Gut durch die Krebstherapie
und zu Abwehrschwäche und depressiver Verstimmung bzw. Depression führen können.
Therapie
Eine medikamentöse Therapie von Unruhezuständen sollte immer fachärztlich angeordnet und überwacht werden.
WAS MIR GEHOLFEN HAT
Psychoonkologische Begleitung
»Mit dem Ende meiner Brustkrebstherapie (Operation und Strahlentherapie; laut Aussage des betreuenden Brustzentrums war ich durch diese Therapiemaßnahmen geheilt), das ich mir sehnlich herbeigewünscht hatte, begann eine »innere Unruhe«, die mich vollkommen lähmte und im Wesen veränderte. Ich bemerkte, dass ich ›innerlich zitterte‹ und zum Teil keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Dies blockierte mich insbesondere im Berufsleben (ich bin freischaffende Künstlerin und modelliere Skulpturen) und machte mich im privaten Leben zuweilen ›ungenießbar‹. Verstärkt wurde die Unruhe durch eine zunehmende Ein- und Durchschlafschwierigkeit. Ich befand mich in einem echten ›Teufelskreis‹, der mein Leben sehr beeinträchtigte.
Auf Anraten meines Komplementärmediziners begann ich eine psychoonkologische Therapie, die komplett von meiner gesetzlichen Krankenkasse finanziert wurde. Ich konnte mich in Gesprächsrunden äußerst gut ›öffnen‹ und erlernte Entspannungsübungen (u. a. Muskelrelaxation nach Jacobson sowie Tai Chi), die mein inneres Gleichgewicht wiederhergestellt haben. Ich kann allen Betroffenen nur den Rat geben, bei Unruhezuständen aller Art nach Abschluss von Krebstherapien eine psychoonkologische Betreuung in Anspruch zu nehmen, um das Leben wieder lebenswert zu machen!«
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Meist gehen Unruhezustände auch mit Schlafstörungen einher und alle Vorschläge, die bei Schlafstörungen (siehe → S. 145 ) greifen, sind auch bei anhaltender Nervosität und Anspannung hilfreich. Darüber hinaus ist eine psychoonkologische oder psychotherapeutische Begleitung dringend anzuraten. Nutzen Sie Ihre Kräfte, um den Krebs zu bekämpfen und nicht, um Ihre berechtigen Sorgen und Ängste niederzukämpfen. Bitte beachten Sie auch die Hinweise, die bei depressiven Verstimmungen stehen (siehe → S. 63 ): Die Einnahme von Johanniskraut und Entspannungsübungen sind auch bei Unruhezuständen zu empfehlen. Auch progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga kann Sie dabei unterstützen, zur Ruhe zu kommen.
Untergewicht
Mehr als jeder zweite Krebspatient in Deutschland ist mangelernährt bzw. untergewichtig. Entsprechend Aussagen der Kommission »Ernährung und Krebs« der Deutschen Krebsgesellschaft ist dieser Aspekt bei der Krebsbekämpfung bislang vernachlässigt worden und soll stärker in das Bewusstsein der Ärzte gerückt werden. In Zukunft sollten alle Anstrengungen auf die optimale Versorgung von Krebspatienten mit Nährstoffen gerichtet sein, um ihnen die Kraft zu geben, die sie für die Therapie und den Kampf gegen den Krebs benötigen.
Ungewollter Gewichtsverlust ist oft das erste Symptom einer Krebserkrankung und tritt bei fast allen soliden Krebsen auf, z. B. Brust-, Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen- bzw. Darmkrebs. Die Ursachen für den Gewichtsverlust umfassen u. a.: mechanische Aufnahmebehinderung, unzureichende Nährstoffaufnahme, Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme, Blutungen bzw. Schleimhautschäden sowie Appetitlosigkeit durch die Krebserkrankung oder deren Therapie.
Gewichtsverlust mit einhergehender Unterernährung führt insbesondere zum Abbau von Muskelmasse sowie zur Leistungseinschränkung aller körpereigenen Regelkreise, z. B. Abwehrsystem, Hormonsystem und allgemeinem Stoffwechsel. Dies reduziert u. a. das optimale Ansprechen von Krebstherapien (Operation, Chemo-,Strahlentherapie) und geht mit einer messbaren Verschlechterung der Lebensqualität einher. Diesbezüglich ist die krebsbedingte Unter- bzw. Mangelernährung eines der schwersten Symptome der Krebserkrankung, da der Patient sein körperliches und seelisches Wohlbefinden verliert.
TIPP
Ernährungsberatung
Nutzen Sie die für Krebspatienten angebotenen Ernährungsprogramme bzw. eine Ernährungsberatung, um mit einer entsprechend geschulten Diätassistentin Ihren individuellen Kalorien- und Nährstoffbedarf zu ermitteln und Strategien zu entwickeln, wie Sie diese decken können. Eine Ernährungsberatung ist bei Mangelernährung von Krebspatienten eine Kassenleistung.
Therapie
Eine gezielte ernährungstherapeutische Behandlung ist bei Krebspatienten angezeigt, um eine Mangelernährung mit Untergewicht zu
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