belogen hatte und uns erzählt hatte, Tim wäre krank und läge zu Hause im Bett.
    Mit jedem Satz wurde mir stärker bewusst , was für ein verdammtes Glück ich gehabt hatte. Er hätte mir genausogut in meiner Wohnung auflauern können! Dann wäre kein Felix und kein Tim da gewesen, und wer weiß ob ich mich dort auch so gut hätte wehren können.
    Ich zitterte und war den Tränen nahe, ich wollte nur noch zu Felix, von ihm in den Arm genommen werden und nichts mehr hören von dem ganzen Desaster.
    Herr Krämer fragte immer wieder nach den genauen Daten und den Uhrzeiten. Ich wusste nicht, wann auf die Minute genau das alles passiert war. Ich konnte nur schätzen und mich nach der Zeit richten, als der Krankenwagen

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