(Gummi-) Baerenstarke Kerle
holen lieber das Göttergefährt!“ , sagte Felix. „Wir treffen uns dann am Hafen!“ Er hakte mich ein und wir schlenderten die Seitenstraßen entlang zu meinem Entchen.
„Hat Kar sten ein Schiff?“, fragte ich. „Ein kleines Motorboot, gehört seinem Vater, aber in der Woche nutzen wir es hauptsächlich. Nichts Großartiges, glaub bloß nicht an ´ne Luxusjacht!“, erwiderte Felix.
Ein Boot war immer ein Hauch von Luxus, ganz gleich, wie klein und alt es war.
Zwischenstopp
Etwas holperig steuerte Felix mein grünes Vehikel durch die Straßen. Der Schaltknauf mit den Wackelaugen schielte in alle Richtungen. Die Gänge zu finden bereitete ihm einige Schwierigkeiten.
„Hat das Ding keinen er sten Gang?“, stöhnte er, „ich glaub ich lande ständig im Zweiten.“ Knatschend schaltete er in den Dritten, dann hoch in den Vierten. „Ganz locker!“, ich legte meine Hand auf die seine. Wir standen vor einer roten Ampel. Als sie umsprang dirigierte ich den Schalthebel sanft nach links und dann nach vorne. Schwupp war der erste Gang drin und das Entchen schnurrte voran. „Weitermachen!“, sagte er und ließ sich von mir durchs Schaltgewirr führen.
„Vorhin hat es doch so gut geklappt!?“ , bemerkte ich.
„Anfängerglück! Außerdem woll te ich Smokey keinen Grund zum Lästern geben, deshalb hab ich gemogelt“, gab er zu.
„Apropos Smokey “, meinte ich, „die wird sich gleich in Unterwäsche auf dem Vorderdeck aalen!“
„Und aalst du mit?“ , fragte er und warf mir einen lüsternen Blick zu.
„ Wenn da genug Platz ist!? Aber Ausziehen is nicht! Mein Bikini liegt in deinem Schlafzimmer und meine Dessous braucht nicht jeder sehen. Aus die Maus!“, sagte ich entschlossen.
„Guter Grund , noch mal zu mir zu fahren! Dann darfst du dich bei mir ausziehen, äh, umziehen. Und ´ne kurze Hose wär für mich auch nicht schlecht.“ Er wendete ohne eine Antwort von mir abzuwarten und fuhr ein Stück in die Richtung, aus der wir gekommen waren, bog dann links ab und schon kamen mir die Straßen auch wieder bekannt vor.
Eins fix drei standen wir vor seiner Haustür.
„Was fährst du eigentlich für einen Wagen?“, kam es mir über die Lippen, als ich am Straßenrand ein tarnfarbenes Geländewagenmonster entdeckte.
„Dreimal darfst du raten!“ , unkte er und legte den Kopf schief. „Darf ich dir Edgar vorstellen?“, er machte einen Schritt zur Seite und drehte mich in Richtung Jeep. Ich brach nicht gerade in Begeisterungsstürme aus. Gegen den rostigen, grün-braunen Schraubenfriedhof sah meine Ente aus wie eine Luxuskarosse! Hoffentlich war das Boot nicht im gleichen Zustand.
„Schau Edgar nicht so entsetzt an, er hat auch Gefühle! Hat schon einiges mitgemacht, jetzt versuch ich ihn wieder flott zu kriegen. Gehörte mal so ´nem Chaos-Rechten, der damit Panzer übern Truppenübungsplatz gejagt hat.“ Er machte ein trauriges Gesicht und ich erwiderte nur: „Ohhh.“
Gut, wenn er ihn nicht so zugerichtet hatte, war Edgar genehmigt. Edgar war ein altes Mercedes G-Modell, Zweisitzer, Zweitürer, nein das stimmte nicht, Edgar hatte keine Türen, stattdessen hingen nur zwei dicke Eisenketten an den Seiten. Hinten war eine kurze Ladefläche, die mit fetten Stahlstreben und einem Überrollbügel versehen war. Durchaus gewöhnungsbedürftig!
„Wollen wir heut noch weiter?“ ,kam es von der Treppe.
„Ähm, ja“ , ich zerrte mich aus meinen Gedanken an Edgars springerstiefeltragenden Vorbesitzer und folgte Felix.
Kurz darauf wühlte ich nach meinem Bikini, mit beiden Händen war ich zwischen meinen Klamotten verschwund en, zog Schlüpfer, Socken und BHs ans Tageslicht, aber nichts zum Baden.
Frustriert und in Angst ihn vergessen zu haben, kippte ich den Inhalt meiner Reisetasche komplett auf dem Bett aus. Natürlich! Ganz unten, man suchte immer nach dem Untersten, dem Letzten oder dem, was direkt vor einem lag.
„Schnuckelig!“ , gurrte Felix, der in abgeschnittener, knielanger Jeans mit einem Mal hinter mir stand. Er fasste mir um die Taille und flüsterte mir ins Ohr: „Wie wärs, wenn wir das Bett noch schnell zum Schwanken bringen, bevor wir uns aufs Wasser begeben?“
Ich drückte meine n Rücken an ihn, sein Aftershave stieg mir in die Nase und ich spürte seine Körperwärme, das leichte Zucken seiner Brustmuskeln und den minzigen Hauch seines Atems in meinem Nacken. Meine Knie waren kurz davor nachzugeben, in meinem Magen flogen tausend Schmetterlinge und ein
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