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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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wir uns sicher, dass uns das CSU da keinen Streich spielen will? «
    » Gestern habe ich den Forensiker kennengelernt, der den Testschuss durchgeführt hat. Ein Teil der Waffe hatte sich gelöst und ihm ein Stück Ohrläppchen abgerissen. Vor einer guten Stunde haben die Kollegen die Untersuchung beendet. Ich glaube kaum, dass sie in der Lage gewesen wären, einem Streich zuliebe so viel Angst vorzutäuschen. «
    » Wer hat das hier alles gesehen? «
    » Die beiden Forensiker. Ich. Sie. «
    Sie musterte ihn, als würde sich ihre Einschätzung seiner Person allmählich wandeln. » Sicher? «
    » Absolut. «
    » Okay. « Eine Pause. » Okay. Wollen Sie sich vielleicht setzen? «
    » Ich stehe lieber. « Tallow ließ einen leicht kühlen Unterton in seiner Stimme mitschwingen. Es entging ihr nicht.
    » Wegen der Beerdigung, John… «
    » Vergessen Sie die Beerdigung. Was ist damit? «
    Sie strich sich das Haar zurück. Ihre besorgten Augen huschten über das Papier auf dem Tisch. » Sagen Sie mir, was es Ihrer Meinung nach zu bedeuten hat. «
    » Meiner Meinung nach bedeutet es, dass der Bewohner des Apartments 3A einen Kontakt in der Asservatenkammer hat oder hatte, den er dazu gebracht hat, die Waffe für einen bestimmten Mord zu entwenden. Danach hat er die Kugel oder Kugeln eigenhändig aus dem Opfer entfernt, weil er wusste, dass die Waffe ansonsten mit absoluter Sicherheit identifiziert werden würde. Damit haben wir einen Revolver, mit dem unser Täter aller Wahrscheinlichkeit nach gemordet hat, aber kein Mordopfer. Und wenn Sie mich fragen, wollte der Täter genau diesen Revolver, weil er in einer geschichtlichen, thematischen oder persönlichen Beziehung zur Tat stand. « An diesem Punkt wagte Tallow eine beherzte Hypothese. Oder eine wilde Vermutung. » Außerdem wird sich herausstellen, dass Marc Arias, der 2007 in Williamsburg umgebracht wurde, eine Verbindung zur Polizei hatte. «
    Die Augenbrauen der Lieutenant schossen nach oben. » Wie kommen Sie darauf? «
    » Arias wurde mit einem Ruger Police Service ermordet, einem Revolver, der an die Polizei verkauft werden sollte. Eher erfolglos, soweit ich weiß. Deshalb wird sich bald zeigen, dass Marc Arias irgendetwas mit der Polizei zu tun hatte, aber vermutlich kein vollwertiger Officer war. «
    Tallow war klar, dass er ein immenses Risiko einging. Aber ihm war ebenso klar, dass sein Hirn hervorragend arbeitete. Einfach nur zu denken, hatte sich seit Jahren nicht mehr so gut angefühlt. Als wäre er ein Läufer, der nur mit Müh und Not aus den Startlöchern gekommen war, aber nun die Zone erreicht hatte, in der es schnell und flüssig voranging.
    Die Lieutenant drehte sich zum Computer. » Wissen Sie, wie die Mitarbeiter der Asservatenkammer früher genannt wurden? Die Spielzeugpistolenbullen. Früher wurden dort nur Kollegen eingesetzt, die vom Außendienst freigestellt waren oder ein Disziplinarverfahren gegen sich laufen hatten. «
    Er sah zu, wie sie die Suchanfrage in die vernetzte Datenbank eingab– und wie ihre Augenbrauen abermals in die Höhe wanderten, als das Real Time Crime Center sofort Ergebnisse lieferte.
    » Marc Arias « , las sie vor, » war ein NYPD -Officer, der 2007 bereits aus dem Dienst entlassen war. Letzte Anstellung in der… Asservatenkammer. «
    » Lieutenant. Sie haben den Fall auf mich abgeschoben, als ich noch das Blut meines Freundes am Anzug hatte, und mir gesagt, dass ich meine Arbeit machen soll. Ich mache meine Arbeit. Aber jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich Ihre Hilfe brauche. Kann ich auf Sie zählen? Oder muss ich mich weiter allein durchschlagen? «
    » Jetzt tun Sie mal nicht so, als wären Sie bisher als einsamer Cowboy durch die Wüste geritten. Aber… « Als sich sein Mund öffnete, hob sie die Hand. » Ich verstehe Ihr Problem. Und obwohl mir die Indizienlage etwas dünn erscheint und das Ganze auch reiner Zufall sein könnte, kann ich nicht bestreiten, dass die Waffe in unserer Obhut und nicht in einem Apartment in der Pearl Street sein sollte. «
    » Gut. Und jetzt, Lieutenant? «
    » Jetzt muss ich mich still und leise mit dem nächsten Glied in der Befehlskette unterhalten. Diese Neuigkeit sollte tunlichst nicht an die Öffentlichkeit gelangen. « Sie nahm den Telefonhörer ab. » Raus mit Ihnen, John. Ich muss die nächsten freien fünf Minuten des Captains abpassen. Und dann ruiniere ich ihm den Tag. «
    » Wenn Sie wollen, komme ich mit hoch. Um ihm zu erklären, wie es zu all dem

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