Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
Vom Netzwerk:
vollkommen vergessen vor lauter Überholerei. Ich räumte den Rucksack aus , um die Hundewasserflasche, Spielzeug, Leinen und Plastikbeutel darin unterzubringen.
    „Dachtest du , Berlin wird belagert?“, meinte Felix mit einem Blick auf unseren Sandwichberg.
    „Wir haben noch nicht gefrühstückt!“ , sagte ich beschämt. „Hast du noch Platz im Kühlschrank?“
    Nachdem wir alles verstaut hatten, nahm Felix di e beiden Hundetiere auf den Arm. „Lass uns Smokey erlösen!“, meinte er.
    Fröhlich hüpfte ich vor ihm die Treppe hinunter und lachte mir ins Fäustchen , als ich Smokey beim Putzen sah.
    „Aschenputtel, du darfst mit zum Ball!“ , juchzte ich ihr entgegen.
    Den Eimer im Anschlag hatte sie das nächste Attentat auf mich vor.
    „Hört auf, ihr verrückten Weiber!“, schimpfte Felix, nahm Smokey den Eimer ab und goss den Inhalt in den Gully.
    „Ab zum Hundepack auf die Rückbank!“ , wies er Smokey an und schubste die Zwerge sanft hinter ihr her.
    „Magst du nicht fahren? Ich kenn mich hier nicht aus! Geht bestimmt auch viel schneller!“ , fragte ich Felix beiläufig.
    „Angsthase!“ , schallte es von hinten.
    „ Immer das letzte Wort, wa?“, meinte Felix, setzte sich hinters Steuer und versuchte Smokeys Gezeter zu ignorieren.
    Ach wie herrlich! Felix saß neben mir, kutschierte mich durch Berlin, sah verdammt gut aus und verteidigte mich gegen den Rest der Welt! Ich fühlte mich wie die Auserwählte, Prinzessin auf der Erbse und Pamela Anderson in einer Person! Felix als Ritter in schimmernder Rüstung, nun gut, eher im flatternden Hemd und Smokey, die unkende Kröte: Lass mich in dein Bettchen, oder wenigstens auf den Beifahrersitz!
    Grandios, grandios! Die Sonne strahlte, ich besah mir die bunten Häuserfassaden, die an uns vorbeizogen, für mich war die grau este Gasse von Berlin voller Glanz und Schönheit, solange nur Felix da war!
    Tatsache war, ich war glücklich!
    Auch in Berlin waren Parkplätze Mangelware. Felix kurvte eine ganze Weile durch Quer- und Einbahnstraßen, bevor er eine adäquate Lücke fand. Mit den Rackern an der Leine hätte es Stunden gedauert, die 200 Meter bis zum Café zurückzulegen, daher nahmen wir die Zwerge auf den Arm und spazierten los.
    „Ich will alleine vorgehen!“ , verkündete Smokey. „Er soll aus allen Wolken fallen, oder ich erschreck ihn von hinten!“
    „Gib Ruhe, du Geist!“ , meinte Felix belustigt über die vor uns her Tänzelnde. „Setz dich am besten an den Tisch draußen, rechts in der Ecke, mit dem Rücken zum Eingang. Dort bedient er auf jeden Fall und er muss dich erst ansprechen, bevor er dein Gesicht sieht. Hoffentlich fällt ihm sein Gebiss nicht raus vor Freude!“
    „Und ihr? Versteckt ihr euch?“ , ignorierte Smokey die Stichelei.
    „Nein, wir setz en uns nach links, da haben wir alles im Blick und wenn ich schnell genug bin, kann ich Karstens Tablett noch auffangen!“, witzelte Felix.
    „Blöder Hansel!“ , schimpfte Smokey und eilte auf den Tisch in der Ecke zu. Sie setzte sich wie ihr geraten und beschäftigte sich mit gespieltem Interesse mit der Karte. Wir übrigen vier platzierten uns bestmöglich in Sicht- und Reichweite auf der anderen Seite und wurden auch sofort von einer langbeinigen Schönheit bedient.
    „Hey, Felix! Karsten ist voll im Stress! Willst du zu ihm?“ , wollte sie wissen.
    „Hallo, Bonita! Nee, lass den Armen mal in Ruhe. Wir möchten nur was essen. Die Kartoffelecken sind hier klasse!“, meinte er zu mir gewandt.
    „Dann Kartoffelecken mit Sourcream und ´ne Cola light!“, sagte ich und lehnte mich genüsslich zurück.
    „Für mich auch, aber ´ ne Spezi!“, ergänzte Felix.
    Unsere beiden Hundeknäule hatten sich um das Tischbein gewickelt und kämpften miteinander. Ich entwirrte die Leinen und streichelte Lohengrin beruhigend über sein Köpfchen.
    „Hund müsste man sein!“, sagte Felix mit beiden Armen auf den Tisch gestützt und tat als ob ich ihn übersehen hätte. Ich strich ihm mitleidig über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Nase.
    „Da! Karsten, hoffentlich hat er Bonita noch nicht getroffen!“ , feixte er.
    Karsten war geradewegs auf dem Weg zu Smokey.
    Wir hörten, wie er sie ansprach: „Guten Tag! Was darf ich Ihnen bringen? Wir haben heute frische Muscheln mit Knoblauchsauce im Angebot, oder nur etwas zu trinken?“ Sie ließ ihn zappeln und drehte sich nicht um. „Champagner und Hummer ans Bett!“, trällerte sie lässig „Und Ihre weiteren Dienste nehme

Weitere Kostenlose Bücher