(Gummi-) Baerenstarke Kerle
toten Hahn. Wie bekam ich nur die Halsbänder an die beiden Wuschels?
Elsa schien das einfachere Opfer zu sein. Ich hob sie hoch und versuchte ihr das rote Halsband anzulegen. Das sich windende Tier unter den linken Arm geklemmt und mit beiden Händen am Band zugange, meisterte ich diese Aufgabe schließlich und endlich. Um den Mut nicht zu verlieren schnappte ich mir gleich das zweite Ungetüm und wiederholte diesen Akt. Sie kugelten sich und versuchten den Feind abzuschütteln. Gott sei Dank vergeblich. Ich verfrachtete sie in die Box, tat den Hahn dazu und hievte sie ins Auto. Geschafft!
Im Haus löschte ich alle Lichter, schloss die Fenster und verabschiedete mich von Alibaba. Dann machte ich mich auf den Weg zu Smokey.
Die beiden Wichte machten auf dem Beifahrersitz Terror, sie konnten sich noch nicht mit ihren Halsbändern abfinden. Da mussten sie jetzt durch, zumindest so lange, bis ich bei Smokey war. Vorher hatte ich keine Gelegenheit, sie davon zu befreien.
Smokey stand bereits vor der Haustür und tat als hätte sie schon Stunden gewartet.
„Schön, dass du endlich kommst! Ich steh mir hier die Beine in den Bauch!“, begrüßte sie mich.
„ Lass mich raten, fünf Minuten? Oder spinnt deine Uhr?“, wollte ich wissen.
„Ne e, drei! Aber verdammt lange drei Minuten! Ich hatte mich auf eine halbe Stunde Verspätung eingestellt, deshalb lass mich jammern! Was veranstalten die Zwerge denn da drin?“, brabbelte sie.
„Kleine Halsband-Pani k. Gib erstmal deine Tasche her, die packen wir gleich in den Kofferraum. Und dann zeig mir mal, wie du den Zaun im Auto befestigen willst!“, gab ich zurück.
Wir verstauten alles im Wagen und Smokey zog eine dicke Rolle Packband aus ihrer Jacke. Dann rannte sie nach oben und kam mit einem Seitenschneider und Zollstock wieder. Umständlich nahmen wir hinter den Sitzen Maß und zwickten den feinen Maschendrahtzaun in die richtige Größe. Smokey rechts und ich links vom Auto schoben und zogen wir den Drahtzaun durch die hinteren Türen. Smokey band und knotete so lange daran herum, bis sich nichts mehr rühren konnte. Nur oben saß es noch etwas locker.
„Hilf mir mal!“ , rief sie und warf mir das Ende der Schnur übers Autodach zu. „Zusammenknoten!“
Ich zurrte die beiden Enden fest zusammen und Smokey sah stolz auf ihr Werk.
„Perfektes Hundegitter! Oder was?“, strahlte sie.
Ich musste ihr r echt geben, keine schlechte Konstruktion.
Ich zog die Katzendecke aus dem Beutel mit Hundeutensilien und spannte sie über die hintere Sitzbank, die Fußräume legte ich mit Zeitungspapier aus. Jetzt konnten die Wichte auf den hinteren Plätzen nicht mehr viel Schaden anrichten. Wir hoben die Box mit dem zappelnden Inhalt nach hinten.
„Gib mir mal die Leinen raus“, bat ich Smokey. Sie kramte in dem Beutel und zog zwei leuchtende Leinchen ans Tageslicht.
„Hier, willst du jetzt gassigehen?“ , meinte sie skeptisch.
„Nur mal probieren! Mal sehen, wie sich die Racker anstellen. Außerdem müssen die bestimmt mal!“, sagte ich.
Ich öffnete die Box und legte den Krabblern die Leinen an.
Als sie auf dem Gehsteig saßen und an den bunten Nylonriemen kauten, fiel mir ein, was wir noch dringend mitnehmen sollten!
„Hast du Frühstücksbeutel oder Gefriertüten?“ , fragte ich Smokey.
„ Müsste suchen“, sagte sie mit schiefem Blick. „Was willst du damit?“
„Na, Häufchen entsorgen“ , sagte ich selbstverständlich.
„Ich geh gucken!“ , meinte sie und lief wieder nach oben.
L. und Elsa an der Leine zu führen hatte noch keinen Sinn. Sie amüsierten sich mit dem neuen Spielzeug, aber ich kam keine drei Meter weit. Smokey kam mit den Beuteln wedelnd aus dem Haus gestürmt.
„So, sind wir endlich startbereit?“ , fragte sie gut gelaunt.
„Gleich“ , sagte ich missmutig. „Sie haben sich noch nicht erleichtert“, umschrieb ich es blumig. L. schien mir den Gefallen tun zu wollen und hockte sich mit zusammengekniffenen Äuglein mitten auf den Bürgersteig. Ich setzte ihn an den Rand und lobte ihn überschwänglich für sein Unterfangen. Dann entfernte ich zum ersten Mal mit gerümpfter Nase die Hinterlassenschaft. Mir grauste schon davor, wenn die beiden größer waren, dann wurde bestimmt auch der Haufen größer, na Bravo!
„Alles einsteigen und Türen schließen! Die wilde Fahrt kann beginnen!“ , trötete ich, denn bis Elsa sich dazu entschließen würde es Lohengrin gleich zu tun, hätte es bestimmt noch gedauert.
Wir nahm
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