(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Irish Coffee gezaubert, der dampfend vor uns stand und müde machen sollte. L. und Elsa kuschelten mit uns auf der Couch.
„ Hast du auch genug Whiskey reingetan? Sonst hat das Gebräu bei mir die gegenteilige Wirkung!“, schnaufte Smokey.
„Kipp dir nach , wenn du möchtest! Soll keiner sagen ich wäre geizig!“, gab ich zurück.
„Ne e, reicht schon!“, sagte sie nach dem ersten Schluck und schielte in den Becher.
Wir quatschten noch eine Weile über die Jungs und was wir wohl erleben würden. Ich erzählte ihr von meiner letzten Berlinfahrt vor zehn Jahren. Es war damals eher eine Pilgerfahrt gewesen, ´ne Freundin und ich mussten unbedingt nach Berlin, weil unsere Lieblingsgruppe von dort kam. (War diesmal nicht viel anders.)
Aber anstatt einen von der Deutschrockband zu t reffen sind wir im Hardrock-Café Hulk Hogan über den Weg gerannt. Keine annehmbare Alternative!
„Du hast Hulk Hogan gesehen! Oh, Neid! Der ist echt cool!“, rief Smokey aus, „geile Filme und ich hab ihn im Ring immer bewundert. Das ist echte Akrobatik, was die da vorführen!“
„Krieg dich wieder ein! Ich hab ihn ja nur kurz ges ehen, glaub ma’ nicht ich hätte ihn angesprochen. Dazu war ich noch zu klein“, erklärte ich ihr.
„Als ob du jetzt größer wärst!“ , brüllte sie vor Lachen.
„Ha ha!“ , sagte ich nur und wechselte das Thema.
„Wie kriegen wir eigentlich die Hunde mit?“ , meinte ich nachdenklich. „Die ganze Zeit in der Box auf dem Rücksitz ist nicht so toll!“
„Ich nehm sie auf den Schoß!“ , antwortete Smokey fröhlich.
„Tolle Idee! Und wenn einer der Racker dir entwischt, zermatsch ich in beim Bremsen im Fußraum! Prima!“ , gab ich zu bedenken.
„Und wenn …“, Smokeys Stirn kräuselte sich, „und wenn wir ein Hundegitter spannen?“
„Hast du eins?“ , sagte ich resigniert.
„Nein, aber eine große Rolle Maschendrahtzaun! Den können wir uns zurechtschneiden und ihn hinter den Sitzen befestigen. Stell dir vor“, sie steigerte sich richtig in ihre Idee hinein, „wenn wir ein passendes Stück hinter die Sitze spannen und mit einer festen Schnur oben anbinden und unten an den Sitzen fixieren, dann kann doch nichts schiefgehen!“
„ Wo willst du denn oben was festbinden?“, wollte ich wissen.
„ Pass auf, wir knoten oben an die Ecken vom Gitter jeweils ein langes Stück Schnur, die führen wir dann nach draußen und binden sie auf dem Dach zusammen. Die Ecken unten können wir an den Türstreben festmachen und in der Mitte, wie gesagt an den Sitzen. Da kommt kein kleiner Köter mehr durch! Und die Kleinen haben genug Platz. Ich würde nur von spontanen Vollbremsungen absehen, weil sie im Gegensatz zu größeren Hunden auch mehr Raum zum Fliegen haben!“, schnatterte sie begeistert.
„Aber nur wenn du mir keine Riesenschleife aufs Dach dekorierst!“ , sagte ich geschafft und fühlte mich überstimmt.
„Klar, Chef!“ , sagte sie und salutierte.
Gegen 22 Uhr verschwand Smokey und ich versprach gegen zehn Uhr am nächsten Tag bei ihr zu sein, mit Kind und Kegel und guter Laune.
Vor dem Schlafengehen versorgte ich noch meine Ziehkinder, räumte ein wenig auf und legte neue Zeitung aus.
Dann verkrümelte ich mich in mein Schlafzimmer.
Mein Kissen war einigermaßen ausgelüftet und ich konnte einen neuen Bezug aufziehen. Durch den Waschmittelduft war von dem Katzenfutter nichts mehr zu riechen.
Den Kopf voller wirrer Planungsgedanken und der Angst mich zu verfahren, schlief ich in dieser Nacht unruhig und wälzte mich ständig hin und her. Wachte alle Stunde auf um festzustellen, dass es noch viel zu früh war zum Aufstehen, und als dann endlich der Wecker klingelte fühlte ich mich so gerädert, dass ich am liebsten liegengeblieben wäre.
Mit Warp 3 über die Autobahn!
Es war acht Uhr! Höchste Eisenbahn! Zwerge füttern, Alibaba versorgen, Ursula einen Zettel schreiben, damit sie alles fand, was sie brauchte. Waschen und Anziehen, Make-up und Zahnputzzeug nicht vergessen und das Gepäck in mein Entchen stopfen. Im Eiltempo erledigte ich alles. Ich stellte Ursula noch eine Schachtel Pralinen auf den Küchentisch und klemmte den Zettel darunter. Meinen alten Rucksack füllte ich mit Getränken, Gummibären, Keksen und unseren liebevoll arrangierten Sandwiches und verstaute ihn im Beifahrerfußraum. Die Berlinkarte steckte ich ins Handschuhfach.
So, nun wieder zu den Zwergen. L. und Elsa balgten sich auf dem Wohnzimmerteppich um den
Weitere Kostenlose Bücher